Unternehmenskultur

„Kleinen Unternehmen brechen Grippewellen das Genick“

Warum Hygienemanagement für Unternehmen wichtig ist, weiß Nicole Werner-Hufsky, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Antalis. Der Großhändler in den Bereichen Papier, Packaging und Visual Communication unterstützt seine Kunden hierbei durch ein umfangreiches Produktsortiment. In dem neuen Hygienekatalog finden Interessierte außerdem gute Tipps, um „keimfrei“ durch den Arbeitsalltag zu kommen.

14.02.2019

„Kleinen Unternehmen brechen Grippewellen das Genick“

UmweltDialog: Antalis ist eigentlich für seine Produkte in den Bereichen Print, Office und Verpackungen bekannt. Nun hat das Unternehmen sein Hygienesortiment um mehr als 80 Produkte erweitert. Warum? 

Nicole Werner-Hufsky: Diese Erweiterung ging tatsächlich aus unseren Kunden- und Lieferantenbeziehungen hervor. Seit einigen Jahren gab es immer wieder Anfragen aus dem Fachhandel, ob wir nicht neben unserem Sortiment für das Office-Management auch Hygieneprodukte anbieten würden. Das macht es für unsere Kunden natürlich einfacher, weil sie so aus einer Hand nicht nur Kopierpapier einkaufen, sondern auch Handtücher und Taschentücher von uns erhalten. 

Die Kundenwünsche und Anforderungen sind in diesem Segment sehr spezifisch, z.B, durch unterschiedlich große Waschräume, unterschiedlich hohen Verbrauch an Hygienepapieren. Wir haben schnell gemerkt, dass der Hygiene-Bereich für uns sehr spannend ist. Und daher wollten wir direkt mit einem umfassenden Sortiment starten.

Sichern Sie so Ihre Marktfähigkeit? 

Genau. Das klassische grafische Papier wird immer weiter zurückgehen. Als Papiergroßhändler muss man sich dann auch Nischen suchen und diese ausbauen.
Wir setzen hier auf „Added Value“-Produkte. Neben der Hygiene ist das bei uns Packaging und die visuelle Kommunikation. Das ist das zweite Feld im digitalen Druck und damit auch ein Geschäftsbereich, den wir noch weiter ausbauen werden. Denn auch dieser ist für Marktschwankungen nicht so anfällig wie es die grafische Papierbranche sein wird. 

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Ein Großteil Ihrer Produkte für Waschräume, wie zum Beispiel Seifen, Müllbeutel und auch Desinfektionsmittel, sind ökologisch. Wie lassen sich diese Produkte besonders nachhaltig gestalten? 

Also bei Produkten aus Plastik, wie zum Beispiel Müllbeuteln, ist es relativ einfach auf Nachhaltigkeit zu achten. Im Kunststoffbereich gibt es sehr viele Recyclingkreisläufe, sodass man aus recyceltem Kunststoff neue Müllbeutel herstellen kann. Auch bei unseren Seifen benutzen wir nachhaltige Verpackungen, die recycelbar sind und aus Sekundärrohstoffen bestehen. Orientierung finden die Kunden durch Siegel wie den Blauen Engel oder das Eu-Ecolabel.

Wir haben bei der Seife außerdem das Thema Mikroplastik im Blick, das von der Gesellschaft aktuell stark diskutiert wird. Es kommt dabei vor allen Dingen auf die Zusammensetzung der Seife an. Wir wählen auch hierbei zertifizierte Produkte (EU-Ecolabel und Tierschutz-Label), die ökologisch sind und die Umwelt minimal beeinträchtigen. Wer beim Einkauf auf nachhaltige (Hygiene-)Produkte achten möchte, kann dies mit der App CodeCheck ganz leicht umsetzen. Damit scannt der Kunde die ISBN Codes der Produkte und die App zeigt an, welche Inhaltsstoffe in der Seife oder dem Duschgel enthalten sind und ob diese für Mensch und Umwelt schädlich sind.

