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Größtes Klimaschutz-Ranking der Welt: Europa an der Spitze

In drei Wochen werden führende Politiker bei der UN COP21-Klimakonferenz mit dem Ziel zusammenkommen, sich auf ein globales Abkommen zur Reduktion von CO2-Emissionen zu einigen und den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. CDP-Daten der weltweit größten börsengelisteten Unternehmen zeigen, in welchem Umfang Firmen ihre Klimastrategien über die letzten fünf Jahre verändert haben, um Teil der Lösung einer der größten Herausforderungen unserer Zeit - Klimawandel - zu werden.

05.11.2015

Die internationale, gemeinnützige Organisation CDP, die über die weltweit umfangreichste Sammlung unternehmensbezogener Klimadaten verfügt, publiziert ihren jährlichen Klimawandelbericht 2015 im Auftrag von 822 Investoren, die 86 Billionen Euro Anlagevermögen vertreten.

Die Publikation beinhaltet die Climate A List. Beinahe 2.000 börsennotierte Unternehmen haben Informationen bereitgestellt, anhand derer sie in unabhängiger Weise mit der CDP-Bewertungsmethodik evaluiert werden. 113 Unternehmen haben es auf die Climate A List geschafft, darunter weltweit bekannte Marken wie Nestlé, BMW, Deutsche Post und Siemens.

CDP‘s Vorstandschef und Mitbegründer Paul Dickinson sagt: “Der Einfluss der Unternehmenswelt ist gewaltig. Der Impuls unternehmerischen Handelns im Kontext des Klimawandels deutet an, dass wir uns an einem Wendepunkt befinden, an dem Unternehmen bereit sind ihr volles Potenzial zu entfalten. Sie benötigen ambitionierte politische Richtlinien sowohl auf nationalem wie internationalem Niveau, die sie hierbei unterstützen und das umfangreiche Engagement der Wirtschaft vorantreiben.”

Unternehmen Land CDP Climate + Performance Score
BMW AG Germany 100 A
Deutsche Bahn AG Germany 100 A
Deutsche Post AG Germany 100 A
E.ON SE Germany 100 A
Givaudan SA Switzerland 100 A
Nestlé Switzerland 100 A
Raiffeisen Bank International AG Austria 100 A
Roche Holding AG Switzerland 100 A
Siemens AG Germany 100 A
Symrise AG Germany 100 A
Credit Suisse Switzerland A-List
Huber + Suhner AG Switzerland A-List
Swisscom Switzerland A-List

Quelle: CDP

A List-Unternehmen im Vergleich

  • 113 Unternehmen weltweit werden mit dem höchsten Gütesiegel für Ihre herausragenden Klimaschutzleistungen ausgezeichnet und in die CDP Climate A List aufgenommen.
  • Europa an der Spitze: 46 Prozent der A List-Unternehmen sind europäisch, Spanien und Großbritannien stellen mit jeweils 10 und 9 die meisten Unternehmen.
  • 13 Unternehmen der DACH Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) sind in der globalen CDP Climate A List geführt: BMW, Deutsche Bahn, Deutsche Post, E.ON, Givaudan, Nestlé, Raiffeisen Bank International, Roche Holding, Siemens, Symrise, Credit Suisse, Huber + Suhner und Swisscom.

Prof. Dr. Christof Ehrhart, Direktor Konzernkommunikation und Unternehmensverantwortung, Deutsche Post DHL Group, auf der Climate A List 2015, sagt: „Der Klimawandel ist eine kontinuierliche Herausforderung, der wir mit unserem Umweltschutzprogramm GoGreen begegnen: Als eines der ersten Unternehmen in unserer Branche haben wir uns ein eigenes Klimaschutzziel gesetzt und wollen bis 2020 unsere CO2-Effizienz um 30 Prozent verbessern. Die Ergebnisse des diesjährigen CDP-Rankings bestätigen unsere Anstrengungen, die Auswirkungen unseres Geschäfts auf die Umwelt zu verringern und dabei transparent über unsere Aktivitäten zu berichten. Wir freuen uns darum sehr, dass wir dieses Jahr die höchste Bewertung in beiden Kategorien, Transparenz und Leistung, erhalten. Es wird unsere Mission für die folgenden Jahre sein, dieses hohe Niveau zu halten, dabei die steigenden Erwartungen unserer Stakeholder zu erfüllen sowie den Bedürfnissen unseres Planeten gerecht zu werden.“

Unternehmen weltweit bereiten sich auf den Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft vor

Global unterstützen 805 der 2000 Unternehmen einen Klimavertrag in Paris, der die Weltgemeinschaft auf zwei Grad maximale durchschnittliche Erderwärmung bindet.

