Politik

World Vision setzt auf Vorbeugung gegen Hungersnöte

Im Kampf gegen die immer noch zu hohe Zahl von 868 Millionen Hungernden weltweit, setzt das internationale Kinderhilfswerk World Vision immer stärker auf vorbeugende Maßnahmen. So könnten der Anbau von Dürre toleranten Pflanzen, „Wassersammeln“ und eine natürliche Wiederbegrünung nachhaltige Ernteerfolge sichern, berichtet die Hilfsorganisation zum heutigen Welternährungstag.

18.10.2012

Foto: aj82/flickr.com
Foto: aj82/flickr.com
„Gerade bei der noch immer andauernden Dürre in Westafrika haben wir positive Erfahrungen mit vorbeugenden Maßnahmen gemacht“, erklärt Dirk Bathe, Mitarbeiter von World Vision. „Unter anderem in Sierra Leone haben wir zum Beispiel Kleinbauern darin trainiert, ihre Anbaumethoden zu verbessern und so Ernteerfolge zu sichern. Aber auch „Water Harvesting“ - das Sammeln von Wasser in Zisternen und natürlichen Senken - steigert die Produktivität. Das hat die Lage zum Beispiel in Ostafrika, vor allem in Äthiopien deutlich verbessert und es erweist sich auch in Westafrika als effektiv.“

Als besonders wirksam hat sich nach Angaben von World Vision ein Programm namens „Farmer Managed Natural Regeneration“ erwiesen. Dabei werden ehemals gerodete Felder, die kaum noch Erträge abwerfen, auf natürliche Weise wiederbegrünt. Unter der Erde „schlummernde“ Triebe von Bäumen dürfen wieder wachsen und so die Felder beschatten, Wasser speichern  und den Boden düngen. „Die Ernteerträge haben sich auf diesen Feldern oftmals verdoppelt“, berichtet Dirk Bathe.

Aber landwirtschaftliche Maßnahmen allein reichten nicht aus, um den Zyklus von Dürre und Hunger zu durchbrechen. Wichtig sei auch, der lokalen Bevölkerung den Zugang zu Land und Saatgut zu ermöglichen. Um Dürrezeiten besser zu überstehen, müsste die Bevölkerung in die Lage versetzt werden, Reserven aufzubauen - auch finanzieller Natur. „Das gelingt beispielsweise mit sogenannten „saving groups“. Lokalen Sparvereinen, in denen sich die Mitglieder gegenseitig Kredite gewähren und selbstgesetzte Sparziele erreichen“, so Dirk Bathe.

Dennoch seien die Menschen in den Dürregebieten Afrikas derzeit noch auf massive Hilfe angewiesen, erklärt World Vision. Jedes Jahr sterben weltweit 3,7 Millionen Kinder an den Folgen von Hunger. World Vision arbeite in den Krisengebieten zusammen mit dem Welternährungsprogramm an der Versorgung der Hungernden, doch mangelnde Finanzierung erschwere die Arbeit ebenso wie kriegerische Auseinandersetzungen zum Beispiel in Somalia und Mali. World Vision fordert daher deutlich entschiedener Einsatz der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen den Hunger in Afrika.
Quelle: UD / na
 
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