Studium & Beruf

Qualifikation für nachhaltiges Unternehmertum

Die Hochschule Landshut entwickelt gemeinsam mit der TU München und der Hochschule München ein neues Ausbildungskonzept zum Thema Impact-Orientierung, das sich an Studierende, Start-ups und Lehrende richtet.

09.02.2022

Qualifikation für nachhaltiges Unternehmertum
Prof. Dr. Martin Prasch und Prof. Dr. Karin Müller-Beck (v.l.) von der Hochschule Landshut freuen sich darauf, neue Qualifikationsprogramme zum Thema Impact-orientiertes Entrepreneurship zu entwickeln.
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Wie begegnen wir den großen globalen Herausforderungen unserer Zeit? Wie entwickeln wir eine lebenswerte Zukunft? Und welche Auswirkungen hat unternehmerisches Handeln auf Umwelt und Gesellschaft? Mit ihrem neuen Projekt „Impact for Future – IFF" setzen die Hochschule Landshut, die Technische Universität München (TUM) und die Hochschule München das Thema Impact-orientiertes Entrepreneurship (IoE) in den Fokus. Ihr Ziel ist es, Qualifikationsprogramme für Studierende, Gründungsinteressierte und Hochschulpersonal zu schaffen, in denen unter anderem Themen wie Entwicklung von verantwortungsvollen Persönlichkeiten sowie nachhaltige Unternehmensgründung im Sinne von Social Entrepreneurship im Mittelpunkt stehen. Durch diese neue IoE-Ausbildung wollen die Hochschulen einerseits die Wahrnehmung der Teilnehmenden für kommende Herausforderungen schärfen und andererseits deren systematische Denk- und Herangehensweise erweitern, sodass nachhaltige Lösungen und Geschäftsmodelle entstehen. Das Projekt läuft noch bis Februar 2026 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert.

Bisher keine Konzepte für IoE-Ausbildung

„Aus unserer Erfahrung gibt es bisher wenig Konzepte, die einen eigenständigen Ansatz zur IoE-Qualifizierung aufzeigen", berichtet Prof. Dr. Martin Prasch, Projektleiter an der Hochschule Landshut und Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums an der Hochschule Landshut. „Dies ist aber notwendig, wenn wir die aktuellen Herausforderungen nicht mit alten Herangehensweisen lösen wollen", ergänzt Prof. Dr. Karin Müller-Beck, Gründungsdekanin der Fakultät Interdisziplinäre Studien, die ebenfalls am Projekt beteiligt ist. So reiche es nicht, bestehende Lösungen und Technologien nur etwas anzupassen oder bestehende Entrepreneurship-Lehrangebote durch Nachhaltigkeitsziele und Verantwortung zu ergänzen. Wichtiger sei hingegen, systemische Probleme als solche zu erkennen und in ihren Zusammenhängen aus unterschiedlichen Perspektiven zu erfassen, um auf dieser Basis innovative, ganzheitliche Lösungen und impact-orientierte Business-Modelle zu entwickeln. „Kurz gesagt: Unser Fokus liegt darauf, die Wirtschafts- und Technikausbildung mit mehr Relevanz für gesellschaftliche Probleme auszustatten – und umgekehrt", so Prasch.

Studierende aus allen Fachbereichen sollen neuartige Formate zum Thema Impact belegen können und durch systematische IoE-Qualifizierung entsprechende Kompetenzen erlangen.
Studierende aus allen Fachbereichen sollen neuartige Formate zum Thema Impact belegen können und durch systematische IoE-Qualifizierung entsprechende Kompetenzen erlangen.

Großes Interesse bei Studierenden

Die drei Hochschulen wollen daher Studierenden aller Fachrichtungen die Möglichkeit geben, sich mit diesen Themen vertraut zu machen und durch systematische IoE-Qualifizierung entsprechende Kompetenzen zu erlangen. Denn die Nachfrage ist groß: „Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass sich immer mehr Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen für Themen rund um die Entwicklung einer lebenswerten Zukunft interessieren", berichtet der Landshuter Professor. Gleichzeitig kann bisher nur eine begrenzte Anzahl an Studierenden an den vorhandenen Programmen teilnehmen. Neben den Sozialwissenschaften sei dieser Trend jetzt auch verstärkt bei MINT-Studierenden zu beobachten. Seine Kollegin Müller-Beck betont: „Es findet also ein Umdenken statt, weg von einer rein technischen Ausrichtung, hin zu einer ganzheitlich-systemischen Denkweise im Sinne von interdisziplinärer Zusammenarbeit und sinnstiftender Orientierung." Es läge nun in der Verantwortung der Hochschulen, diese neuen Werte und die Ausrichtung der jungen Generation zu unterstützen und zu fördern. Prasch fordert: „Dafür müssen wir das Angebot erweitern – sowohl in der Breite als auch in der Spitze."

Angebote für Studierende, Start-ups und Lehrende

So ist an der Hochschule Landshut eine Lehrkraft-Stelle für „Impact-orientiertes Entrepreneurship" vorgesehen sowie zwei weitere Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende, um das Thema voranzutreiben. Mit dem neuen Angebot will das Projektteam in erster Linie Studierende aus der Metropolregion München erreichen, später auch aus ganz Bayern. Sie sollen verschiedene neuartige Formate zum Thema Impact belegen können. Dabei werden moderne Lehrangebote wie Microcredentials in die Hochschullehre integriert, die es ermöglichen, Angebote aus unterschiedlichen Hochschulen miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus ist am Ende des Projekts ein neuer, hochschulübergreifender Studiengang geplant. Neben den Studierenden sprechen die Hochschulen auch Gründungsinteressierte an und wollen beispielsweise impact-orientierte Start-ups beraten. Zudem sollen auch Lehrende Programme zur Aus- und Weiterbildung belegen können, um langfristig selbst im Bereich Impact-Orientierung ihr Wissen weitergeben zu können. Prasch ergänzt: „Sicherlich reicht der Impact-Gedanke auch weiter und kann Unternehmen in der Region sowie Organisationen im sozialen Bereich erreichen. Nachhaltige Unternehmensgründung und -führung betrifft schließlich viele Zielgruppen."

Über das Projekt

Das Projekt Impact for Future (IFF) läuft noch bis Februar 2026 und wird von der Hochschule Landshut in Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) sowie der Hochschule München durchgeführt. Die Gesamtprojektleitung liegt bei Prof. Dr. Oliver Alexy von der TUM, die Leitung an der Hochschule Landshut übernimmt Prof. Dr. Martin Prasch, Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Vorhaben mit insgesamt 2,3 Millionen Euro.

Quelle: UD/fo
 

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