Politik

CyArk forciert Digitalisierung bedrohter Weltkulturerbestätten

CyArk, eine Non-Profit-Organisation, die bereits zahlreiche berühmte Kulturstätten der Welt digitalisiert hat, gab den Startschuss für das bis dato kühnste Projekt. Unter dem Namen "Project Anqa" sollen dutzende bedrohte historische Stätten in Syrien, dem Irak und dem Nahen Osten digitalisiert, dokumentiert und archiviert werden. Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben mit dem International Council of Monuments and Sites (ICOMOS). ICOMOS ist eine nichtstaatliche globale Organisation, die sich dem Erhalt und Schutz von Kulturstätten verschrieben hat.

21.10.2015

CyArk forciert Digitalisierung bedrohter Weltkulturerbestätten
Laserscandaten der Masjid Wazir Khan Moschee in Pakistan.

"Das unschätzbar wertvolle Erbe der alten 'Wiege der Zivilisation' ist in akuter Gefahr. Das zeigen die Zerstörungen in Palmyra und Mossul überdeutlich", sagt Ben Kacyra, Präsident und Mitbegründer von CyArk. "Wir haben die digitale Technologie zur Verfügung, um maßstabsgetreue 3D-Modelle dieser historischen Stätten anzufertigen, bevor sie beschädigt oder zerstört werden. Dass wir Project Anqa gerade hier in Berlin öffentlich machen, passt sehr gut: Die Stadt hat eine lange und reiche Tradition im Bereich Archäologie und Denkmalpflege."

CyArk und ICOMOS werden mit Experten vor Ort im Nahen Osten zusammenarbeiten, um kulturelle Stätten mittels Real-Capture-Technologie wie 3D-Laserscanning, Photogrammetrie sowie traditionellen Aufnahmen zu vermessen. Zum CyArk Summit wurden erste Scan-Ergebnisse des Zikkurat von Ur (Irak) präsentiert, die erste Stätte, die im Rahmen des Project Anqa digitalisiert wurde.

"Der CyArk Summit ist ein wichtiges Forum für Diskussionen über Fortschritte und Probleme der globalen Bemühungen um Bewahrung und Erhaltung von Monumenten", sagt Gustavo Araoz, Präsident von ICOMOS und Vorsitzender des CyArk 500 Beirats. "Einerseits erfordern die Unruhen im Nahen Osten sofortiges Handeln - andererseits ist die Aufgabe, unsere kollektive Geschichte zu bewahren und zu teilen, langfristig angelegt."

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Die "CyArk 500 Challenge" gewinnt an Fahrt

Bei einer Veranstaltung in der Staatsbibliothek zu Berlin mit mehr als 250 ausländischen Botschaftern, Regierungsbeamten, Kulturvertretern und Unternehmenslenkern aus 35 Ländern berichtete CyArk außerdem, welche historischen Stätten offiziell in die "CyArk 500 Challenge" aufgenommen wurden. Die "CyArk 500 Challenge" ist eine seit zwei Jahren laufende internationale Kampagne mit dem Ziel, 500 Weltkulturerbestätten binnen fünf Jahren digital zu archivieren.

Seit dem Start der Challenge wurden rund ein Drittel der Positionen auf der Liste durch einen internationalen Sachverständigenrat vergeben. In Zusammenarbeit mit Regierungen und Partnern vor Ort hat CyArk bereits Scans von rund 20 Prozent der 500-er Liste abgeschlossen. Zu den kürzlich abgeschlossenen Projekten zählt das Brandenburger Tor in Berlin, das antike Korinth (Griechenland) sowie der Zikkurat von Ur (Irak).

Virtuelle Besichtigung

Aus den an jedem Standort gesammelten Daten lassen sich präzise Blaupausen erstellen. Diese können verwendet werden, um beschädigte oder zerstörte Stätten wieder neu aufzubauen. Zudem können die digitalen Monumente dank der Datenbibliothek auf der CyArk-Webseite virtuell besichtigt werden. Derzeit sind knapp 100 Stätten für die Öffentlichkeit und für Bildungsstätten verfügbar - über kostenlose virtuelle Touren, 3D-Modelle und Unterrichtspläne.

Auch die Herausforderungen an das Datenmanagement wachsen

Je weiter das die CyArk 500 Challenge fortschreitet, desto mehr investiert CyArk in Speichertechnologien, um die Sicherung der Daten und den Zugang zu den umfassenden Datenmengen zu gewährleisten.

Pro Standort werden etwa 10.000 Gigabyte Datenvolumen benötigt. Dies würde, in Papier umgerechnet, in etwa einer Menge von 200 LKW-Ladungen entsprechen. Um diese enorme Menge an Daten aus der tatsächlichen Vermessungsarbeit in einem Archiv zu verwalten, setzt CyArk auf die Partnerschaft mit führenden Unternehmen der Technologiebranche.

Quelle: UD/na
 

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