Politik

Die Königin und der Käse

Im Beisein zahlreicher Gäste eröffnete Ihre Majestät die niederländische Königin Máxima im nordholländischen Westbeemster die "grünste Käserei der Welt". Erbauer ist die kleine genossenschaftliche Käserei Cono Kaasmakers. Mit einem Druck auf eine Tresenklingel, die auf einem Turm aus Käselaiben stand, nahm Ihre Majestät diese nachhaltige Käserei symbolisch in Betrieb.

21.11.2014

 Die Königin und der Käse zoom

Nachhaltigkeit war oberste Priorität bei Planung und Bau der CO2-neutralen Käserei. Bis 2020 soll der Betrieb klimaneutral sein. Das Gebäude spiegelt den Anspruch der Käseerzeuger an Qualität, Geschmack und Nachhaltigkeit wieder: Mit seiner flachen Optik, dominiert von Glas und Holz, fügt es sich funktionell und elegant in die Unesco-geschützte Landschaft des umliegenden Beemster-Polders ein.

Wartungsarme, nachhaltige Baustoffe, eine besondere Isolierung, konsequente Energierückgewinnung, Wiederverwertung von Wasser sowie eigene Erzeugung erneuerbarer Energien sorgen für nachhaltigen Betrieb. Die Stätte ist nominiert für den Preis als nachhaltigstes Gebäude der Niederlande.

Hypermodern und Handwerk

In der neuen Käserei wird modernste Technik mit einzigartiger handwerklicher Erzeugung kombiniert: Der Käsebruch wird wie bisher in offenen Wannen von Menschenhand gerührt. Zur Firmenphilosophie von Beemster zählt die Vernachhaltigung der Wertschöpfungskette von der Milch bis zum Käse. Mit dem Bau dieser Käserei wurde ein weiterer Schritt vollzogen.

2008 implementierte man auf den rund 475 Milchhöfen das Nachhaltigkeitssystem "Caring Dairy" und begann sehr früh innerhalb der Milchbranche mit der konsequenten Vernachhaltigung in der Milchproduktion für Tiere, Menschen und Umwelt. Seit 2002 motiviert die Genossenschaft als erste in Europa ihre Bauern aktiv für eine Weidehaltung ihrer Kühe. Die niederländischen Nachhaltigkeits-NGO Urgenda, enger Berater beim Neubau, bezeichnet die Genossenschaft als Vorbild innerhalb der Milchwirtschaft.

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Lage im Unesco-Weltkulturerbe

Der Beemster-Polder wurde 1612 in der Renaissance-Epoche auf vier Meter unter dem Meeresspiegel trockengelegt. Seit 1999 steht er dank seiner besonderen Gestaltung auf der Liste des Weltkulturerbes. Die Käserei fühlt sich diesem Landschaftsideal verpflichtet. Bei der Planung berücksichtigte das Architekturbüro um Bastiaan Jongerius diese Gestaltungsprinzipien: Proportionalität des "goldenen Schnitts", Perspektive, Rechtwinkligkeit und Landschaftsoffenheit.

Die gläserne Käserei liegt exakt auf genau einer der rechtwinkligen Polder-Parzellen. Mit flachen sieben Metern Höhe bleibt sie unterhalb der Baumkronen entlang der schnurgeraden Straßen und gibt den Blick auf die Landschaft frei. Im Inneren ermöglicht ein gläserner Besuchergang Einblicke in die Produktion. Sobald die alte Käse-Produktionsstätte im Jahr 2016 stillgelegt ist, wird diese Polder-Parzelle mit regelmäßigen Wassergräben und Grasflächen renaturiert.

Quelle: UD/na
 

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