Heute für morgen: BMW Group im demographischen Wandel

Die Bevölkerungspyramide in Deutschland steht Kopf. Der Anteil älterer Menschen wird immer größer, gleichzeitig nimmt die Zahl der Beruftätigen weiter ab. Zwar gehen Experten davon aus, dass der Arbeitskräftemangel erst in gut 10 Jahren akut wird, für die Unternehmen jedoch stellt sich bereits heute eine zentrale Frage: Wie bleibt man mit einer immer älter werdenden Belegschaft wettbewerbsfähig, ohne die soziale Verantwortung zu vernachlässigen? Darüber sprachen wir mit Michael Pieper, dem Leiter des Projekts „Heute für morgen“ bei der BMW Group.

09.10.2006

UmweltDialog: Das Durchschnittsalter der Berufstätigen wird in den nächsten Jahren signifikant ansteigen. Was bedeutet das für ein Unternehmen wie BMW konkret?
 
Pieper: Unsere Prognosen gehen davon aus, dass im Jahre 2015 jeder dritte Mitarbeiter älter als 50 Jahre ist. Auch in Zukunft wird sich das Gefälle zu Gunsten der Älteren verschieben, wenn man bedenkt, dass die Bundesregierung eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre plant und die Altersteilzeitregelung im Jahre 2009 auslaufen wird. Hier kommt also ein Thema auf uns zu, mit dem wir uns unweigerlich auseinandersetzen müssen. Doch welche Problematik steckt dahinter? Zunächst einmal ist festzustellen, dass ältere Mitarbeiter entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen, denn Sie verfügen über Erfahrung, Urteilsfähigkeit, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und sind damit wesentliche Träger organisatorischen Wissens. Mit zunehmendem Alter steigt aber auch die Anzahl der Krankheitstage der Beschäftigten. Zudem verändert sich ihre Einsetzbarkeit. Die Herausforderung, die sich für BMW daraus ergibt, lautet: Wir müssen in Zukunft die Mitarbeiter länger leistungs- und beschäftigungsfähig halten. Das war auch der Grund, warum wir das Projekt „Heute für morgen“ aufgelegt haben.
 
UmweltDialog: Welche Maßnahmen beinhaltet dieses Projekt?
 
Pieper: Um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen, haben wir ein Maßnahmenpaket mit fünf Themenschwerpunkten entwickelt: Gesundheitsmanagement und -prävention, Ergonomie des Arbeitsplatzes, kontinuierliche Mitarbeiterqualifizierung, sprich: lebenslanges Lernen, altersgerechte Austrittsmodelle und individuelle ergänzende finanzielle Vorsorge sowie umfassende Kommunikation.
 
UmweltDialog: Wie setzen Sie das im Betrieb um?
 
Pieper: Als Unternehmen müssen wir die richtigen Rahmenbedingungen setzen und Angebote an den Mitarbeiter unterbreiten. Wir setzen darüber hinaus stark auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Wir haben uns das Ziel gesetzt, dass sich jeder Beschäftigte darüber im Klaren ist, dass die demographische Entwicklung ihn ganz persönlich betrifft. Das fängt bei den Führungskräften an. Jeder muss sich seiner Verantwortung für das Unternehmen bewusst sein.
 
UmweltDialog: Wie stellen Sie das sicher?
 
Pieper: Zum einen über die klassischen Informationskanäle wie Aushänge und Mitarbeiterzeitung, zum anderen haben wir alle Leistungen und Angebote der BMW Group zum Thema Eigenvorsorge in einem Intranet-Portal unter dem Titel „Meine Zukunftsvorsorge“ zusammen gefasst. Aber auch die Führungskräfte sind angehalten, ihre Mitarbeiter zu informieren. Ein weiteres probates Mittel sind die Gesundheitstage, bei denen wir auf Aktivitäten und Angebote der BMW Group in den jeweiligen Betrieben hinweisen.
Quelle: UD
 
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