Politik

Menschen für Menschen in Äthiopien

Die Landwirtschaft ist für die große Mehrheit der Äthiopierinnen und Äthiopier nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle. Die Stiftung Menschen für Menschen hilft den Bauernfamilien in Äthiopien, indem sie u.a. Wissen über effektivere Anbau- und Bewässerungsmethoden sowie über Viehwirtschaft vermittelt. Dafür setzt sie Hilfsmittel, wie z.B. besseres Saatgut oder produktivere Hühner ein. Zudem vermittelt sie in Schulungen Maßnahmen zum Erhalt der natürlichen Ressourcen, darunter Aktivitäten gegen die Erosion und das Auslaugen der Böden.

19.08.2015

Menschen für Menschen in Äthiopien zoom

Insgesamt wurden von der Stiftung Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe im Jahr 2014 im Bereich Agrarökologie 1.053.894 Euro in Äthiopien eingesetzt. Damit wurden unter anderem 1.207 Kilometer Feldterrassen zur Erosionseindämmung und Wasserkonservierung angelegt, 40 neue Baumschulen eröffnet und 17,38 Millionen Baumsetzlinge ausgepflanzt. 4.979 Bauern lernten in Trainings verbesserte Methoden zum Beispiel zum Erosionsschutz, Ackerbau, Gemüseanbau und zur Viehzucht kennen.

"Gemeinsam mit den Bauern und Bäuerinnen wollen wir die landwirtschaftliche Produktivität steigern. Dadurch erreichen wir eine ausgewogene und gesunde Ernährung der Menschen und zusätzlich gewinnen die Familien Einnahmequellen durch den Verkauf ihrer Erzeugnisse auf dem Markt", erklärt Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und unter anderem zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien, die Ziele der Hilfsmaßnahmen im Bereich der Agrarökologie. Renner weiter: "Wer jedes Jahr um seine Ernte bangen muss, geht verständlicherweise ungern Risiken ein. Deswegen sind manche Bauern neuen Anbaumethoden gegenüber anfangs oft skeptisch eingestellt, zumal damit in der Regel auch Investitionen verbunden sind." Um dieser Skepsis zu begegnen, arbeitet Menschen für Menschen mit einheimischen Entwicklungsberatern (Development Agents) zusammen. Sie leben in den Gemeinden, überzeugen die Bauernfamilien von den Vorteilen effektiverer und nachhaltiger landwirtschaftlicher Methoden und wenden diese gemeinsam mit ihnen an. "Zu Beginn arbeiten wir meist mit einzelnen innovationsbereiten Bauern und Bäuerinnen zusammen, die für einen Umstieg bereit und dann Vorbild für mögliche Nachahmer sind", betont Peter Renner.

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Gemüse im Projektgebiet Dano

Im Projektgebiet Dano, in der Gemeinde Gida Abu, hat sich ein solcher Pionier gefunden: Bauer Gussa Berhatu, 50 Jahre alt, hat in einer Schulung von Menschen für Menschen nicht nur die Anbaumethoden für verschiedene Gemüsesorten, sondern überhaupt erst Gemüse als gesundes und schmackhaftes Nahrungsmittel kennengelernt.

2013 hat er erstmals - zusammen mit vier anderen Bauern - am Fluss Dobi Aufzuchtbeete angelegt. Nach einem Monat wurden die Pflänzlinge aufgeteilt und von den Bauern auf ihrem eigenen Land eingepflanzt.

2014 arbeiteten sie in der zweiten Saison und haben inzwischen 38 Nachahmer gefunden. Sie haben unter anderem erfolgreich Zwiebeln, Tomaten und rote Beete gezogen, erzählt stolz Bauer Gussa. Damit kann sich die Familie ausgewogener ernähren. Gleichzeitig sind seine Einnahmen gestiegen, so dass er seinen acht Kindern Kleidung kaufen und die vier großen Kinder in die Schule schicken kann.

2014 haben in der Region Dano insgesamt 1.020 Bauern und Bäuerinnen an landwirtschaftlichen Schulungen teilgenommen.

Quelle: UD/ots
 

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