Digitalisierung + KI

Digital X: Digitale Lösungen für nachhaltigere und effizientere Geschäftsprozesse

Bei der Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Sharm El Sheik diskutieren derzeit Abgesandte aus aller Welt über Wege, dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken. Wie Unternehmen schon jetzt mithilfe digitaler Lösungen Energie, Emissionen und Rohstoffe einsparen und somit zum Klimaschutz beitragen können, zeigte im September die Digitalmesse „Digital X“. Ein Rückblick von UmweltDialog mit einem Ausblick auf die digitale Zukunft.

15.11.2022

Digital X: Digitale Lösungen für nachhaltigere und effizientere Geschäftsprozesse

Videokonferenzen, smarte Mobilitätsservices, Cloud-Lösungen für das Büro: Die Digitalisierung verändert unser Arbeitsleben – und kann es ganz nebenbei auch noch klimafreundlicher gestalten. Ein Doppeleffekt, der der Deutschen Telekom zufolge vielen Unternehmen noch nicht bewusst ist.

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Gleichzeitig sind viele Unternehmen bereit, in Digitalisierung zu investieren, wie die im Auftrag des Telekommunikationsunternehmens durchgeführte Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022“ zeigt. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen wollte demnach ihre Budgets für 2022 erhöhen. Auch Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle und besitzt für rund die Hälfte der befragten Unternehmen einen sehr hohen bis hohen Stellenwert. Mehr als ein Drittel ergreift zum Beispiel schon ökologische Maßnahmen in den Produktionsprozessen, etwa zum Energie- und Wassersparen.

Und das Potenzial ist enorm: Beispiele dafür, wie nachhaltige Technologie zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können, sind die digital gestützte Planung von Produktions- und Logistikprozessen, Online-Meetings statt Geschäftsreisen oder Predictive Maintenance, sprich: die vorausschauende Wartung von Maschinen mittels Künstlicher Intelligenz.

Professor Ulrich Lichtenthaler forscht an der International School of Management zum Zusammenspiel von Digitalisierung und Nachhaltigkeit und stellt fest: Beide Entwicklungen würden in der Öffentlichkeit meist noch relativ unabhängig voneinander diskutiert. Viele „haben spezielle strategische Initiativen gestartet, die sich der digitalen Transformation oder Sustainability widmen, aber nur ganz selten dem Zusammenspiel der beiden.“

Nachhaltigkeit im Fokus der Digital X der Deutschen Telekom

Die Deutsche Telekom hat Nachhaltigkeit als wichtigen Megatrend in den Fokus ihrer Digitalmesse „Digital X“ gerückt. Die Wechselwirkung beider Entwicklungen sowie die Frage, wie digitale Technologien nutzbringend für eine nachhaltige Entwicklung eingesetzt werden können, sodass alle Menschen und die Umwelt profitieren, war Gegenstand mehrerer Vorträge und Diskussionsrunden. Den Auftakt zur Veranstaltung bildete eine Rede des Telekom-Vorstandsvorsitzenden Tim Höttges, die kritische Bestandsaufnahme und Mahnung zum Aufbruch zugleich war.

Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom, auf der Digital X in Köln.
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom, auf der Digital X in Köln.

Angesichts enormer Herausforderungen wie Energiekrise und Krieg müsse es „wieder unser Anspruch werden, führend zu sein“, forderte Höttges. Vor allem im Bereich der Digitalisierung. „Wir fallen zurück“, sagte er und spielte damit auf die Ergebnisse des europäischen Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index, DESI) 2022 an. Hier schnitt Deutschland mittelmäßig ab. Im Vergleich zum Vorjahr rutschte das Land zwei Plätze nach hinten auf den 13. Rang. Einer der wenigen Glanzpunkte: Beim Ausbau des Mobilfunknetzes macht Deutschland gute Fortschritte. Schon 87 Prozent aller besiedelten Gebiete werden hierzulande mit dem neuesten Standard 5G versorgt. Eine gute Infrastruktur gilt als eine wichtige Voraussetzung für die zunehmende Menge an Daten, deren schnelle Übertragung, den Einsatz neuer Technologien sowie für kostengünstigere und effizientere Prozesse.

