Energiewende

E.ON: für mehr Solarenergie in europäischen Netzen

Im Rahmen des EU-Förderprojekts „IElectrix“ entwickelt E.ON gemeinsam mit Partnern mobile und flexibel einsetzbare Batteriespeichersysteme (BESS). Das Ziel dahinter: Neue Ökostromanlagen kurzfristig und kostengünstig ins bestehende Netz zu integrieren und so europaweit schnelle Fortschritte bei der Energiewende zu erzielen.

26.10.2021

E.ON: für mehr Solarenergie in europäischen Netzen
Mobiler Batteriespeicher in Dúzs (Ungarn)

Der dritte mobile Speicher dieser Art wurde Anfang September im ungarischen Dúzs an das lokale Verteilnetz angeschlossen.

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„Der Ausbau der Erneuerbaren ist eine grundlegende Voraussetzung, damit Europa seine Klimaziele erreichen kann. In den nächsten zehn Jahren werden die Kapazitäten erneuerbarer Energien europaweit so stark wachsen wie nie zuvor. Die vorhandenen Netze sind dafür aber vielerorts noch nicht ausgelegt. Um diese Lücke zu schließen, braucht es intelligente Technologien für kurzfristige Flexibilität“, sagt Mark Ritzmann, Geschäftsführer von E.ON Innovation. „Insofern sind Dúzs und die weiteren IElectrix-Standorte mit ihren mobilen Speichern und dem Einsatz digitaler Technik echte Leuchtturmprojekte für eine nachhaltige Energiezukunft.“

Aufgrund seiner geographischen Lage bietet Dúzs optimale Bedingungen für Photovoltaik. Zwei große Solaranlagen sind vor Ort schon in Betrieb. Jedoch wurde der weitere Ausbau zuletzt gebremst, da neue Anlagen die verfügbaren Netzkapazitäten übersteigen. Der mobile Batteriespeicher ermöglicht es nun, den Anteil erneuerbarer Energien im Netz weiter schnell und effizient zu erhöhen. Die Kosten solcher Speicher können dabei bis zu 80 Prozent unter den Kosten eines konventionellen Netzausbaus liegen. Die Zeitersparnis kann zum Teil mehrere Jahre betragen.

„Allein im ungarischen Versorgungsgebiet von E.ON ist der Anteil der Solarenergie im Netz in den letzten vier Jahren um das 20-fache gestiegen. In Zukunft werden vielerorts neue Kapazitäten entstehen“, sagt Attila Kiss, CEO von E.ON in Ungarn. „Mit unseren Lösungen wollen wir dazu beitragen, dass Haushalte und Unternehmen von dieser Entwicklung profitieren und lokalen grünen Strom dort nutzen können, wo er entsteht. Das stärkt die Wertschöpfung vor Ort und macht den Umstieg auf Erneuerbare attraktiver.“

Zwei weitere Batteriespeicher hat E.ON im Rahmen des IElectrix-Projekts bereits in seine Netze eingebunden: In Friedland in Mecklenburg-Vorpommern und in Zanka (Ungarn) gleichen die Anlagen Netzengpässe aus und machen grüne Energie aus Sonne und Wind schnell und ohne zusätzlichen Netzausbau direkt vor Ort nutzbar. Das beschleunigt die Energiewende auf lokaler Ebene. Die Partner von IElectrix testen ihr Konzept an fünf Standorten in Ländern mit unterschiedlichen regulatorischen Voraussetzungen. Die Ergebnisse sind dadurch auf verschiedenste Anwendungsfälle in ganz Europa übertragbar.

Potenziale der Solarenergie europaweit nutzen

Auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung ist und bleibt Sonnenenergie einer der wichtigsten Bausteine. So wurden 2020 trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie europaweit 18,2 Gigawatt (GW) PV-Leistung neu installiert – eine Steigerung von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der europäische Branchenverband SolarPower Europe geht davon aus, dass der globale Solarsektor bis 2022 die Terawatt-Marke knackt.