In Europa berichten 87 Prozent der größten 300 Unternehmen an CDP und decken 93 Prozent des Börsenwertes des FTSEurofirst 300 Index ab. Von diesen haben 99 Prozent Klimaschutz im Management verankert und die Reduktion von CO2-Emissionen als Teil der regulären Geschäftstätigkeit implementiert.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz

  • liegt bei der deutlichen Mehrheit der Unternehmen die Verantwortlichkeit für das Thema Klimawandel auf Vorstandsebene (84 Prozent). Allerdings unterlegen nur 22 Prozent der berichtenden Unternehmen der DACH Region dies auch mit monetären Anreizen auf Vorstandsebene (Anstieg um neun Prozentpunkte im Vergleich zu 2014),
  • wurden 668 Millionen Tonnen direkte THG-Emissionen (Scope 1+2) offengelegt, und 27,4 Millionen Tonnen durch gezielte Reduktionsmaßnahmen gesenkt. Dem steht jedoch in etwa der Hälfte der Branchen ein Anstieg der Emissionen durch Veränderungen des Outputs gegenüber,
  • ist die Transparenz der Unternehmen von 69 auf 80 (von 100) Climate Disclosure Punkte deutlich gestiegen. Die Wertschöpfungsketten werden jedoch nach wie vor nur unzureichend verstanden: Nur knapp ein Fünftel der Unternehmen berichten vorgelagerte Emissionen vollständig (2014: 13 Prozent).

CDP Europe’s Geschäftsführer Steven Tebbe, sagt: „Es ist ermutigend zu sehen, dass europäische Unternehmen stark auf der globalen A List vertreten sind. Ambitionierte, auf lange Sicht ausgerichtete EU-Politik hat sicher dazu beigetragen, diese Entwicklung über die letzten Jahrzehnte zu fördern und europäische Produkte und Dienstleistungen zu den effizientesten und begehrtesten der Welt zu machen. Aufgrund seines historischen Beitrags zum Klimawandel trägt Europa eine moralische Verantwortung die Lösungen zu finden. Obwohl diese Ambitionen den Privatsektor kurzfristig herausfordern, werden sie mittel- und langfristig hochqualifizierte Arbeitsplätze, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit generieren. Ein wichtiger nächster Schritt wird sein, ein harmonisiertes, verpflichtendes Berichtswesen im Rahmen der CSR-Richtlinie der EU sicherzustellen.“

Meg Whitman, President und CEO von Hewlett Packard, Climate A List 2015, sagt: “Wir müssen zügig und deutlich handeln, um die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Das bedeutet, den Status Quo aufzuberechen – die Art zu verändern, wie wir Geschäfte machen, uns selber und andere in die Pflicht zu nehmen und innovative Lösungen zu schaffen, die die kohlenstoffarme Wirtschaft vorantreiben.“

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Steigendes Engagement der Investoren

Die wachsende Schwungkraft der Unternehmenswelt trifft auf steigendes Engagement der Investorengemeinschaft im Klimaschutz. Falls die kürzlich eingeführten Stimmrichtlinien zu Pensionsfonds, auch bekannt als Red Lines, angewendet werden, müssen Geschäftsführer um ihre Jobs bangen, wenn sie Umweltinformationen nicht durch CDP offenlegen.

Und immer mehr Investoren setzen auf eine nachhaltige Zukunft: Über 19 Billionen Euro wurden 2014 in Fonds mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Mandat investiert („ESG“), eine Steigerung von 61 Prozent in zwei Jahren.

Unternehmen reagieren auf die Nachfrage von Investoren mit einer Verbesserung der Qualität der Daten. Dennoch fallen einige Unternehmen durch ihre Abwesenheit in CDP Analysen auf, beispielsweise Munich Re und Swatch Group, die es wiederholt versäumt haben, sich für Investoren durch CDP bewerten zu lassen.

Quelle: UD/pm
 

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