Politik

China top bei FuE-Ausgaben

Forschung und Entwicklung (FuE) wird in China schon in wenigen Jahren stärker gefördert werden als in den etablierten Industrienationen Europas, den USA und Japan. Die OECD kommt zu dem Schluss, dass das asiatische Schwellenland bis 2019 höhere FuE-Ausgaben haben wird als die bisher größten Forschernationen. Der kürzlich veröffentlichte OECD-Ausblick zu Wissenschaft, Technologie und Industrie 2014 untersucht diese und weitere Schlüsseltrends.

25.11.2014

China top bei FuE-Ausgaben zoom

Die Ausgaben von Regierungen und Unternehmen in den OECD-Mitgliedsländern müssen sich größtenteils noch von den Auswirkungen der Rezession erholen. Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil der OECD-Mitgliedsländer an den globalen FuE-Ausgaben von 90 auf 70 Prozent gesunken.

Die Steigerungsrate der Bruttoinlandsaufwendungen für FuE war in den OECD‑Ländern im Zeitraum 2008‑2012 mit einem Wert von 1,6 Prozent nur halb so hoch wie in den Jahren 2001‑2008. Im selben Zeitraum hat China seine FuE‑Ausgaben verdoppelt. Im Jahr 2012 betrug die absolute Höhe der Bruttoinlandsaufwendungen für FuE in China 257 Milliarden USD. Zum Vergleich: Die USA lagen 2012 bei 357 Milliarden USD, die EU bei 282 und Japan bei 134 Milliarden USD.

Der Bericht der OECD warnt davor, dass Regierungen wegen des Zwangs zur Haushaltskonsolidierung zukünftig weniger Möglichkeiten als in der akuten Wirtschaftskrise haben werden, die Zurückhaltung von Unternehmen bei den FuE-Ausgaben auszugleichen. Zu den weiteren Schlüsselergebnissen zählen:

  • Während China nach und nach eine Spitzenposition erklimmt, liegt der OECD-Raum (USA, Japan, weite Teile der EU) insgesamt noch deutlich vor den BRIICS-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China, Südafrika). 2012 betrugen die Bruttoinlandsaufwendungen für FuE im OECD-Raum insgesamt 1.1 Billionen USD. Im Vergleich wurden 330 Milliarden USD für FuE in den BRIICS-Ländern ausgegeben.
  • Südkorea erklomm 2012 eine Spitzenreiterposition in Bezug auf den Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (4, 36 Prozent). Im Vergleich dazu liegt der OECD-Durchschnitt bei lediglich 2, 4 Prozent, während Israel mit 3, 93 Prozent an zweiter Stelle steht.
  • Zwölf Prozent aller Spitzenpublikationen wurden 2013 von den BRIICS-Ländern produziert. Im Vergleich zu 2003 hat sich damit der Anteil dieser Ländergruppe verdoppelt. Jedoch liegen die USA mit einem Anteil von 28 Prozent immer noch deutlich vorne.
  • Für mobile publizierende Wissenschaftler aus den USA sind China und Südkorea inzwischen die beliebtesten Zielländer. Beide Länder konnten daher im Zeitraum von 1996-2011 von einem Brain Gain profitieren.
  • In Europa ist der Trend uneinheitlich: Einige Länder (Dänemark, Deutschland) nähern sich den von ihnen angestrebten Zielwerten für den Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt an. Andere (Portugal, Spanien) entfernen sich weiter davon.
  • In den meisten Ländern werden zehn bis 20 Prozent der unternehmensbasierten FuE-Ausgaben durch öffentliche Ausgaben finanziert. 

Die OECD hat Daten zu den einzelnen Ländern in Form von Länderkurzprofilen aufbereitet, die auch über Kooperation International zugänglich sind. Abgedeckt sind die 34 OECD-Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland. Dazu kommen Profile von Argentinien, Ägypten, Kolumbien, Lettland, Litauen, Malaysia und Russland, der OECD-Schlüsselpartner Brasilien, China, Indien, Indonesien und Südafrika sowie erstmals ein Profil der Europäischen Union.

Außerdem werden politische Trends in Profilen (z.B. zu Politikstrategien, Patenten und Humanressourcen) zusammengefasst.

Quelle: UD/pm
 

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