Auszeichnungen

Mit einem Spielzeug zum James Dyson Award

Kinder bewegen sich heutzutage wenig an der frischen Luft und fokussieren sich stattdessen mehr auf digitale Welten. Die Erfinder von „BUDDI“ wollen das ändern und mit dem multifunktionalen Spielzeug Kinder in ihrer Kreativität fördern. Mit ihrem innovativen Konzept belegten die beiden Studenten Tobias Leonhardt und Mathis Reck den ersten Platz beim James Dyson Award 2019 auf nationaler Ebene.

01.10.2019

Mit einem Spielzeug zum James Dyson Award zoom

Er ist ziemlich klein, bunt, vielseitig einsetzbar und hat den ersten Platz des James Dyson Awards 2019 in Deutschland geholt: „BUDDI“ – ein multifunktionales Spielzeug, das die Kreativität von Kindern fördern soll. Erfunden haben ihn Tobias Leonhardt und Mathis Reck, Absolventen der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Den beiden fiel auf, dass Technologie und digitale Spielwelten einen viel zu großen Raum im Alltag von Kindern einnehmen. Mit „BUDDI“ wollten sie dazu eine Alternative bieten: „Die Zeit, die Kinder und Erwachsene pro Tag vor dem Bildschirm verbringen, hat den empfohlenen Wert schon längst überschritten“, erklären Leonhardt und Reck. „Dieses Ungleichgewicht droht immer größer zu werden – und genau dieses Ungleichgewicht wollen wir ein wenig ausgleichen.“

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Die Forschung gibt den Preisträgern Recht. Eine Langzeitstudie des „Motorik-Moduls“ (MoMo), an der auch Wissenschaftler des KIT beteiligt waren, stellte fest, dass über 70 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen mehr als eine Stunde am Tag vor dem Bildschirm hängen. Zudem bewegen sich viele Kinder heutzutage zu wenig. Einen Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Bewegungsmangel konnte man zunächst aber nicht ausmachen, wie Alexander Woll, Sportwissenschaftler und Betreuer der Studie, erklärt. Er glaubt, der Bewegungsmangel liegt darin begründet, dass Kinder weniger draußen im Freien spielen als Früher. Die Studie ergab zudem, dass sich die motorischen Fähigkeiten von Kindern im Vergleich zu Gleichaltrigen vor 40 Jahren um zirka zehn Prozent verschlechtert haben.

24 Teile – über 1.000 Gestaltungsmöglichkeiten

Die Erfindung von Leonhardt und Reck setzt an beiden Stellen an: „Mit dem BUDDI wollen wir die Kreativität und das Abenteuer wieder in den Vordergrund stellen.“ Das Spielzeug regt die Fantasie der Kinder an, es gibt kaum Grenzen und Regeln. Das liegt an dem innovativen Konzept: „BUDDI“ ist ein „wandelbarer Begleiter für die Hosentasche“, wie ihn seine Erfinder nennen. Die Kinder können selbst entscheiden wie „BUDDI“ aussehen und was er machen soll. Man kann ihn nämlich aus 24 verschiedenen Elementen nach Lust und Laune selbst zusammenbauen. Jeder „BUDDI“ besteht dabei aus drei Elementen. Die einzelnen Teile lassen sich dank einer Kombination aus Form- und Magnetverschluss ganz einfach verbinden. Dadurch ergeben sich mehr als 1.000 verschiedene Gestaltungs- und Spielmöglichkeiten.

Die Erfinder von BUDDI

So lässt sich BUDDI zum Beispiel als Yo-Yo nutzen, wahlweise sogar mit Licht. Das Glücksradelement kann man für Teamauslosungen verwenden oder auch zum Fidget-Spinner bauen. Für Abenteuer im Freien eignet sich der Zusammenbau als Kompass, die Lupe macht Erkundungen in der Natur noch interessanter. „BUDDI“ spricht aber auch weitere Sinne an. Er lässt sich nämlich auch zu einer Rassel oder zu einer Pfeife zusammenbauen. Die Kinder können zudem die Optik des Spielzeuges anpassen. Verschiedene Sleeves aus derzeit drei Themenwelten, wie beispielsweise „Space Police“, bieten weiteren Raum für individuelle Gestaltung. „Der BUDDI ist somit wie ein schweizer-Armee-Spielzeug für kleine Abenteurer“, beschreiben Leonhardt und Reck das Design.

Wie geht’s mit „BUDDI“ weiter?

Schluss ist damit noch lange nicht. Leonhardt und Reck, die mittlerweile im Master Industrial Design an der TU München studieren, arbeiten aktuell an weiteren Elementen. Die Mechaniken wollen die beiden ebenfalls weiterhin verbessern.

Das Konzept von „BUDDI“ hat auch die sechsköpfige Jury des James Dyson Awards Deutschland überzeugt. Leonhardt und Reck dürfen sich über den ersten Platz und damit auch über das Preisgeld von 2.200 Euro freuen. Gemeinsam mit Platz zwei und drei geht es für die Studenten zunächst noch weiter. Die Projekte werden auch für den internationalen Wettbewerb des James Dyson Awards eingereicht. Ein Gremium überprüft im nächsten Schritt alle Einreichungen der 27 teilnehmenden Länder und nominiert 20 Projekte für die internationale Shortlist. Die Finalisten und der internationale Gewinner werden dann am 14. November 2019 bekanntgegeben. Ziel des internationalen Designpreises ist es, junge Designer zu nachhaltigen Lösungen zu inspirieren und sie bei der Umsetzung zu unterstützen.

Das haben Platz zwei und drei erfunden

Die Atemhilfe „SANSO“ hat Hanna Kim erfunden und sich damit den zweiten Platz des nationalen James Dyson Awards gesichert. „SANSO“ basiert auf einem Mikronadelsystem mit Molekularsieben. Es soll Menschen, die auf ein Atemhilfsmittel angewiesen sind, zu unbegrenzter Bewegungsfreiheit verhelfen. Das ständige Umhertragen von Sauerstoffkonzentratoren wird mit „SANSO“ nämlich überflüssig.

Mit „CO2MP“ hat Max Stein den dritten Platz erreicht. Das System aus stapelbaren Bioreaktoren bietet Lebensraum für Pflanzen, die CO2 absorbieren. Die Erfindung hat auch noch einen archetektonischen Mehrwert: Sie kann zur Fassadenbegrünung und zur Biomasseproduktion beitragen. 

Quelle: UmweltDialog
 

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