CSR-Management

Vonovia: transparentes Handeln für mehr Nachhaltigkeit

Vonovia hat dieses Jahr sein Nachhaltigkeitsmanagement neu strukturiert. Seit März leitet Catrin Coners diesen Bereich. Im Interview mit UmweltDialog erläutert sie die neue Nachhaltigkeitsstrategie der Wohnungsgesellschaft, die dieses Jahr dem UN Global Compact beitrat und dabei ist, ihre Nachhaltigkeitsziele eng an ausgewählten SDGs auszurichten.

15.12.2020

Vonovia: transparentes Handeln für mehr Nachhaltigkeit

UmweltDialog (UD): Frau Coners, Sie sind seit März Nachhaltigkeitsmanagerin bei Vonovia. Was sind Ihre Aufgaben?

Catrin Coners: Wir haben im März den Bereich „Nachhaltigkeit und Strategie“ neu gegründet. Darin bündeln wir unternehmensweit alle Nachhaltigkeitsaktivitäten. Das Nachhaltigkeitsmanagement ist dem CEO unterstellt und unterstreicht damit die Bedeutung des Themas für Vonovia. Mittlerweile besteht unser Team aus vier Köpfen.

Wir haben sehr viele Querschnittsfunktionen und Schnittstellen in alle Bereiche – nicht nur auf der Führungsebene, sondern auch zu den Kollegen in den Bereichen Neubau, Quartiersentwicklung, Kundenservice und Umweltcontrolling. Gerade das macht es spannend. Zu Beginn lag unsere Aufgabe darin, die Nachhaltigkeitsstrategie zusammen mit den Fachbereichen weiterzuentwickeln. Im Zuge dessen haben wir gemeinsam den Nachhaltigkeitsfahrplan 2019/2020 erarbeitet. Nun geht es um die weitere Umsetzung.

Zu unserer Zuständigkeit gehört auch das Reporting und die Nachhaltigkeitskommunikation, aber auch die Bearbeitung von ESG-Ratings und Umsetzung von Erfordernissen aus dem Bereich Governance. In diesem Jahr haben wir auch eine neue Wesentlichkeitsanalyse erstellt und unsere nachhaltigen Handlungsfelder überprüft.

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UD: Vonovia hat sich ambitionierte CSR- und Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Wie kontrollieren Sie den Stand der Zielerreichung?

Coners: Aktuell sind wir dabei, unsere definierten Nachhaltigkeitsziele intern für die Steuerung umzusetzen und als wesentliche nichtfinanzielle Kennzahlen für die Unternehmenssteuerung zu implementieren. Dafür haben wir jetzt einen „Nachhaltigkeits-Performance-Index“ entwickelt, damit wir diese Aspekte messbar machen und das Unternehmen daran ausrichten können. Wir werden zum Beispiel die CO2-Einsparung des Gebäudebestandes, den jeweiligen Anteil energieeffizienter Neubauten sowie barrierearme (teil-)modernisierte Wohnungen, die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie Diversität im Top-Management jährlich messen. Der Nachhaltigkeits-Performance-Index wird zukünftig gleichberechtigt neben den finanziellen Kennzahlen stehen.

UD: Sie sind dieses Jahr dem UN Global Compact beigetreten. Was war ihre Motivation dazu?

Coners: Als großes Unternehmen setzen wir auf transparentes und verlässliches Handeln. Deswegen war der Beitritt zum UN Global Compact und unsere dieses Jahr veröffentlichte Vonovia Policy zur Achtung der Menschenrechte die logische Konsequenz. Wir unterstreichen, dass wir für diese Werte und Ziele eintreten. Unsere CO2-Reduktionsziele, die partnerschaftliche Ausgestaltung unserer Projekte mit Gemeinden, Städten, NGOs und Forschungsinstituten, aber auch dass wir auf die Einhaltung der Menschenrechte in den Lieferketten achten, zahlen sowohl auf die Ziele des UN Global Compact als auch auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein.

Vonovias Nachhaltigekeitsstrategie

UD: Im Rahmen der Stakeholder-Beteiligung wollen Sie genau diese SDGs identifizieren, an denen Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie ausrichten. Wie ist der Stand in diesem Prozess?

Coners: Wir haben unseren Prozess zur Entwicklung der neuen Wesentlichkeitsanalyse in diesem Jahr genutzt, um auch hier Prioritäten herauszuarbeiten. Bei einer Stakeholder-Umfrage und in internen Management-Workshops haben sich einige SDGs herauskristallisiert, die mit unseren Nachhaltigkeitszielen in Verbindung stehen:

Das SDG 13 korrespondiert mit unserem Ziel des klimaneutralen Gebäudebestands. Hier ist die Reduktion der CO2-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien in Verbindung mit energetischer Sanierung für uns der wichtigste Hebel. Wir haben SDG 11 ausgewählt, weil sich 70 Prozent unseres Bestandes in Quartieren und urbanen Ballungsräumen befinden. Mit unseren Maßnahmen zur Quartiersentwicklung berücksichtigen wir ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen, tragen zur Infrastrukturentwicklungen bei und leisten insofern auch einen Beitrag zu nachhaltigen Städten. Ein weiteres Schlüsselziel ist SDG 7 in Verbindung mit SDG 9, auf das wir mit Innovationen und Projekten zur lokalen Energieerzeugung einzahlen.

Quartiersentwicklung geht nur gemeinsam mit Partnern, mit allen Stakeholdern, mit den Mietern, mit Städten, mit Gemeinden. In diesem Zusammenhang orientieren wir uns natürlich an SDG 17. Zu nennen wären auch die SDGs 8 und 5, wenn es um Diversity und gelebte Vielfalt sowie das Bereitstellen attraktiver Arbeitsplätze geht.

UD: Vielen Dank für das Gespräch!

Erfahren Sie im zweiten Teil des Interviews, wie die Aktivitäten der Wohnungsgesellschaft bei der energetischen Gebäudesanierung, der Wohnumfeldverbesserung und der Förderung der Biodiversität sowie die soziale Verantwortung des Unternehmens aussehen.

Catrin Coners,Bereichsleiterin Nachhaltigkeit / Strategie bei Vonovia SE

Über Catrin Coners

Catrin Coners ist seit März 2020 Bereichsleiterin Nachhaltigkeit / Strategie bei Vonovia SE. Die Diplom Kauffrau ist seit dem Jahr 1999 in wechselnden operativen Tätigkeiten in der Immobilienbranche in unterschiedlichen zentralen und operativen Funktionen für Vonovia und Vorgängergesellschaften tätig. Sie startete ihre Karriere als Strategieberaterin bei der Boston Consulting Group in Düsseldorf von 1994-1998.

Quelle: UmweltDialog
 

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