Das Thema Hygiene ist insbesondere in Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie, der Gastronomiebranche und im Gesundheitssektor von enormer Bedeutung. Warum sollten auch Unternehmen, die nicht in diesen Branchen tätig sind, verstärkt in ihr Hygienemanagement investieren?

Ich denke, nahezu jedem Unternehmen ist das zu Beginn des letzten Jahres sehr deutlich geworden. Die Grippewelle Anfang 2018 hat Betriebe aller Branchen betroffen. Zahlen zur vorherigen Grippewelle aus dem Jahr 2015 besagen, dass den Unternehmen durch den Krankenstand um die 2,2 Milliarden Euro Kosten entstanden sind. 

Hört man auf Medizinforscher und ihre Prognosen, werden solche Grippewellen wohl in Zukunft häufiger vorkommen. Das hängt damit zusammen, dass wir global immer mehr vernetzt und viel unterwegs sind. Keime, insbesondere die schädlichen, haben so freie Bahn. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen kann eine solche Grippewelle wirtschaftlich das Genick brechen, wenn mehrere Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen. Viele Angestellte gehen mittlerweile krank zur Arbeit. Dadurch schwächen sie sich nicht nur selbst und verlangsamen den Genesungsprozess, sondern stecken eventuell auch Kollegen an. 

Daher sollten Mitarbeiter und die Geschäftsführung darauf achten, dass kranke Mitarbeiter bis zur vollständigen Genesung zu Hause bleiben. Um die Ausbreitung von Krankheiten so gut wie möglich zu vermeiden, sollte sich jedes Unternehmen mit dem Thema Hygiene ausführlich befassen. 

Nicole Werner-Hufsky, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Antalis.
Nicole Werner-Hufsky, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Antalis.

Hört man auf Medizinforscher und ihre Prognosen, werden solche Grippewellen wohl in Zukunft häufiger vorkommen. Das hängt damit zusammen, dass wir global immer mehr vernetzt und viel unterwegs sind. Keime, insbesondere die schädlichen, haben so freie Bahn. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen kann eine solche Grippewelle wirtschaftlich das Genick brechen, wenn mehrere Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen. Viele Angestellte gehen mittlerweile krank zur Arbeit. Dadurch schwächen sie sich nicht nur selbst und verlangsamen den Genesungsprozess, sondern stecken eventuell auch Kollegen an. 

Daher sollten Mitarbeiter und die Geschäftsführung darauf achten, dass kranke Mitarbeiter bis zur vollständigen Genesung zu Hause bleiben. Um die Ausbreitung von Krankheiten so gut wie möglich zu vermeiden, sollte sich jedes Unternehmen mit dem Thema Hygiene ausführlich befassen. 

Mangelnde Hygiene kann im Alltag und im Arbeitsleben zur Verbreitung von Keimen führen. In Ihrem Hygienekatalog geben Sie Tipps, wie jeder von uns auf mehr Hygiene achten kann. Welche sind das? 

Auch wenn es banal klingt, das A und O ist tatsächlich das häufige und gründliche Händewaschen. An unseren Händen haben wir die meisten Bakterien und verteilen diese großflächig. Gerade im Büro fassen wir mehrmals täglich Dinge wie Telefonhörer, Türklinken und Kaffeekannen an. Niest oder hustet man nicht in die Armbeuge, sondern in die Handfläche, verteilt man die Bazillen unbewusst. Für das richtige Händewaschen muss man sich auch Zeit nehmen. Die Hände sollten komplett eingeseift werden, insbesondere auch die Zwischenräume der Finger, die Fingernägel und Handrücken. 

Außerdem ist es wichtig, genügend Abstand zu kranken Kollegen zu halten. Zusätzlich sind natürlich auch Desinfektionsmittel nützlich. Dadurch werden jedoch nicht nur die schlechten, sondern auch die guten Bakterien abgetötet. Desinfiziert man sich die Hände zu oft, schädigt dies auf Dauer die Hautschicht. In Maßen sind diese Desinfektionsmittel aber eine gute Möglichkeit, am Arbeitsplatz und im Alltag für mehr Hygiene zu sorgen.

Vielen Dank für das freundliche Gespräch!

Quelle: UmweltDialog
 

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