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McDonald‘s legt Nachhaltigkeitsupdate vor

Durch die Corona-Pandemie sind andere Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit zum Teil in den Hintergrund gerückt. Nicht so bei McDonald’s Deutschland. Trotz der widrigen Umstände veröffentlichte das Unternehmen jetzt ein Nachhaltigkeitsupdate über seine Tätigkeiten im Jahr 2019. UmweltDialog hat sich das Update angesehen.

16.12.2020

McDonald‘s legt Nachhaltigkeitsupdate vor

Für die Gastronomiebranche (und viele andere Bereiche) ist das Jahr 2020 nicht leicht. Die starken Einschränkungen durch die Corona-Krise erforderten für viele Restaurants neue Strategien, denn mittlerweile ist bereits zum zweiten Mal nur noch der Außer-Haus-Verkauf erlaubt. McDonald’s Deutschland kennt das To-Go-Geschäft zwar in- und auswendig, aber die Corona-Pandemie traf auch den Systemgastronomen: „Von einem Tag auf den anderen hat sich der Restaurantbetrieb vollkommen verändert: weniger Gäste im Restaurant, voller Fokus auf unsere nahezu kontaktlosen Angebote, wie den McDrive, McDelivery oder die Bestellung per App, und eine gewisse Unsicherheit darüber, wie es mit der Pandemie weitergeht“, erklären Holger Beeck, Vorstandvorsitzender McDonald's Deutschland und Dominik Neiss, Sprecher Franchise Leadership Council im Vorwort des neuen Nachhaltigkeitsupdates für das Jahr 2019. „Damit waren auch viele unserer Pläne hinfällig, Prioritäten haben sich verschoben. Einige Themen sind in den Hintergrund gerückt, andere wurden wichtiger. Kurz: Die Corona-Pandemie hat auch bei uns so einiges verändert.“

McDonald's Nachhaltigkeitsupdate zoom

Deswegen gibt es dieses Jahr auch keinen „klassischen“ und ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht von McDonald‘s, sondern ein kurzes Nachhaltigkeitsupdate, das von einer umfassenden Web-Version begleitet wird. Darin informiert das Unternehmen über seine Nachhaltigkeitserfolge im Jahr 2019. Denn trotz Corona will McDonald’s weiterhin an mehr Nachhaltigkeit arbeiten: „Auch wenn ein paar Anpassungen in unserem Fahrplan nötig waren, wollen wir in diesem Bereich keine Kompromisse eingehen und halten daher weiter an unseren Zielen fest“, so Beeck und Neiss. Aber was hat sich im Jahr 2019 eigentlich alles getan?

Darf‘s ein bisschen mehr sein?

Ein Blick auf das Nachhaltigkeitsupdate zeigt: Vor allem der Fleischkonsum steigerte sich. So verbrauchte McDonalds vergangenes Jahr über 43.500 Tonnen Rindfleisch. Das Jahr davor waren es nur etwas mehr als 40.800 Tonnen. Auch die Menge an Hähnchenfleisch ist leicht gestiegen von knapp 26.000 Tonnen im Jahr 2018 auf über 29.500 Tonnen im Jahr 2019. Der Verbrauch von Schweinefleisch hingegen hat sich kaum verändert. Bei allen Rohwaren achtet das Unternehmen auf Regionalität. „McDonald’s setzt – wo immer es möglich ist – auf heimische Zutaten und kurze Transportwege. Das unterstützt nicht nur die nationale Landwirtschaft, sondern ist auch die Basis für eine gute und beständige Versorgung“, heißt es im Nachhaltigkeitsupdate. So kommen 88 Prozent des Rindfleisches und sogar 98 Prozent des Schweinefleisches aus Deutschland. Im Vorjahr waren es allerdings 93 Prozent des Rindfleisches und 99 Prozent des Schweinefleisches. Das Hähnchenfleisch stammt nur zu 25 Prozent aus Deutschland, der Rest wird in Europa produziert.

Woher kommen eigentlich die Zahlen?

