Mode

Genderneutrale Kindermode ohne „Rosa und Glitzer“

Eltern achten beim Kauf von Kinderkleidung auf Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit. Immer häufiger greifen sie auch zu genderneutralen Produkten. Tchibo unterstützt dies mit seinem neuen Kindermodensortiment. Wegen der großen Nachfrage bieten die Hamburger nun dauerhaft zwei Hauptkollektionen pro Jahr im Online-Shop an – fair produziert, aus Bio-Baumwolle oder recyceltem Material und vielfach jenseits des Rosa-Hellblau-Schemas.

28.08.2020

Genderneutrale Kindermode ohne „Rosa und Glitzer“

Zwischen 51 und 100 Euro im Monat geben Eltern je nach Familiengröße für die Kleidung ihrer Kinder aus, hat Statista herausgefunden – Geld, das gut investiert sein will! Bei ihrer Kaufentscheidung folgen die Mamas und Papas aber weniger dem Mode-Trend, wie ein Blick ins österreichische „Eltern-Forum“ zeigt. Viel wichtiger sind stattdessen andere Faktoren: Jacken, Shirts, Hosen und Co. sollen robust, gut zu waschen, alltagstauglich und funktional sein.

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Idealerweise wachsen Kleidungsstücke außerdem mit den Kindern mit, können in der Kita genauso getragen werden wie bei Familienfeiern und lassen sich später noch an ein jüngeres Geschwisterkind „vererben“. Auch Sicherheitsfeatures sind wichtig. Auf Kordelzüge in Jacken und Shirts für kleine Kinder sollte beispielsweise verzichtet werden. Dies ist sogar eigens in der Industrienorm DIN EN 14682 geregelt.

Weil Kinderhaut besonders empfindlich ist, rät das Eltern-Forum zudem dazu, auf Stoffe aus Naturfasern zu setzen und auf Schadstofffreiheit zu achten. Produktsiegel wie „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) oder „Öko-Tex-Standard-100“ böten hier recht verlässliche Orientierung.

Genderneutralität ist praktisch

Noch recht neu ist das Thema „Genderneutralität“ von Kindermode. Früher war klar, dass Jungs-Kleidung blau war und Mädchen in rosa gewandet wurden. Immer öfter tappen Kindermode-Anbieter aber nicht mehr in die Rosa-Hellblau-Falle. Das ist gerade den Eltern wichtig. 73 Prozent von ihnen haben schon entsprechend eingekauft, fand das Preisvergleichsportal idealo.de in einer repräsentativen Umfrage heraus. Immerhin 18 Prozent gaben an, ausschließlich Kleidung jenseits des Rosa-Hellblau-Schemas zu erwerben. Dies hat laut Idealo auch durchaus praktische Gründe: 50 Prozent der befragten Väter und Mütter wollten so sicherstellen, dass die Kleidung noch von einem weiteren Kind anderen Geschlechts getragen werden kann.

Genderneutrale Kindermode hat prominente Fans. Jüngst bot etwa Pop-Sängerin Céline Dion eine eigene Kollektion an. Laut Deutschlandfunk Kultur forderte sie: „Lasst doch die Kinder sagen, wie sie sich fühlen.“ Geht es nach der Franko-Kanadierin, tragen „Kids“ künftig je nach Stimmung schwarz-weiße, mit Kreuzen oder Totenköpfen verzierte „Outfits“.

Also Schwarz-Weiß mit düsteren Motiven statt Prinzessinnen und Action-Helden auf pinkem oder blauem Grund? Ganz so weit will Tchibo nicht gehen. Genderneutralität ist den Hamburgern trotzdem wichtig: „Wir hatten lange Diskussionen mit unseren Kunden und der Organisation ‚Pink Stinks‘, teilweise zurecht“, erklärt Tchibo Sprecherin Sandra Coy: „Nun verbannen wir Rosa und Glitzer größtenteils – und designen die Kinderkleidung mit unverdächtigen Motiven, wie etwa Igel. Wenn der Sohn dann die weiß-grau gestreifte Schlupfhose der großen Schwester auftragen soll, gibt’s keine Klagen mehr.“ Die neue Kindermoden-Kollektion unter dem Label „We care for you“ ist ab September permanent online auf tchibo.de verfügbar.

