Energiewende

IRENA: „Push“ für erneuerbare Energien

Der Klimawandel und die immer knapper werdenden fossilen Ressourcen erfordern eine grundlegende Umstrukturierung unserer Energiesysteme. Ein entscheidender Schritt dazu könnte die Schaffung der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien, kurz IRENA, Ende Januar in Bonn sein. Bei der Gründungskonferenz im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages versammelten sich 400 Vertreter aus 120 Ländern. Davon unterzeichneten 75 Staaten die Ratifizierungsurkunde und gaben so den Startschuss für IRENA.

26.02.2009

Foto: Thomas Imo, photothek.net/BMU
Foto: Thomas Imo, photothek.net/BMU

„Das ist heute wirklich ein historischer Tag", erklärte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf der Veranstaltung in Bonn. „Mit IRENA bekommen die erneuerbaren Energien international eine vernehmbare Stimme und einen politischen Push. Sie wird das internationale Sprachrohr für erneuerbare Energien sein", so Gabriel weiter.

Tatsächlich markiert die Gründung der internationalen Agentur einen Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung, denn IRENA ist die erste internationale Organisation, die sich ausschließlich mit erneuerbare Energien beschäftigt. Schwerpunkt ihrer Arbeit wird die Beratung der Mitgliedsstaaten sein, adäquate Rahmenbedingungen für eine funktionierende Infrastruktur der sogenannten „Renewables“ zu schaffen, Kompetenzen aufzubauen sowie die Finanzierung und den Technologie- und Wissenstransfer zu verbessern. Auf diese Weise soll die Agentur dazu beitragen, die Lücke zwischen dem enormen Potenzial der erneuerbaren Energien und deren noch relativ geringem Marktanteil am Energieverbrauch zu schließen.

Die neue, weltweit agierende Organisation geht auf eine Idee des SPD-Bundestagsabgeordneten Hans Hermann Scheer zurück. Als Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien hatte er sich schon Anfang der 90er Jahre dafür eingesetzt, den weltweiten Ausbau alternativer Energiegewinnung zu fördern und so ein Gegengewicht zur Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) sowie zur öl- und kohlefreundlichen Internationalen Energieagentur (IEA) zu schaffen. Der endgültige Durchbruch für die Initiative gelang schließlich im Herbst 2008: Auf einer Konferenz in Madrid legten 51 Staaten den Grundstein für die neue Organisation und einigten sich auf den Text des Gründungsvertrages. „Der lange Weg von der Initiative bis zur Gründung von IRENA zeigt, dass oft nicht nur weiterführende Ideen nötig sind, sondern auch Ausdauer und langer Atem, um sie zu verwirklichen", sagte Hermann Scheer rückblickend.

Bereits am ersten Tag nach der Gründungskonferenz berieten die Zeichnerstaaten über die nächsten Schritte und die ersten Aufgaben von IRENA. Dabei wurden die Auswahlverfahren für den Sitz der Organisation und für den Generaldirektor festgelegt. Im Juni 2009 wird die Vorbereitungskommission dann über den Sitz der Agentur entscheiden und den ersten Gründungsdirektor oder die erste Gründungsdirektorin auswählen.

Quelle: UD
 
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