Energiewende

Experten tauschen sich auf Zollverein zu Wasserstoff aus

Wasserstoff – ein Wort, das wohl jeder kennt, und von dem doch nur wenige wissen, was es eigentlich damit auf sich hat. Experten sind sich sehr sicher, dass sich dieses in naher Zukunft ändern wird.

21.10.2020

Experten tauschen sich auf Zollverein zu Wasserstoff aus

„Wasserstoff kann eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung unserer Energieversorgung spielen“, sagte Dr. Thomas König, Vorstandsmitglied des Energiekonzerns E.ON, im Rahmen der Wasserstoff-Konferenz auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. So könne das geruchslose Gas, das per Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird, mittelfristig fossile Energieträger wie Erdgas, Öl und Kohle ablösen. E.ON hat eine Vielzahl von Projekten angestoßen, von denen ein Teil schon umgesetzt wurde: Bei 350 Endkunden testet E.ON die Beimischung von Wasserstoff. „Wir können nicht immer nur Modelle entwerfen und in der Theorie Zahlen hin und her schieben. Jetzt geht es darum, von der Simulation in den realen Betrieb zu kommen“, so König weiter. Nur auf diesem Wege sei es möglich, zu sehen, ob sich neue Technologien wirtschaftlich nutzen lassen.

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Fakt ist, dass Wasserstoff immer stärker nachgefragt wird, vom Kunden und natürlich von der Industrie. Dabei geht es vor allem um die wirklich grüne Variante – der Strom für die Elektrolyse kommt dabei ausschließlich aus Erneuerbaren Energien wie Solar und Wind. Und ist komplett frei von Kohlendioxid (CO2). Fakt ist aber auch: Mindestens bis zum Jahr 2035 wird grüner Wasserstoff von blauem und grauem ordentlich ergänzt werden müssen. Also von Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird (grau) und dem, bei dessen Entstehung CO2 abgeschieden und gespeichert wird (blau). 

Förderungen für Unternehmen der Metropole Ruhr 

„Die Metropole Ruhr versammelt beim Thema Wasserstoff großes Know-how in Konzernen, Mittelstand und Forschung“, sagte Rasmus C. Beck, Chef der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR): „Wir haben auch bereits einiges an Infrastruktur, um Wasserstoff zu produzieren und zu verteilen.“ Der weitere Ausbau koste aber viel Geld. Nicht nur mit dem European Green Deal und der Wasserstoffstrategie des Bundes gebe es Förderung für Unternehmen. Die Rolle der BMR sei es, hier Unterstützung zu bieten und Transparenz zu schaffen, so Beck weiter. Gute Anknüpfungspunkte biete das ‚5-StandorteProgramm’ zum Ausstieg aus der Steinkohleverstromung.

Auf die „besondere Rolle der Stadt Essen als Energiehauptstadt“ bezog sich Andre Boschem. Der Geschäftsführer der EWG-Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft führte die gut ausgebaute Infrastruktur an und die Tatsache, dass gleich drei Essener Unternehmen im nationalen Wasserstoffbündnis vertreten seien. Damit könne ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abgebildet werden. Durch die hohe Dichte an namhaften Unternehmen aus der Energiewirtschaft in Verbindung mit der Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen nehme Essen deutschland- und europaweit eine wichtige Position ein. 

„Wir freuen uns über die Möglichkeiten der extremen Vernetzung hier beim Digital Campus Zollverein“, sagte Ralf Werner, Leiter IT Management bei Open Grid Europe (OGE). „Und auf die Vorstellung von deutschlandweiten Projektgemeinschaften wie zum Beispiel dem Reallabor Westküste 100.“ Die Rolle der OGE bestehe darin, die Transportwege sicherzustellen, so Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE. Im Grunde seien die Wege, eigentlich für Erdgas, längst vorhanden und müssten nur angepasst werden. Der erste Schritt sei es nun, die Wasserstoffnetze regulatorisch darzustellen und als Energieversorgungsnetze zu deklarieren. Dabei denke man europäisch. Bergmann: „Der Transport von Wasserstoff hört ja nicht an den Grenzen Deutschlands auf.“ 

Mit der hochkarätig besetzten Veranstaltungswoche „H2 I 120h“ brachte der Digital Campus Zollverein Projektverantwortliche und Unternehmen zusammen, die sich mit den neuen Technologien beschäftigen. „Damit öffnet sich das digitale Wirtschaftslabor als Meta-Plattform zum Thema Wasserstoff in der Metropole Ruhr – und nutzt die gesamte Wirtschaftskraft des Ruhrgebiets“, so Christian Kleinhans, Geschäftsführer des Digital Campus Zollverein. 

Quelle: UD/pm
 

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