Erkennen des Arbeitssinns steigert Umsatz

Mitarbeiter sind zufriedener, gesünder und produktiver, wenn sie sich über den Sinn ihrer Arbeit im Klaren sind. Das haben kanadische Psychologen der University of Alberta gezeigt. Sie entwarfen ein eintägiges Motivationstraining für 24 Angestellte aus dem Pflegebereich sowie fünf weitere Kurzeinheiten und erhoben die Auswirkungen der Maßnahme auf Arbeitsklima und Unternehmenserfolg. Neben der Zufriedenheit am Arbeitsplatz stieg in Folge auch der Umsatz des Unternehmens, da die Mitarbeiter seltener krank waren.

31.12.2008

Ziel des von den Wissenschaftlern angebotenen Workshops war es, dass die Teilnehmer persönliche Aktionsziele entwerfen und dabei den Arbeitsgeist verbessern. So wurden sie etwa gebeten, den tieferen Sinn ihrer Arbeit, die Formen ihrer Dienstbereitschaft und Wertschätzung sich und anderen gegenüber sowie Strategien zum Setzen von Grenzen zu formulieren. Infolge dieser Maßnahme stieg die Teamarbeit, die berufliche Zufriedenheit und die Arbeitsmoral sprunghaft.

Gleichzeitig gab es Einsparungen durch weniger krankheitsbedingte Abwesenheiten, die in den fünf Folgemonaten 12.000 Dollar ausmachten - verglichen mit dem Jahr davor. Die Angestellten konzentrierten sich mehr auf die von ihnen betreuten Patienten, sagt Studienleiter Val Kinjerski. "Sie waren sich stärker bewusst, dass ihre Aufgabe der Dienst an den Patienten war." Diese Dienstbereitschaft sei besonders in der Pflege, jedoch auch in allen anderen Arbeitsbereichen notwendig, betont der kanadische Wissenschaftler.
 
"Coaching der Mitarbeiter ist in ähnlicher Form vor allem in Sozialberufen verbreitet, in anderen Bereichen ist es noch wenig etabliert", berichtet der Wiener Psychologe Andreas Fida-Taumer. Verbreitet seien einerseits Angebote zur Stärkung der Arbeitnehmer, die Themen wie Fitness, Ernährung oder Stressbewältigung behandeln, andererseits Maßnahmen für ein besseres Verhältnis der relevanten Gruppen oder des Arbeitsklimas. "Die Arbeitsumgebung wird dabei nach krankmachenden Faktoren durchleuchtet oder Modelle und Struktur der Arbeit überprüft", so der Arbeitspsychologe. Mitarbeiterschulungen seien individuell nach Betrieb vorzunehmen, daher sei in deren Vorfeld eine Analyse der Problemfelder sinnvoll.
 
Ob Mitarbeiter Schulungen erhalten, entscheidet oft die Unternehmensgröße. Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern sind in Österreich seit der Novellierung des Arbeitnehmerschutzgesetzes verpflichtet, Präventivmaßnahmen für ihre Mitarbeiter anzubieten. "Bei kleineren Betrieben gibt es jedoch kaum Bewusstsein für die positiven Auswirkungen solcher Maßnahmen", so Fida-Taumer. Es sollte Vorgesetzte alarmieren, wenn sich Stresssymptome bei den Mitarbeitern häufen oder wenn der Betriebsrat entsprechende Maßnahmen zur Besserung des Arbeitsklimas fordert. "Von einem guten Arbeitsklima profitiert nicht zuletzt Image und Kundenkommunikation eines Unternehmens", so Fida-Taumer abschließend.
Quelle: pte
 
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