Blickpunkt Neue Opel-Eigner

Das monatelange Tauziehen um die Zukunft Opels fand in der Nacht zum 30. Mai 2009 ein vorläufiges Ende. Nach zähen Verhandlungen konnten sich die internationalen Beteiligten auf eine staatliche Brückenfinanzierung für die langjährige GM-Tochter einigen. Doch wie steht es um das Thema Nachhaltigkeit bei den neuen Eignern?

08.06.2009

Opel Werk in Bochum, Foto: Sven Wolter
Opel Werk in Bochum, Foto: Sven Wolter
Innerhalb von 36 Stunden haben General Motors und Magna International eine Absichtserklärung über die Zukunft Opels formuliert, die nach den Worten des GM-Europa Chefs und nun auch Chef des Restrukturierungsteams für die neue Adam Opel AG, Carl-Peter Forster, "detailliert und belastbar" sei. Die Grundzüge der Übernahme stehen also: Magna, das österreichisch-kanadische Unternehmen will gemeinsam mit russischen Partnern bei Opel einsteigen. Weitere Investoren sind GM und die russische Sberbank mit künftig je 35 Prozent der Anteile an GM Europe, im Wesentlichen aus dem deutschen Autobauer Opel und der britischen Schwester Vauxhall bestehend, haltend. 20 Prozent will sich Magna sichern, und mit zehn Prozent sollen sich die Opel-Mitarbeiter beteiligen. Auch ein Einstieg der Opel-Händler wäre noch möglich, sie könnten sich Anteile mit den Mitarbeitern teilen. Der russische Autohersteller GAZ wird von einer direkten Kapitalbeteiligung absehen und fungiert lediglich als industrieller Partner. Wie lange die russische Bank allerdings ihre Anteile halten will, ist unklar. So zitiert die FAZ den Sberbank-Chef German Gref, dass er kein strategischer Partner für Opel sein wolle. Vielmehr werde der Anteil von 35 Prozent nach der Strukturierung des ersten Teils der Transaktion weiterverkauft, so die Zeitung. Es gebe zugleich Spekulationen, dass die Anteile langfristig beim Staatskonzern Rostechnologii landen könnten, der an Lada hält.

Das Konsortium benötigt für seinen Einstieg staatlich verbürgte Kredite über 4,5 Milliarden Euro. Sie sollen aus dem geplanten 1,5 Milliarden Euro Überbrückungskredit von Bund und Ländern heraus entwickelt und auf fünf Jahre ausgelegt werden. Die vier Bundesländer mit Opel-Werken werden die Hälfte der Bürgschaften übernehmen. Carl-Peter Forster betont, es seien "noch jede Menge schwierige Details zu klären“. Das Risiko einer Pleite sehe er aber "derzeit gar nicht". Opel habe eine solide Brückenfinanzierung, um die Verträge auszuarbeiten und "unsere Zukunft zu gestalten". Der Staatskredit werde "mindestens so lange ausreichen, bis die Verträge mit den Investoren unterschrieben seien“. Das könne bis zu sechs Monate dauern, denn noch ist der Vertrag „nicht in trockenen Tüchern“, so GM-Chef Fritz Henderson. Doch wer sind die neuen Investoren dieses internationalen Unternehmensgebildes?

Magna International

Anteile an Opel: 20 Prozent 

Magna: Großer Zulieferer mit Autobau-Erfahrung
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Magna Österreich und CSR
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Sberbank und GAZ-Group

Anteile an Opel: 35 Prozent


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Das Kreditinstitut Sberbank ist nach Gazprom und Rosneft das drittgrößte Unternehmen Russlands. Mit einem Marktanteil von über 25 Prozent dominiert die Sberbank das Inlandsgeschäft. In der Krise setzt man auf internationale Expansion, nicht allein mit Investitionen in Opel.
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Sberbank will mit 35 Prozent bei Opel einsteigen. Woher das Geld kommen soll, ist aber unklar. Fraglich ist auch, ob das neue Gemeinschaftsunternehmen auf dem russischen Markt Fuß fassen kann.
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Sberbank is entitled with the responsibility for servicing a pilot project of social restructuring of the Russian Far North regions.
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Portrait GAZ Group
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Oleg Deripaska: Der Mann hinter GAZ
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Quelle: UD
 
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