Mobilität & Logistik

Autonomes Fahren: Vorfreude, aber auch Angst vor Kontrollverlust

„Statusorientierte Trendsetter“ und „technikaffine Passagiere“ freuen sich am stärksten auf das autonome Fahren. Hingegen sind „misstrauische Selbstfahrer“ eher skeptisch. Das ergab eine Studie im Auftrag von Audi. Die Ergebnisse sollen bei künftigen politischen und gesetzgeberischen Entscheidungen helfen und Forschungs-, Entwicklungs- und Unternehmensstrategien leiten.

11.10.2019

Autonomes Fahren: Vorfreude, aber auch Angst vor Kontrollverlust

21.000 Menschen aus neun Ländern hat die Initiative „&Audi“ gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos auf drei Kontinenten für die repräsentative Online-Studie „The Pulse of Autonomous Driving“ befragt. Als Ergebnis ist eine „emotionale Landkarte“ der Einstellungen zum autonomen Fahren entstanden, und es fünf Nutzertypen für autonome Fahrzeuge identifiziert. Untersucht wurde, wie rationale Argumente, Emotionen, Wertvorstellungen und Lebensstile die Einstellung zum autonomen Fahren prägen. Das Ergebnis ist nach Mitteilung von Audi ein Dreiklang aus „emotionaler Landkarte“, Nutzertypologie und einem „Human-Readiness-Index“, der soziodemografische mit geografischen Kriterien kombiniert.

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Am meisten freuen sich demnach gut verdienende und gut ausgebildete junge Menschen – die „statusorientierten Trendsetter“ – auf fahrerlose Kraftfahrzeuge. Während diese Gruppe mit selbstfahrenden Autos auch ihren progressiven Lebensstil zur Schau stellen wollen, vertrauen die „technikaffinen Passagiere“ auf die neue Technologie und freuen sich dementsprechend auch darauf. „Aufgeschlossene Co-Piloten“ wiederum sehen die Vorteile der Technologie und wünschen sich Maßnahmen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um die Autos sicher auf die Straße zu bringen. Kritisch bis zurückhaltend stehen hingegen die genannten „misstrauischen Selbstfahrer“ wie auch die „sicherheitsorientierten Zögerer“ dem Thema gegenüber.

Nutzertypologie zum autonomen Fahrenzoom

Nur acht Prozent können das Thema erklären

Bei der Erstellung der „emotionalen Landkarte“ ermittelten die Umfrageforscher, wieviel die Befragten über das autonome Fahren wissen und welche Einstellung sie dazu haben. Der Wissensstand scheint gering zu sein. Nur acht Prozent geben an, das Thema erklären zu können. Die größte Bereitschaft, die Kontrolle am Lenkrad abzugeben, zeigt sich beim autonomen Parken und im Stau auf der Autobahn.

In den weiteren Ergebnissen ergab sich ein geteiltes Bild. Über die Hälfte der Befragten würde autonomes Fahren gerne testen. 82 Prozent zeigten großes Interesse, 62 Prozent hohe Neugier. Die Befragten sahen außerdem in der neuen Technologie Potenzial für Individuum und Gesellschaft – vom leichteren Zugang zu Mobilität (76 Prozent) über mehr Komfort (72 Prozent) bis hin zu mehr Sicherheit (59 Prozent).

Ergebnisse der Audi-Studie zum autonomen Fahrenzoom

Ein Drittel hat Angst vor der Technologie

Groß war aber auch die Gruppe der Skeptiker. 70 Prozent äußerten Bedenken wegen des Kontrollverlusts und technisch unvermeidbarer Restrisiken. 41 Prozent der Befragten stehen der Technologie misstrauisch gegenüber und etwa ein Drittel ist ängstlich (38 Prozent).

Grundsätzlich stellten die Forscher fest, dass junge Befragte mit hohem Bildungsgrad und gutem Einkommen dem autonomen Fahren am aufgeschlossensten gegenüberstehen. Besonders Chinesen und Südkoreaner verbanden sehr große Erwartungen mit der Technologie. Schwächer ausgeprägt war die Zustimmung bei den Euopäern. Trotzdem erwiesen sich gerade Spanier und Italiener als Anhänger der Technologie. Deutsche und Franzosen reagierten hingegen zurückhaltend), ähnlich wie US-Amerikaner, Japaner und Briten.

Sie können sich detailliert über die Audi-Studie „The Pulse of Autonomous Driving“ auf dieser Internetseite informieren.

„Das automatisierte und autonome Fahren hat das Potenzial, unsere Mobilität substanziell zu verbessern“, sagt Thomas Müller, Leiter automatisiertes Fahren bei Audi: „Auf dem Weg dorthin ist es neben der technischen Entwicklung auch entscheidend, die Menschen mitzunehmen. Die Studie liefert uns differenzierte Erkenntnisse dazu, wo die Menschen in Bezug auf das autonome Fahren stehen und wie wir in der Gesellschaft eine angemessene Erwartungshaltung zu der neuen Technologie etablieren können.“

Quelle: UD/cp
 

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