Für jeden Nachhaltigkeitsbericht, oder wie in diesem Fall ein Nachhaltigkeitsupdate, müssen diverse Kennzahlen erhoben werden. Das bedeutet für McDonald’s Deutschland, nicht nur die Zahlen von den Restaurants einzuholen, die das Unternehmen selbst betreibt. Auch die Daten der Restaurants von den Franchise-Nehmern – sie sind eigenständige, mittelständische Unternehmer – fließen in den Nachhaltigkeitsbericht mit ein. Das ist ziemlich aufwendig, denn immerhin 94 Prozent der McDonald’s-Restaurants in Deutschland werden von Franchise-Nehmern betrieben.

Für mehr Tierwohl setzt sich McDonald’s ebenfalls ein, wie zum Beispiel mit „BEST Beef“. Das Programm fördert nach Aussagen des Unternehmens nachhaltigere Strukturen und Standards in der Rinderhaltung, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Dazu gehören eine tiergerechtere Haltung, bessere Tiergesundheit und ein geringerer CO2-Ausstoß. 2019 wurde das Programm neu aufgelegt. Immerhin acht Prozent des eingesetzten Rindfleisches stammten im vorigen Jahr von Landwirten aus dem BEST Beef-Programm. Darüber hinaus ist McDonald’s seit 2020 offizielles Mitglied im European Roundtable of Sustainable Beef (ERBS). Und seit April 2019 bietet das Unternehmen außerdem den ersten veganen Burger an – nämlich den Big Vegan TS.

Mehr Fleisch = mehr Verpackung

Parallel zur gestiegenen Verzehrmenge erhöhte sich 2019 auch die Anzahl der Verpackungen. Knapp über 51.000 Tonnen an Verpackungen fielen vergangenes Jahr bei McDonald’s an. 2018 brachte das Unternehmen noch unter 50.000 Tonnen Verpackungen in den Verkehr. Und auch dies war bereits eine Steigerung zum Jahr davor (2018 wurden etwas mehr als 47.000 Tonnen verbraucht). 2019 arbeitete McDonald’s daher an einem neuen Verpackungskonzept. Im „Better M Store“ testete das Unternehmen, welche nachhaltigeren Alternativen in der Systemgastronomie genutzt werden können. Einiges davon wurde auch bereits umgesetzt. So besteht der Ballonhalter aus Papier statt aus Plastik, und Papierhalme ersetzen die Plastiktrinkhalme. Und auch viele der Desserts kommen nur noch in Papier daher ¬– mit einem Löffel aus Holz. Wie sich diese und weitere Veränderungen auf den Verpackungsmüll auswirken, zeigt sich dann wahrscheinlich in den Zahlen im nächsten Jahr. Dann kann man auch erkennen, welche Auswirkungen die Corona-Krise hat, denn durch den vermehrten Außer-Haus-Verkauf steigt auch die Menge an Take-Away-Verpackungen.

Mehr zur Verpackungsstrategie von McDonald’s, lesen Sie in unserem Beitrag „Wird McDonald’s plastikfrei?“.

Und was ist mit dem CO2-Ausstoß? Eigenen Angaben zufolge arbeitet McDonald’s hier derzeit an einer neuen und vor allem optimierten Erfassungs- und Berechnungsmethode. Daher gibt es dazu keine aktuellen Zahlen. Mehr zum CO2-Fußabdruck von McDonald’s erfahren Sie hier.

Über das Nachhaltigkeitsupdate

Anstatt eines Nachhaltigkeitsberichtes hat McDonald’s Deutschland dieses Jahr ein Nachhaltigkeitsupdate mit dem Titel „Nachhaltigkeit nach Plan“ veröffentlicht. Begleitet wird dies von einer ausführlichen Web-Version. Die Angaben und Zahlen in dem Update stammen, sofern nicht anders angegeben, aus dem Geschäftsjahr 2019. Sie beziehen sich auf alle Restaurants, die McDonald’s Deutschland selbst betreibt, und auf die Restaurants in Deutschland und Luxemburg, die von Franchise-Nehmern betrieben werden. Neben dem Nachhaltigkeitsupdate hat McDonald’s außerdem eine Podcast-Reihe gestartet, die sich mit der Gastronomie der Zukunft beschäftigt.

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Quelle: UmweltDialog
 

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