Politik

Vorstellung des Sustainable Development Solutions Network in Berlin

Der renommierte Ökonom Jeffrey D. Sachs hat jetzt in Berlin das von ihm geleitete Sustainable Development Solutions Network (SDSN) der Vereinten Nationen vorgestellt. Im Rahmen der von SDSN, Deutschem Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und ICC Deutschland durchgeführten Veranstaltung „New pathways towards global sustainability” äußert sich DIE-Direktor Dirk Messner: „Die aktuellen globalen Herausforderungen wie die Klimakrise, eskalierende Nahrungsmittelpreise und die instabilen Weltfinanzmärkte rufen nach nachhaltigen Lösungen und nach neuartigen Allianzen. Traditionelle Rollenverteilungen zwischen Staat und Wirtschaft, zwischen Nord und Süd oder zwischen Wissenschaft und Praxis müssen durch innovative Netzwerke von handlungswilligen und handlungsfähigen Akteuren verändert werden.“

22.03.2013

Jeffrey Sachs, Foto: UN Photo/JC Mcllwaine
Jeffrey Sachs, Foto: UN Photo/JC Mcllwaine
Das unter der Schirmherrschaft von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im August 2012 gegründete Solutions Network entwickelt diese praktischen Lösungsansätze: „Wir wollen weltweit neue Technologien und Kooperationen mobilisieren, um Durchbrüche in Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Erziehung, Energie und Governance zu erzielen. Dazu bringen wir Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammen an einen Tisch“, äußert sich Jeffrey D. Sachs in Berlin. Um Einfluss auf aktuelle Prozesse der globalen politischen Agenda zu nehmen, berät das Netzwerk u. a. das High Level Panel der Vereinten Nationen zur Etablierung einer Post-2015-Agenda. Eine der zentralen Fragen ist hier, wie die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) sinnvoll mit den auf der Rio+20-Konferenz vereinbarten Sustainable Development Goals (SDGs) kombiniert werden können.

Bei der Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung spielt die Wirtschaft eine essentielle Rolle: „Unternehmen tragen durch innovative Geschäftsmodelle, Technologien und Dienstleistungen zur langfristigen Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung bei“, sagt ICC- Deutschland-Präsident Manfred Gentz. „Allerdings sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, um diese Lösungen und deren Verbreitung voranzutreiben“, so Gentz weiter. „Foren wie das SDSN können genau hier ansetzen durch gezielten Austausch über geeignete Rahmenbedingungen für
die beschleunigte Umsetzung.“

Führende deutsche Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler sind bereits im Solutions Network aktiv. Gemeinsam mit gesellschaftlichen und politischen Akteuren diskutieren sie im Rahmen der deutschen Auftaktveranstaltung in Berlin auch Erfahrungen und Lehren aus der deutschen Energiewende. „Deutsche Unternehmen sind seit langem bemüht, durch Innovationen, die wirtschaftliche, sozialverträgliche und ökologische Entwicklung verantwortungsbewusst zu fördern. Wirklich erfolgreich werden wir aber nur sein, wenn insoweit ein international abgestimmtes Vorgehen gewährleistet ist; wie die ICC es als einen ihrer Schwerpunkt fordert“, betont Gentz anlässlich der SDSN-Auftaktveranstaltung in Berlin. Welchen Beitrag kann der deutsche Ansatz für nachhaltige Energielösungen in anderen Ländern leisten? Brauchen wir einen Club of Low Carbon Pioneers, der eine Vorreiterrolle im Übergang zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft einnimmt?

Mit Bundespräsident a. D. Horst Köhler, der als Mitglied des UN High-level Panel on the Post-2015 Development Agenda aktiv an der Ausgestaltung einer langfristigen Entwicklungsagenda arbeitet, diskutieren im Anschluss SDSN- Direktor Jeffrey Sachs, DIE-Direktor Dirk Messner und Klaus M. Leisinger, Vorsitzender des Stiftungsrats der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung u. a. die Frage, wie die Weltgemeinschaft ihren Weg hin zu einer globalen Nachhaltigkeitsagenda beschreiten kann. „Wir brauchen nicht nur gemeinsame Entwicklungsziele, sondern wir müssen unsere Gesellschaften in Richtung Nachhaltigkeit transformieren. Dazu ist es notwendig, verbindliche Zielvorgaben zu treffen, um globalen Herausforderungen heute und in Zukunft zu begegnen“, so Dirk Messner.

Über das Sustainable Development Solutions Network (SDSN):
Das SDSN wurde im August 2012 von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon ins Leben gerufen. Sein Ziel ist, praktische Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler, nationaler, regionaler und globaler Ebene zu intensivieren und zu unterstützen. Diese Zielstellung wird über vier operative Ziele verfolgt: (i) inhaltliche Unterstützung des „High-Level Panels“ (HLP) zur post-2015 Agenda; (ii) Aufbau von zwölf thematischen Gruppen zu den Kernfragen der nachhaltigen Entwicklung; (iii) Konzeption und Umsetzung von „Solution Initiatives“, die einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten können; und (iv) Aufbau regionaler SDSN- Netzwerke zur Unterstützung praktischer Lösungsansätze auf regionaler Ebene. Für diese Ziele mobilisiert das SDSN Universitäten, Forschungszentren, Privatunternehmen und die Zivilgesellschaft in allen Teilen der Welt.

Quelle: UD / na
 
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