Mobilität & Logistik

MAN Elektrobus knackt 550 Kilometer-Marke

24 Stunden auf der Linie, kein Zwischenladen, 550,8 Kilometer Reichweite – das ist die beeindruckende Bilanz einer MAN eBus-Fahrt, die am 18. Mai in München unter realen Bedingungen über die Bühne gegangen ist. Der MAN Lion’s City E beweist dabei eindrucksvoll, dass Elektromobilität schon heute alltagstauglich ist – und eine echte Alternative für den ÖPNV.

22.06.2021

MAN Elektrobus knackt 550 Kilometer-Marke
MAN Efficiency Run, mit dem MAN eBus Lions City 12e

„Es ist wirklich herausragend, was Fahrer und Fahrzeug geleistet haben: 550 Kilometer ist der MAN Lion’s City E auf einer ÖPNV-Route unter realistischen Bedingungen gefahren – und das mit nur einer Batterieladung. Wir freuen uns sehr über dieses großartige Ergebnis. Schließlich zeigt es deutlich, wie alltagstauglich die E-Mobilität schon heute ist“, sagte Rudi Kuchta, Head Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus. Gemeinsam mit seinem Team schickte er einen MAN Lion’s City 12 E beim „MAN eBus Efficiency Run“ auf die Linien 176 und X80 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Exakt 24 Stunden lang drehte der vollelektrische Stadtbus seine Runden zwischen Karlsfelder Straße, Moosacher und Puchheimer Bahnhof, am Steuer Fahrer von MAN ProfiDrive. Begleitet wurde der MAN eBus Efficiency Run zudem von einem Journalisten und Experten von TÜV SÜD, die vor Beginn der Fahrt die Ladebuchse am Bus verplombten, nach Fahrtende das Siegel wieder entfernten und die gefahrene Reichweite bezeugten.

„Unser Ziel war es, zu zeigen, dass man mit unserem Lion’s City E unter realen Alltagsbedingungen sehr hohe Reichweiten erzielen kann. Und dieses Ziel haben wir mit einer gefahrenen Strecke von 550 Kilometern definitiv erreicht“, sagt Kuchta und ergänzt: „Denn neben Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ist vor allem das Thema Reichweite ein wesentliches Kriterium für unsere Kunden. Schließlich soll auf den Linien, die bisher von einem einzigen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bedient wurden, zukünftig auch nur ein Elektrofahrzeug unterwegs sein, das sich nahtlos in die Betriebsabläufe einfügt. Bei einer Reichweite von 550 Kilometern ist das in 99 Prozent der Fälle ohne Zwischenladen möglich. Die Kunden können so ihre Busse im Depot laden und müssen nicht in zusätzliche Technik entlang der Linie investieren – ein entscheidender Vorteil.“ Selbst bei Reichweiten von „nur“ 400 Kilometern oder 300 Kilometern werden 98 Prozent bzw. 89 Prozent der von MAN Kunden bedienten Strecken abgedeckt. Das zeigt eine Analyse von 1.325 Routen, die die Experten von MAN Transport Solutions im Rahmen der eMobility-Beratung von im ÖPNV tätigen Unternehmen durchgeführt haben. Bereits 2018 hat MAN den Bereich MAN Transport Solutions gestartet, um seinen Kunden den Einstieg in die Elektromobilität mit Hilfe von Know-how und Dienstleistungen so einfach wie möglich zu machen.

MAN Efficiency Run, mit dem MAN eBus Lions City 12e
MAN Efficiency Run, mit dem MAN eBus Lions City 12e

Testfahrt findet unter realen Alltagsbedingungen statt

Besonderen Wert legte das Team des MAN eBus Efficiency Run darauf, den Elektrobus unter möglichst realistischen Voraussetzungen zu testen. Deshalb fuhr der MAN Lion’s City E auch auf einer realen Strecke, stoppte an allen Haltestellen, öffnete seine Türen und schloss sie wieder. Zudem wurde mit Gewichten eine durchschnittliche Auslastung mit Fahrgästen simuliert. „Wir waren teilbeladen bei frühlingshaften Temperaturen auf einer relativ ebenen Stadt-/Überlandlinie unterwegs – das waren natürlich günstige Praxisbedingungen“, sagt Heinz Kiess, Leiter Produktmarketing Bus und ergänzt: „Dennoch ist eine Reichweite von 550 Kilometern ein mehr als überzeugendes Resultat, das auch die positiven Erfahrungen vieler unserer Kunden widerspiegelt, die den MAN Lion's City E bereits einsetzen oder schon getestet haben.“

So sorgte der zwölf Meter lange Elektrobus unter anderem vergangenes Jahr im spanischen Badajoz bei einem Testeinsatz für Begeisterung. Bei herausfordernden Temperaturen von über 35 Grad absolvierte der Lion's City E eine volle 16-Stunden-Schicht und legte die komplette Linie eines ÖPNV-Betreibers mit einer Strecke von 284 Kilometer zurück. „Am Ende des Tages hatte der Bus sogar noch ausreichend Ladung übrig. Dies zeigt, dass unser eBus sogar auf Strecken eingesetzt werden kann, auf denen der Betrieb von Elektrofahrzeugen bisher undenkbar war“, so Manuel Fraile, Head of Sales Bus bei MAN Truck & Bus Iberia.

