Politik

Nachhaltigkeit im Fokus des 29. Filmfestivals Braunschweig

Das 29. Filmfestival Braunschweig zeigt vom 2. bis 8. November rund 110 Lang- und über 160 Kurzfilme mit 30 Welt-, Europa- bzw. Deutschlandpremieren. Neu im Programm ist in diesem Jahr die Reihe „Green Horizons“ zum Thema Nachhaltigkeit. Eine Paneldiskussion widmet sich zudem der Frage, welchen Beitrag Filme zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können.

03.11.2015

Im Rahmen der Filmreihe "Green Horizons" wird das Thema Nachhaltigkeit in fünf Filmbeiträgen in seinen verschiedenen Dimensionen beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Textilindustrie, Klimawandel und Nahrungsmittelproduktion. Dabei geht es sowohl darum, wie etwa Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit überall auf der Welt missachtet werden, als auch um ermutigende Ansätze und Aktivitäten.

Bestandteil der Reihe ist außerdem ein Panel am 6. November um 17:00 Uhr im Kongresssaal der IHK, bei dem auf Basis von Filmausschnitten zum Thema mit Filmschaffenden, Bildungsvermittlern und Studierenden darüber diskutiert werden soll, was die Kunstform Film als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann. Zu Gast sind Bertrag Verhaag, Dokumentarfilmregisseur und -produzent, Uwe Anders, Naturfilmer, Wolfgang Wiechers (Stadtplaner, Architekt, Vorstand Umweltzentrum BS e.V.) sowie Fabian Schrader, Masterstudent Sustainable Engineering der TU Braunschweig.

Ausschnitt aus dem Doku-Drama "The age of stupid" mit Pete Postlethwaite.
Ausschnitt aus dem Doku-Drama "The age of stupid" mit Pete Postlethwaite.

"The age of stupid"

Dem britischen Doku-Drama mit Pete Postlethwaite als Archivar menschlicher Hinterlassenschaften im Jahr 2055 gelingt das Unmögliche: Die mit menschlichen Zeitmaßstäben kaum wahrnehmbare Klimakatastrophe so darzustellen, dass sie ähnliche Beklemmungen hervor ruft wie andere Umweltkatastrophen. Faszinierend und erschreckend zugleich komponiert der Film nahezu ausschließlich vorhandenes dokumentarisches Material aus der Gegenwart. Die Premiere fand 2009 in einem PV-versorgten Zelt in London statt und hatte rund 1 Prozent des CO2-Ausstoßes einer üblichen großen Filmpremiere. Die N.Y. Times beschrieb den Film als ernster und aufrührender als Al Gores "Eine unbequeme Wahrheit" und reich an Galgenhumor.

Filmausschnitt aus dem Film "The East".
Filmausschnitt aus dem Film "The East".

"The East"

Die ehemalige FBI-Agentin Sarah Moss (Brit Marling) wird von ihrem neuen Arbeitgeber, einem privaten Sicherheitsdienstleister damit beauftragt, die anarchistische Untergrundorganisation „The East“ zu infiltrieren. Je tiefer sie in deren Abläufe eingebunden ist, desto mehr beginnt sie ihre eigenen Moralvorstellungen und den Sinn ihres Auftrags zu hinterfragen. Der Thriller aus dem Jahr 2013, für den Ridley Scott als Produzent verantwortlich zeichnete, verwebt auf intelligente Weise ernste Themen wie Umweltdelikte und Ökoterrorismus mit spannendem Actionkino. Im Zuge seiner Festivalscreenings machte sich der Film schnell für besonders lebhafte Q&As nach dem Film einen Namen.

Ausschnitt aus dem Film "Just eat it: a food waste story".
Ausschnitt aus dem Film "Just eat it: a food waste story".

"Just eat it: a food waste story"

Wir alle lieben Essen – Kochshows finden sich auf nahezu jedem Fernsehsender, Rezeptempfehlungen, Kochbücher und Sonderbeilagen zu Ernährungsthemen sind feste Bestandteile der Printmedien, verschiedene Ernährungsweisen werden on- und offline heiß diskutiert – und trotzdem Landen rund 50 Prozent unserer Lebensmittel im Müll. Die Dokumentation "Just eat it: a food waste story" wirft einen umfassenden Blick auf das Thema Nahrungsmittel von der Produktion bis in die Haushalte. Nicht zuletzt die unterhaltsame und persönliche Herangehensweise der Protagonisten Jen und Grant machte die kanadische Produktion aus dem Jahr 2014 zum mehrfachen Festivalgewinner, unter anderem in Calgary, Vancouver und Edmonton.

Ausschnitt aus dem Film "Bienen - eine Welt im Wandel".
Ausschnitt aus dem Film "Bienen - eine Welt im Wandel".

"Bienen – eine Welt im Wandel"

Ein Drittel unserer Nahrungsmittel wird durch Honigbienen befruchtet, gleichzeitig ist die weltweite Population um rund ein Drittel eingebrochen, mutmaßlich durch die Varroa-Milbe. Die Dokumentation beleuchtet die Situation der Honigbiene, erläutert Lösungsansätze gegen das Bienensterben und gibt einen Überblick über die weitestgehend unbekannte Vielfalt an Bienenarten. Dabei überzeugt der Film vor allem durch seine atemberaubenden Naturaufnahmen, denen es gelingt, das Leben der Bienen überaus detailreich und dynamisch einzufangen. In Deutschland lief die österreichische Koproduktion mit der renommierten Smithsonian Institution bereits auf Naturfilmfestivals in Eckernförde und Ludwigsburg.

Ausschnitt aus dem Film "True Cost".
Ausschnitt aus dem Film "True Cost".

"The true cost"

Eine augenöffnende Reise um den Globus, die einen Blick auf die Akteure der Bekleidungsindustrie wirft, eine der zehn größten Industrien der Welt. In diesem einzigartigen Projekt nimmt uns Regisseur Andrew Morgan mit in ostasiatische Fabriken und auf Laufstege der Modemetropolen, lässt Branchengrößen wie Stella McCartney zu Wort kommen und erläutert die Folgen von „Fast Fashion“. Aufgrund des Facettenreichtums und der tiefgründigen Recherchearbeit bekam die Dokumentation aus dem Jahr 2015 Einladungen auf Festivals weltweit und wurde nicht nur in Tageszeitungen wie The Guardian und L.A. und N.Y. Times positiv besprochen, sondern auch in Modemagazinen wie Elle und Vogue.

Über das Filmfestival Braunschweig

Zum Filmfestival Braunschweig versammeln sich jedes Jahr rund 25.000 Besucher und etwa 100 Gäste aus der Filmbranche in der niedersächsischen Stadt. Im Jahr 1987 von Hochschulstudenten, Absolventen der Braunschweiger Filmklasse und Mitgliedern der „Filmkoop“ gegründet, findet das Festival in diesem Jahr bereits zum 29. Mal statt. Tickets sind ab acht Euro erhältlich. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite des Festivals oder im Festivaljournal.

Quelle: UD/pm
 

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