Politik

Äthiopienhilfe fördert nachhaltige Landwirtschaft

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Äthiopien leben von der Landwirtschaft. Der größte Teil davon sind Kleinbauern, die durch überlieferte Anbaumethoden oft nur schmale Erträge erwirtschaften können. Viele Familien sind nicht ausreichend versorgt, und auch die Kinder bekommen häufig nur einmal am Tag zu essen. Die Stiftung "Menschen für Menschen" - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe - unterstützt die Bauernfamilien in den Projektgebieten mit Maßnahmenpaketen, um die Situation zu verbessern.

23.10.2014

Äthiopienhilfe fördert nachhaltige Landwirtschaft zoom
Sara Nuru im Menschen für Menschen Projektgebiet Illubabor, in dem sich auch das Dorf Degele befindet, wo die Sara-Nuru-Schule eingeweiht wurde.

Rund 1 Million Euro hat die Stiftung Menschen für Menschen 2013 für Agrarökologie in Äthiopien eingesetzt. Unter anderem wurden im vergangenen Jahr über 1.350 Kilometer Feldterrassen zur Erosionseindämmung und Wasserkonservierung angelegt, 31 neue Baumschulen eingerichtet, 13 Millionen Baumsetzlinge ausgepflanzt und rund 4.000 Bauern in zahlreichen Trainings über verbesserte Methoden für Acker- und Gemüsebau sowie Viehzucht informiert. "Mit dem Zugang zu Wissen und besserem Saatgut wird die Ernährung auch für die nachfolgenden Generationen gesichert. Denn, noch immer leiden zwei von fünf Kindern an chronischer Unterernährung", erklärt Peter Renner.

In vielen Regionen Äthiopiens haben die Bauern mit stark erodierten Böden zu kämpfen. Die Bäume, deren Wurzeln früher den Boden stabilisierten, wurden gefällt, um die Anbauflächen zu erweitern, oder um Bau- und Brennholz zu erhalten. So schwemmt der Regen den Mutterboden weg und der Ernteertrag nimmt ständig ab. Die Bekämpfung der Erosion und die Verbesserung der Bodenqualität nimmt eine wichtige Rolle bei den Maßnahmen von Menschen für Menschen in den Projektgebieten ein. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung werden beispielsweise Terrassierungen mit Stein- und Erdwällen durchgeführt. Damit wird die Bodenerosion eingedämmt, der Auslaugung der Böden entgegengewirkt; nutzbare Flächen werden zurückgewonnen. Auf diese Weise können die Bauern die Erträge steigern und damit nicht nur die Ernährung der eigenen Familie sichern, sondern oft auch einen Teil der Ernte verkaufen. Peter Renner: "Unsere Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft und der Viehzucht helfen den Menschen auf eigenen Füßen zu stehen. Sie führen damit zu mehr Unabhängigkeit und zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensumstände in den Bauernfamilien."

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Derzeit ist Menschen für Menschen in neun Regionen sowie in zahlreichen Infrastruktur- und Einzelprojekten in Äthiopien tätig. In sechs Projektgebieten wurde die Arbeit der Stiftung bereits erfolgreich abgeschlossen. Dort haben die Menschen ihre Lebensbedingungen in den vergangenen Jahren mit Hilfe von Menschen für Menschen soweit verbessern können, dass heute eine solide Basis für die weitere eigenständige Entwicklung vorhanden ist. Die abgeschlossenen Projekte wurden in die Hände der Bevölkerung und der verantwortlichen Behörden übergeben. Ein kleines Team der Hilfsorganisation wird in den nächsten Jahren einen Überblick über die Projekte behalten und die Menschen in den ehemaligen Hilfsgebieten bei Bedarf mit Rat und Tat unterstützen.

Quelle: UD/na
 

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