Gleichzeitig stellt die zunehmende dezentrale und volatile Energieerzeugung die bestehenden Stromnetze vor große Herausforderungen. Damit Strom aus Sonne und anderen erneuerbaren Quellen optimal genutzt werden kann, muss die bestehende Energieinfrastruktur flexibler und intelligenter werden. E.ON investiert in den nächsten drei Jahren über sieben Milliarden Euro allein in die deutschen Verteilnetze. Für einen schnellen und effizienten Netzausbau werden mobile Batteriespeicher in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Sie werden vor allem dort zum Einsatz kommen, wo die eingespeiste Menge an Ökostrom in kurzer Zeit deutlich steigt oder unzureichende Speicheroptionen und geringe Netzkapazitäten die Integration behindern. So können Verteilnetzbetreiber die Volatilität im Netz ausgleichen und die Versorgungsqualität lokal aufrechterhalten, ohne auf aufwändige Netzausbauten angewiesen zu sein.

Die Energiewende gemeinsam voranbringen

IElectrix ist Teil von „Horizon 2020“, dem größten Forschungs- und Innovationsprogramm der EU. 15 Projektpartner aus acht EU-Staaten sowie der Verteilnetzbetreiber TATA Power DDL aus Indien entwickeln innerhalb von dreieinhalb Jahren gemeinsam mobile Speicher als schnelle und kostengünstige Lösung für lokale Herausforderungen im Verteilnetz. IElectrix wird mit 7,9 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert, das Gesamtprojektvolumen liegt bei 10,7 Millionen Euro. Konsortialführer ist der französische Verteilnetzbetreiber ENEDIS. Die technische Leitung liegt bei E.ON.

E.ON kooperiert mit IBM Quantum, um die Ziele der Energiewende voranzutreiben

E.ON und IBM treiben die Transformation der Energiewirtschaft mithilfe von Quantum Computing voran. E.ON ist das erste Energieunternehmen in Europa, das mit IBM Quantum zusammenarbeitet, um Quantenlösungen für seine kritischen Arbeitsabläufe zu implementieren. E.ON bereitet sich damit technologisch auf die neue, dezentrale Energiewelt vor.

Der von IBM entwickelte Quantencomputer hat das Potential, die Energiewelt von morgen zu prägen. Da Quantencomputer einen neuen Rechenansatz verfolgen, um wichtige Probleme der Welt zu lösen, die mit klassischen Computern unlösbar sind, werden sie für E.ON voraussichtlich eine wichtige Rolle bei der Förderung der Energiewende spielen, vor allem im Bereich der Netzinfrastruktur. In Zukunft werden Verteilnetze ein viel breiteres Aufgabenspektrum erfüllen müssen. Es ist zu erwarten, dass Energie nicht mehr nur einseitig vom Erzeugerunternehmen zum Konsumenten transportiert wird, sondern viele kleinere Unternehmen und Haushalte in das Netz einspeisen werden, beispielsweise über eigene PV-Anlagen oder Elektrofahrzeuge. Quantum Computing kann dazu beitragen, diese Prozesse zukünftig effizienter steuern zu können. Gleichzeitig führt die steigende Anzahl von Elektroautos zu komplexeren Abrechnungsvorgängen bei den Ladevorgängen, was ebenfalls mit Quantum Computing gelöst werden kann.

Im Rahmen des „Vehicle to Grid (V2G)“ Projekts werden beispielsweise Batterien von E-Autos als flexibles Speichermedium an das Verteilnetz angeschlossen. Auf diese Weise können Schwankungen bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien ausgeglichen werden. Die Koordination und Steuerung des Systems erfordert eine enorme Rechenleistung, zu der derzeitige Computersysteme nicht in der Lage sind. Ein Quantencomputer kann die erforderlichen Berechnungen dagegen potenziell auf verschiedene Weise sowie in einer kürzeren Zeitspanne durchführen.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier

Quelle: UD/cp
 

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