Leben & Wohnen

memo AG – Gartenmöbel mit Mehrwert

Beim Kauf von Gartenmöbeln machen sich immer noch zu viele Menschen zu wenig Gedanken darüber, welches Holz dafür verwendet wird und wo dieses herstammt. Und da es Gartenmöbel häufig zu sehr günstigen Preisen gibt, tritt auch das Thema Qualität und Langlebigkeit in den Hintergrund. Egal ob es regnet oder die Sonne lacht – viele Gartenmöbel leiden ganz enorm unter der Witterung und sind dadurch oftmals sehr kurzlebig. Die memo AG, der Versandhandel aus Greußenheim in der Nähe von Würzburg, bietet nachhaltige Gartenmöbel an. Über den Weg, den das Unternehmen dabei beschreitet, sprach UmweltDialog mit Jan Heinze, Produktmanager Möbel, und Lothar Hartmann, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement.

21.08.2014

Der Schaukelsessel Rocker wurde in der Ausgabe 07/2013 der Zeitschrift ÖkoTest mit "sehr gut" bewertet.
Der Schaukelsessel Rocker wurde in der Ausgabe 07/2013 der Zeitschrift ÖkoTest mit "sehr gut" bewertet.

UmweltDialog: Bei den memo Gartenmöbeln kommt zu 95 Prozent Robinienholz zum Einsatz. Was lässt sich über dessen Eigenschaften sagen – vor allem im Unterschied zu anderen Holzarten?

Jan Heinze: Die Robinie ist die ideale Holzart für den Außenbereich, da es sich im Gegensatz zu anderen Hölzern in diesem Bereich, zum Beispiel Kiefer, um ein sehr schweres und hartes Holz handelt, das zudem sehr widerstandsfähig – auch gegen Pilze und Fäulnis - ist und wenig Feuchtigkeit aufnimmt. Es handelt sich hierbei um eine Holzart, die im 17. Jahrhundert aus Nordamerika nach Europa kam.

memo führt keine Gartenmöbel aus Teakholz, das ja ebenfalls als sehr witterungsbeständig gilt. Legt sich das Unternehmen nicht eine sehr weitgehende Beschränkung auf, wenn es nur Robinienholz aus Europa einsetzt?

Lothar Hartmann: Ja, das tun wir, aber das tun wir sehr bewusst. Zum einen können wir nicht sicherstellen, dass dieses Tropenholz nicht aus Gebieten stammt, in denen das Holz durch Raubbau gewonnen wird, wodurch dann häufig auch die Lebensgrundlage indigener Völker und vieler Tierarten bedroht ist. Zum anderen legen wir großen Wert auf kurze Transportwege. Auch dieser Aspekt ist bei Tropenholz nicht gegeben. 

Wie stellen Sie sicher, dass das Holz für Ihre Gartenmöbel aus ökologisch und sozial verantwortungsvollen Quellen stammt?

Lothar Hartmann: Wir setzen bei Holzprodukten auf das Umweltzeichen FSC®. Ziel und Idee des Forest Stewardship Council, einer nichtstaatlichen, gemeinnützigen und unabhängigen Organisation, ist es, international gültige Standards für eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Waldbewirtschaftung weltweit zu etablieren. Hierfür hat der FSC® zehn Prinzipien und 56 Kriterien als Maßstab für die Waldbewirtschaftung formuliert, die für alle Wälder weltweit gelten. Forstbetriebe und nachfolgende, verarbeitende Betriebe nehmen freiwillig an einem unabhängigen Zertifizierungssystem teil und erkennen damit die Prinzipien und Kriterien einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft an.

Woher stammt das Robinienholz, das memo für seine Gartenmöbel einsetzt?

Jan Heinze: Das Holz stammt aus polnischen Wäldern und ist FSC®-zertifiziert. Neben dem ökologischen Aspekt gibt es noch einen weiteren Vorteil: Wir haben in Polen eine Tischlerei in Familienbetrieb gefunden, die die Gartenmöbel exklusiv für uns fertigt. Damit gibt es nicht nur keinen Zwischenhändler, sondern wir haben auch noch kurze Transportwege zwischen Holzgewinnung und –verarbeitung.

Lothar Hartmann, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement bei memo
Lothar Hartmann, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement bei memo

Wie sieht die Verarbeitung des Holzes genau aus und welche Gartenmöbel entstehen dabei?

Jan Heinze: Da die Robinie einen von Natur aus gelblichen Farbton hat, wird das Holz mit einer Lasur behandelt, wodurch sie einen schönen Holzton erhält. Daraus entstehen dann Sessel, Tische, Stühle und Liegen in verschiedenen Stilen – von schlicht-modern bis hin zu rustikal-ländlich – je nach Geschmack des Kunden.

Zur Befestigung werden entweder wasserfester Weißleim oder verzinkte Metallschrauben aus Stahl verwendet.

Kann die Witterung den Gartenmöbeln wirklich nichts anhaben?

Jan Heinze: Auf dem Firmengelände von memo stehen Gartenmöbel im „Langzeittest“ Sommer wie Winter draußen und sind dabei verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Die Möbel haben mittlerweile eine graue Patina, sind aber ansonsten noch intakt. Es kann vorkommen, dass die Holzverbindungen im Laufe der Zeit etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. In diesem Fall kann man dann entweder selbst nachleimen oder Hilfe bei einem Tischler vor Ort suchen. Gerne stehen auch wir bei memo in diesem Fall mit Rat und Tat zur Seite.

Führen Sie noch weitere Produkte in diesem Sortimentsbereich?

Jan Heinze: Selbstverständlich bieten wir zu den Gartenmöbeln auch die passenden Sitzauflagen an. Diese sind bei uns jedoch nicht aus Kunststoff auf Basis von Erdöl hergestellt, sondern aus strapazierfähiger Baumwolle.

Lothar Hartmann: Abgerundet wird das Outdoor-Sortiment durch Solarleuchten für den Außenbereich, durch Windlichter aus Recyclinglas, durch Vogelhäuschen oder durch Zelte, Schlafsäcke und entsprechende Bekleidung. Auch bei diesen Artikeln achten wir auf ökologische und soziale Verträglichkeit in der Herstellung.

Wie sieht es preislich mit den Gartenmöbeln aus? Muss der Kunde für den ökologischen und sozialen Mehrwert der Produkte nicht auch mehr bezahlen?

Lothar Hartmann: Die Preise für unsere Gartenmöbel sind fair, können aber nicht mit den Preisen bei Discountern oder in Baumärkten mithalten. Allerdings müssen hierbei auch die Vorteile dieser Produkte gegen gerechnet werden: Das Holz stammt aus Europa aus nachhaltiger Forstwirtschaft, die Fertigung findet in Europa statt und die Transportwege sind kurz. Die Möbel sind qualitativ hochwertig und durch den Einsatz von Robinie sehr langlebig. Weiterhin können die Gartenmöbel bei Bedarf gut repariert werden. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle: UmweltDialog
 

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