Zwei Hauptkollektionen pro Jahr

Das Familienunternehmen, das bereits seit Langem regelmäßig Kindermode in seinen Shops anbietet, hat sein Kinderbekleidungssortiment neu geordnet. Mit zwei Hauptkollektionen pro Jahr und zusätzlichen saisonalen Angeboten wendet sich der Tchibo-Online-Shop an Eltern, die ihre Kinder schick anziehen und außerdem verantwortungsvoll einkaufen wollen. Denn der Einzelhändler verspricht, dass alle angebotenen Produkte in den Größen 50/56 bis 120/128 fair hergestellt und besonders langlebig sind sowie aus zertifizierter Bio-Baumwolle oder aus recyceltem Material bestehen. Dafür wird mit dem GOTS und dem Grünen Knopf zusammengearbeitet. Das 2019 eingeführte staatliche Textilsiegel prüft verantwortungsvolle Unternehmen und zeichnet nachhaltig sozial und ökologisch produzierte Textilien aus.

Natürlich finden die Tchibo-Kunden saisonale Kindermode auch weiterhin im Einzelhandel. Ganz aktuell und noch bis Mitte September 2020 – online sogar bis Ende des Monats – ist beispielsweise die Kollektion „Vitaminis“ zu haben. Vom Strampler über Strickjacken und -pullover bis hin zu Regenkleidung sind auch diese Produkte aus Bio-Baumwolle oder recycelten Materialien gefertigt. So wurden laut Tchibo für einen olivgrünen Regen-Einteiler ausschließlich Polyesterfasern verwendet, die aus 48 recycelten PET-Flaschen hergestellt wurden.

Kollektion wird in Hamburg entworfen

Welche Kindermode in die Tchibo-Shops kommt, wird nicht dem Zufall überlassen. Am Unternehmenssitz kümmert sich ein eigenes Team von Produktmanagerinnen um bis zu fünf verschiedene Kollektionen pro Jahr. „Kaum eine unserer Kunden und Kundinnen weiß, dass die Tchibo Kollektionen in unserer Hamburger Zentrale entstehen. Damit meine ich die Ideen, die Entwürfe und die Musterplanung. Gefertigt wird dann in zertifizierten Fabriken in Asien“, berichtete jüngst Modeschöpferin Lena im Unternehmensblog. Zum Tchibo-Produkt wird ein Kleidungsstück demnach erst, wenn es besondere Anforderungen erfüllt: „Bei der Gestaltung der Produkte sind uns vor allem Qualität, Funktionalität und Nachhaltigkeit wichtig. Was das heißt? Wir achten etwa darauf, dass wirklich alle Kleidungsstücke bei 40 Grad waschbar sind. Besonders stolz sind wir darauf, dass unsere Baby- und Kindermode fast ausschließlich aus Bio-Baumwolle – und unter fairen Arbeitsbedingungen – gefertigt wird.“

Die Produktmanagerinnen sind selbst „engagierte – arbeitende – Mütter“, heißt es in dem Blog-Artikel. Deshalb schauen sie mit einem ganz eigenen, praktischen Blick auf die Kollektion. Dies mag auch dazu beigetragen haben, dass viele der Modelle mit ihren Trägerinnen und Trägern mitwachsen, bevor die jüngeren Geschwister sie auftragen. Im aktuellen Sortiment finden sich dementsprechend Latzhosen mit Gummiband und verstellbaren Trägern sowie Stretch-Jeans mit langen Beinen zum Umkrempeln.

Quelle: UmweltDialog
 

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