Klimawandel

Dramatische Zunahme der Luftverschmutzung über China

Zwischen 1996 und 2002 haben sich die Mengen von Stickstoffdioxid über den industrialisierten Gebieten von China um 50 % erhöht. Gleichzeitig war über Europa und Teilen der USA eine deutliche Verbesserung der Luftqualität zu beobachten. Dies ergab eine Auswertung der Universität Bremen, des Max-Planck Instituts in Hamburg und des französischen CNRS.

19.09.2005

Die am 1. September 2005 in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie zeigt, dass das rasante Wachstum der chinesischen Wirtschaft zu einem Anstieg des Luftschadstoffes Stickstoffdioxid geführt hat und sich dadurch die Luftqualität dort dramatisch verschlechtert. Verteilungen der Stickstoffdioxidkonzentrationen über Europa, Nord-Amerika und Asien sind in Abbildung 2a-c dargestellt. Der beobachtete Trend lässt darauf schließen, dass sich der Anstieg voraussichtlich weiter fortsetzen wird

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die Stickstoffdioxid- Konzentrationen in den meisten Industrieländern stagnierten oder sogar deutlich abnahmen. Dies ist auf die in den vergangen Jahren umgesetzten Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen zum Beispiel in Kraftwerken und Automotoren sowie auf den Einsatz sauberer Brennstoffe zurückzuführen. In der Studie wurde zudem festgestellt, dass bisherige Abschätzungen für China den Anstieg des Stickstoffdioxids deutlich unterschätzen. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass nicht alle Emissionsquellen vollständig erfasst sind. Hier können die Satellitendaten zukünftig helfen, die Emissionsquellen besser aufzuzeichnen.

Chinas Bevölkerung (rund 1,3 Milliarden Einwohner oder 20 % der Weltbevölkerung) hat sich in den vergangenen 100 Jahren mehr als verdoppelt. China ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde. Sie hatte zwischen 1999 und 2003 ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 8 % pro Jahr. Der Energieverbrauch wächst stark. Er liegt zur Zeit pro Kopf jedoch erst bei ca. einem Neuntel des Wertes der USA. Die Anzahl der Fahrzeuge pro Kopf liegt ebenfalls weit unter dem Weltdurchschnitt. Sie hat sich aber zwischen 1995 und 2002 auf 20,5 Millionen verdoppelt.

Stickstoffdioxid ist ein gesundheitsschädliches Gas. Es verursacht Atemwegsprobleme und Lungenschädigungen. Zusammen mit anderen Stickoxiden entsteht es hauptsächlich in Verbrennungsprozessen - etwa in Kraftwerken, Automotoren oder bei Waldbränden. Neben der direkten Schädigung der Gesundheit sind Stickoxide auch in einem anderen Punkt von besonderer Bedeutung: Zusammen mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen führen sie zur Bildung von Ozon im so genannten Sommersmog. Darüber hinaus tragen sie zur Entstehung des sauren Regens beitragen.</>

Quelle: UD
 
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