Ausgereifte Batteriezelltechnologie verspricht hohe Reichweiten

Zu verdanken ist das unter anderem der ausgereiften Batteriezelltechnologie aus dem Volkswagen Konzern, auf die MAN für den eBus zurückgreifen kann. Darüber hinaus sorgt das ausgeklügelte Temperaturmanagement für eine besonders gute Verfügbarkeit – unabhängig von der Jahreszeit. Damit stellt der Lion's City E eine Reichweite von bis zu 270 Kilometern über die gesamte Lebensdauer der Batterien sicher. „Dass die Reichweite bei optimalen Alltagsvoraussetzungen noch weit über die 270 Kilometer hinausgehen kann, hat der MAN eBus Efficiency Run eindrucksvoll bewiesen“, macht Heinz Kiess deutlich.

Eine bedeutende Rolle in Bezug auf die Reichweite spielt neben innovativen Technologien auch eine effiziente Fahrweise. Deshalb saßen bei der Testfahrt in München erfahrene Fahrer von MAN ProfiDrive hinter dem Steuer. „Man darf keineswegs den Einfluss des Fahrers unterschätzen. Deshalb bieten wir spezielle Fahrertrainings für unseren eBus an. Im Fokus steht bei den Schulungen auch eine sparsame Fahrweise“, so Kiess.

MAN Efficiency Run, mit dem MAN eBus Lions City 12e
MAN Efficiency Run, mit dem MAN eBus Lions City 12e

Die Zukunft ist elektrisch! MAN unterstützt Verkehrsbetriebe mit innovativen Fahrzeugen und maßgeschneiderten Services

Die Fahrertrainings sind ein Baustein eines umfassenden auf die Elektromobilität ausgerichteten Gesamtkonzeptes. Denn für MAN Truck & Bus steht fest, dass die Zukunft der urbanen Mobilität elektrisch ist. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen voll auf batterieelektrische Fahrzeuge und bietet mit dem MAN Lion’s City E die Serienlösung für den ÖPNV. Betreiber und Kunden profitieren außerdem von einer ganzheitlichen eMobility Beratung und zukunftsweisenden Mobilitätslösungen, in deren Mittelpunkt Themen wie Ladeinfrastruktur, Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen. Die Experten von MAN Transport Solutions analysieren hierbei kundenspezifische Streckenprofile und berechnen, welche Auswirkung jeweils Topographie, Haltestellenanzahl oder lokale klimatische Verhältnisse auf die Reichweite haben.

Mit innovativen und alltagstauglichen eBussen sowie maßgeschneiderten Services will MAN die Nutzfahrzeugbranche bestmöglich unterstützen. Denn dieser kommt eine erhebliche Bedeutung zu, wenn es um die Dekarbonisierung des Verkehrs und damit einer treibhausgasneutralen Gestaltung der Mobilität geht. Die Leitplanken dafür sind durch die gesetzlichen Vorgaben zur CO2-Reduktion gesetzt. Und spätestens seit die Europäische Union die „Clean Vehicle Directive“ verabschiedet hat, müssen Städte die Weichen für eine emissionsfreie Mobilität stellen. Ziel ist es, von „Low Emission“ zu „No Emission“ zu kommen. „Immer mehr öffentliche Verkehrsunternehmen haben das verstanden und setzen bei Neuanschaffungen nur noch auf batteriebetriebene Stadtbusse. Oder sie legen klare zeitliche Ziele für die Umstellung der gesamten Flotte auf emissionsfreie Antriebe fest“, sagt Kuchta.

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Klarer Trend hin zur E-Mobilität im urbanen Raum

Insbesondere im urbanen Raum ist der Trend hin zur E-Mobilität klar erkennbar: Im Jahr 2020 lag der europäische Gesamtmarkt für Elektrobusse bei mehr als 2.000 Fahrzeugen –Tendenz steigend. MAN Truck & Bus geht davon aus, dass die Hälfte aller neuen MAN Stadtbusse bis 2025 alternativ angetrieben sein wird. „Das ist ein erster aktiver und wertvoller Beitrag, um die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen zu erreichen“, erklärt Kuchta. Um die steigende Nachfrage nach dem Lion’s City E gerecht zu werden, fährt MAN die Produktion kontinuierlich hoch. Bis zu 2.500 Fahrzeuge pro Jahr wird das Unternehmen in den kommenden Jahren im Werk in Polen produzieren können. Steigt die Nachfrage nach 2026 weiter, können die Produktionskapazitäten noch erhöht werden.

Quelle: UD/cp
 

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