Energiewende

Bayer meldet deutlich weniger Energieverbrauch in der Chemieproduktion

Der Werkstoffhersteller Bayer MaterialScience benötigt künftig für den größten Teil seiner globalen Produktion deutlich weniger Energie. Möglich macht dies ein vom Unternehmen selbst entwickeltes Energiemanagement-System, dessen Einführung jetzt abgeschlossen wurde. Damit lässt sich der individuelle Verbrauch in den Produktionsanlagen optimal steuern und im Schnitt um ein Zehntel verringern. Dies ermöglicht zugleich beträchtliche Einsparungen an CO2-Emissionen. Das System namens STRUCTese® kann in Lizenz auch von anderen Unternehmen genutzt werden.

09.07.2014

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Bayer MaterialScience hat die neue Methode ab 2008 schrittweise eingeführt. Sie ist jetzt in 60 Anlagen in Europa, Asien und Amerika installiert, in denen die meiste Energie im Unternehmen verbraucht wird. Zuletzt wurde ein Betrieb am chinesischen Standort Shanghai damit ausgerüstet, in dem die Chemikalie TDI hergestellt wird, ein wichtiges Vorprodukt für weichen Polyurethan-Schaumstoff.

Deutlich weniger CO2-Emissionen

Insgesamt wurden mit Hilfe von STRUCTese® im Unternehmen pro Jahr bereits mehr als 1,2 Millionen Megawattstunden Primärenergie – also Energie aus in der Natur vorkommenden Quellen – eingespart. Parallel ist der Ausstoß an Kohlendioxid um jährlich gut 360.000 Tonnen gesunken. Bis 2020 soll das Einsparvolumen dank des Managementsystems noch auf rund 750.000 Tonnen steigen.

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Insgesamt will Bayer MaterialScience bis dahin die CO2-Emissionen je Tonne verkauftes Material um 40 Prozent verringern, während die Energieeffizienz ebenfalls gegenüber dem Jahr 2005 um 30 Prozent zunehmen soll.

„Wir sehen uns als Vorreiter beim Schlüsselthema Energieeffizienz und entwickeln stets neue Verfahren, um Strom zu sparen und Ressourcen zu schonen“, erklärte Produktionsvorstand Dr. Tony Van Osselaer. „Damit versteht sich Bayer MaterialScience als Impulsgeber auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft.“ Auch die Energiewende in Deutschland, die stark auf Energieeffizienz setze, könnte durch STRUCTese® vorangebracht werden, wenn das System in größerem Ausmaß von der chemischen Industrie angewendet würde.

Anpassung an Optimalverbrauch

Mit dem Steuerungssystem wird der aktuelle Energieverbrauch einer Anlage permanent erfasst und kann auf einen individuellen Optimalwert angepasst werden. Die nach der Norm 50001 zertifizierte Methode zählt nach Angaben der Auditierungsgesellschaft DQS zu den am besten konzipierten und etablierten Energiemanagement-Systemen in der Chemiebranche. Sie wird auch bereits außerhalb von Bayer MaterialScience genutzt.

Bayer MaterialScience selbst will STRUCTese® nach Abschluss der ersten Einführungsphase noch in weiteren Anlagen implementieren. „Unter anderem soll unser System in einer besonders umweltfreundlichen neuen TDI-Großproduktion zum Einsatz kommen, die wir Ende 2014 am Standort Dormagen in Betrieb nehmen wollen“, erklärte Energiemanager Matthias Böhm. Dort setzt das Unternehmen auch ein neues Herstellungsverfahren ein, das den Energiebedarf um 60 Prozent senkt. Diese sogenannte Gasphasen-Technologie hat Bayer MaterialScience ebenfalls selbst entwickelt.

Quelle: UD/cp
 

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