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Tchibo bringt mehr bio in die Kaffeetasse

Vor 70 Jahren versendete Tchibo seinen ersten Kaffee per Post. Seitdem hat sich die Produktauswahl des Unternehmens stark erweitert. Die Hamburger richten dabei ihre Geschäftstätigkeit und auch die Produkte immer stärker auf Nachhaltigkeit aus. Neu im Sortiment ist ökologisch angebauter Kaffee aus Äthiopien. Das Land gilt als der Ursprungsort der koffeinhaltigen Bohne.

25.10.2019

Tchibo bringt mehr bio in die Kaffeetasse zoom

Ziegen sollen entdeckt haben, was wir in Deutschland heiß und innig lieben: Kaffee. Einer Legende zufolge wunderte sich der äthiopische Ziegenhirt Khalid darüber, dass seine Tiere nachts so aktiv waren. Am nächsten Tag beobachtete er, wie die Ziegen die Früchte einer unbekannten Pflanze naschten. Khalid machte selbst den Test, probierte auch davon und konnte in der Nacht ebenfalls nicht schlafen. Seine Entdeckung teilte er ansässigen Mönchen mit, die ihrerseits die roten Früchte zerkleinerten und mit Wasser aufgossen. So soll schließlich das Kaffeegetränk entstanden sein. Das ist zwar nur eine Legende, die Region Kaffa in Äthiopien gilt aber als Ursprungsort der Kaffeepflanze. Von dort aus fand das „schwarze Gold“ einige Jahrhunderte später auch seinen Weg nach Deutschland.

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Tchibo Bio-Kaffee aus der „Wiege der Kaffeekultur“

So auch zu Max Herz, dem Gründer von Tchibo. Im Jahr 1949 – also vor 70 Jahren – versendete der Unternehmer seinen ersten Kaffee per Post. Seitdem hat sich viel getan. Mittlerweile ist Tchibo international tätig und das Produktsortiment wird immer größer. Dem Kaffee ist das Unternehmen aber treu geblieben. Jeder vierte stammt dabei aus zertifiziertem nachhaltigem Anbau. Das reicht den Hamburgern noch nicht: „Unser Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Tchibo Kaffees weiter zu erhöhen“, heißt es auf der Website. Darum wird das Sortiment stetig ausgebaut.

Tchibo BIO KAFFEE

Neu dabei ist Bio-Kaffee aus Äthiopien, der zu 100 Prozent aus ökologischem Anbau stammt. Die Bohnen für den Kaffee der Sorte Arabica wachsen in der Provinz Sidamo auf Höhen zwischen 1.800 und 2.100 Metern. Dort, am sogenannten „Kaffeegürtel“ am Äquator, herrschen ideale klimatische Bedingungen. Denn was viele nicht wissen: Der Anbau von Kaffee ist anspruchsvoll, die Pflanze ist nämlich sehr empfindlich: Sie mag es weder zu kalt, noch zu warm. Laut dem Deutschen Kaffeeverband sollte die Durchschnittstemperatur für die Sorte Arabica zum Beispiel zwischen 18 und 25 Grad liegen. Auch auf die passende Niederschlagsmenge kommt es an. Insgesamt werden im „Kaffeegürtel“ knapp zehn Millionen Hektar Fläche für den Kaffeeanbau genutzt. Jedes Jahr produziert man dort etwa 158 Millionen Säcke mit 60 Kilogramm Rohkaffee.

Konventionell vs. bio

Warum sollte man beim Kaffee aber überhaupt zu Bio-Qualität greifen? Der konventionelle Anbau ist nicht besonders umweltschonend, wie eine Publikation vom Forum Fairer Handel zeigt. So werden die Kaffeepflanzen in Monokulturen angebaut. Bäume, die Schatten spenden würden, holzt man ab, um mehr Anbaufläche zu gewinnen. Das schadet zum einen der Biodiversität. Zum anderen führt dies zu mehr Erosion des Bodens. Um die Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen sowie den Ertrag zu steigern, werden außerdem Pestizide eingesetzt. Diese können aber zu gesundheitlichen Problemen bei den Arbeitern führen.

Bio Kaffee Farmerinnen

Der ökologische Anbau macht da einiges anders. Pestizide, Gentechnik und chemische Dünger sind verboten. Der Kaffee wird in Mischkulturen angebaut, geschützt durch sogenannte Schattenbäume. So ist die Pflanze auch weniger anfällig für Schädlinge. Die Bauern ernten die Bohnen per Hand und auch die Weiterverarbeitung erfolgt händisch. Ein nachhaltiger Kaffeeanbau schont Böden und Klima, erklärt Tchibo: „Dadurch werden die Böden fruchtbarer, die Kaffeequalität besser und die Erträge der Farmer höher.“ Dass diese Anforderungen beim Bio-Kaffee des Unternehmens alle eingehalten werden, garantieren das deutsche und das EU-Bio-Siegel. Sie setzen mit der EG-Ökoverordnung den Mindeststandard für einen kontrollierten ökologischen Anbau.

Außerdem ist der Bio-Kaffee von Tchibo von der Rainforest Alliance zertifiziert. Die Umweltschutzorganisation setzt sich zum einen für den Erhalt des Regenwaldes ein. Zum anderen sorgt das Zertifikat auch für bessere Arbeitsbedingungen der Kaffeebauern. 2018 schloss sich die Rainforest Alliance zudem mit der Stiftung UTZ zusammen. Daher arbeitet die Organisation an einem neuen Zertifizierungsprogramm: „Unser neuer Nachhaltigkeitsstandard für die Landwirtschaft ist darauf ausgerichtet, den positiven Einfluss auf soziale Bedingungen, die Umwelt und die Wirtschaft zu maximieren. Das beinhaltet eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bauern, während gleichzeitig die Umgebungen geschützt werden, in denen sie leben und arbeiten“, heißt es von der Rainforest Alliance.

Tchibo engagiert sich für Kaffee-Kleinbauern

Fast 40 Prozent der nachhaltigen Filterkaffees, die hierzulande angeboten werden, kommen von Tchibo, weiß das Unternehmen: „Unser Ziel: höhere Einkommen für Kaffeefarmer, bessere Arbeitsbedingungen auf den Plantagen und ein nachhaltig umweltschonender Kaffeeanbau.“ Um das zu erreichen arbeiten die Hamburger nicht nur mit Siegelpartnern zusammen, sondern unterstützen die Kaffeebauern auch mit Trainingsprogrammen, wie „Tchibo Joint Forces!“. Dieses soll den Farmern bei der Umstellung auf nachhaltigen Anbau helfen. Eigenen Angaben zufolge profitierten davon schon mehr als 35.000 Kleinbauern. Alleine in Kenia konnten durch das Qualifizierungsprogramm die Erträge schon deutlich gesteigert werden.

Quelle: UmweltDialog
 

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