So wird zum Beispiel digitale Fehlersuche in Echtzeit aus der Ferne möglich. Ein Beispiel von der Messe: Kunden und Kundinnen des Luft- und Klimaanlagen-Anbieters ZIEHL-ABEGG können den Betrieb und Zustand ihrer Anlagen über einen Webbrowser leicht und sehr umweltschonend selbst überwachen – jederzeit, standortgenau, ohne Anfahrt. Das spart Zeit und Kosten ebenso wie CO2.

Zudem konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Digital X über die Möglichkeiten und nachhaltigen Vorteile von Füllstands-Sensoren und vernetzten Flottenfahrzeugen informieren. Die vernetzten Fahrzeuge folgen effizienteren Routen, haben weniger Leerfahrten und werden wirtschaftlicher gefahren. Das spart nicht nur durchschnittlich 15 Prozent Kraftstoff, sondern schont auch Reifen, Bremsen und Batterien. Weniger Verschleiß fördert wiederum die Lebensdauer der Fahrzeuge und reduziert Mikroplastik durch Reifenabtrieb.

Außerdem lassen sich – je mehr Informationen über eine Abholung und Zustellung bekannt sind – die Routen optimieren. Die Logistik- und Entsorgungsunternehmen Rhenus und REMONDIS etwa ermitteln mithilfe von Füllstands-Sensoren, wie voll ihre Altglas-Container und Datentonnen sind. So können die Unternehmen die Anzahl der Abholfahrten verringern, Kraftstoff sparen und Emissionen senken.

Über die Digital X

Auf der Digital X hat die Deutsche Telekom zum fünften Mal in Folge das vielfältige Potenzial der Digitalisierung für Gesellschaft und Wirtschaft in den Mittelpunkt gerückt. Das „X“ in „Digital X“ steht für die Fülle an Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt, wie die Deutsche Telekom erklärt. Initiiert von der Deutschen Telekom und umgesetzt mit 300 internationalen Partnern, 300 Speakern und 90 Entertainment Acts – darunter Apple-Gründer Stephen Wozniak und Jessica Alba, US-amerikanische Schauspielerin und Gründerin von „The Honest Company“ – warf die Veranstaltung ein Schlaglicht auf sämtliche Facetten der Digitalisierung – von 5G und IoT über das autonome Fahren bis hin zu Metaverse oder Robotik. Auch bei der Durchführung achteten die Veranstalter auf Nachhaltigkeit, etwa durch nachhaltigen Messeaufbau und nachhaltige Mobilität: Per Green Shuttle oder E-Scooter konnten sich die Besucher*innen zwischen den einzelnen Quartieren komplett elektrisch bewegen.

Rund 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen so zusammen, um gemeinsam mit KMU und großen Konzernen, Start-ups, der Politik sowie Fachleuten über die Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und Megatrends wie Mobilität, Gesundheit und Nachhaltigkeit zu diskutieren, Wissen auszutauschen, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und neue Technologien hautnah zu erleben. 2022 konnten erstmals private Besucherinnen und Besucher an dem Event teilnehmen.

Diese konnten zum Beispiel erleben, wie Kundensupport aus der Ferne mit Augmented Reality funktioniert und einen Blick auf einen Prototyp für autonomes und teleoperiertes Fahren erhaschen. Als weitere Innovationen präsentierte die Veranstaltung pflanzliche Steaks aus dem 3-D-Drucker und einen vernetzten Trinkbecher, der in der Pflege dabei helfen kann, an eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu erinnern. Zudem zeigte das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum einen virtuellen Therapie-Arm, der Muskelsignale erfasst und es ermöglicht, beeinträchtigte Gliedmaße wieder zu benutzen.

Die nächste Digital X findet am 20. und 21. September 2023 statt.

Quelle: UmweltDialog
 

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