Auszeichnungen

2022 James Dyson Award: die globalen Gewinner

Der internationale James Dyson Award hat inzwischen Preisgelder in Höhe von etwa einer Million Euro für über 300 vielversprechende Erfindungen junger Ingenieure und Nachwuchsdesigner vergeben. James Dyson, Gründer und Chefingenieur von Dyson, wählte aus den Einreichungen aus 30 Teilnahmeländern einen internationalen Gewinner und einen Gewinner des Nachhaltigkeitspreises aus, die jeweils ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Pfund erhalten, um die nächsten Schritte ihrer Erfindungen zu unterstützen.

21.11.2022

 
 

Außerdem wählte James Dyson ein zweitplatziertes Projekt auf internationaler Ebene, das ein Preisgeld in Höhe von 5000 Pfund erhält.

„Der James Dyson Award beweist jedes Jahr aufs Neue, dass sich junge Menschen leidenschaftlich für die Verbesserung unseres Planeten und die Lösung von Problemen im Bereich der Umwelt und der Medizin einsetzen. Es gibt Menschen, die mit den Themen, die ihnen am Herzen liegen, Effekthascherei betreiben, aber diese jungen Erfinder tun etwas viel Produktiveres. Sie widmen sich gewissenhaft der Lösung von Problemen mit Hilfe von Technik, Wissenschaft und genialen Erfindungen“, so Sir James Dyson, Gründer und Chief Engineer bei Dyson.

Die prämierten Erfindungen

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Gewinner des James Dyson Award 2022 auf internationaler Ebene: SmartHEAL

Erfunden von Tomasz Raczyński, Dominik Baraniecki und Piotr Walter

Warsaw University of Technology, Polen

SmartHEAL ist ein präziser, erschwinglicher und skalierbarer intelligenter pH-Sensor, der in einen Wundverband integriert ist. Durch den Einsatz von RFID-Technik und die Überwachung des pH-Werts einer Wunde kann SmartHEAL den Zustand der Wunde beurteilen und eine Infektion erkennen, ohne dass der Verband entfernt werden muss und das Gewebe beschädigt wird. SmartHEAL hilft damit, das Problem zu lösen, dass es sehr schwer zu erkennen ist, wie gut eine Wunde heilt, wenn sie mit einem Verband abgedeckt ist.

Erfunden wurde SmartHEAL von Tomasz Raczyński, Dominik Baraniecki und Piotr Walter, Doktoranden an der TU Warschau in Polen, das sich vor fünf Jahren aufgrund des gemeinsamen Interesses an gedruckter Elektronik zusammenfand. Nach zahlreichen Gesprächen mit Ärzten und Medizinern entdeckten sie das Problem bei der Behandlung chronischer Wunden und beschlossen, dies weiter zu untersuchen und eine Lösung zu finden. Das Team der Technischen Universität Warschau wird nun die Tests abschließen und dann mit klinischen Versuchen beginnen. Ihr Ziel ist es, den Zertifizierungsprozess in drei Jahren abzuschließen, so dass sie im Jahr 2025 mit dem Vertrieb und Verkauf von SmartHEAL-Verbänden beginnen können.

Gewinner der Nachhaltigkeitspreises: Polyformer

Erfunden von Swaleh Owais und Reiten Cheng

McMaster University, Canada

Der Polyformer ist eine Maschine, die Plastikflaschen zu Fasern für 3D-Drucker recycelt und so den Plastikverbrauch reduziert und gleichzeitig Fasern für 3D-Drucker zu niedrigen Kosten produziert. Plastikflaschen werden in lange Streifen geschnitten und dann durch eine Düse zu einem 1,75 mm dicken Fasern umgeformt. Die Fasern werden durch Entlüftungsöffnungen geleitet, um den Kunststoff abzukühlen, bevor dieser auf eine Spule gewickelt und in einem 3D-Drucker eingesetzt wird. Mit dem Polyformer wird der Zugang zu preiswerten und hochwertigen für den 3-Druck geeigneten Fasern erleichtert. Damit wird Nutzung der 3D-Druckertechnologie in Entwicklungsländern gefördert und die Nutzer können ihre eigenen Abfälle recyceln und den Output produktiv nutzen.

Erfinder des Polyformer sind der Kanadier Swaleh Owais, der vor kurzem ein Ingenieurstudium an der McMaster University in Kanada abgeschlossen hat, und der aus Kalifornien stammende Reiten Cheng, Absolvent eines Industriedesign-Studiums am ArtCenter College of Design in den USA, der auch einen Hintergrund im Maschinenbau hat. Derzeit bauen Swaleh Owais und Reiten Cheng neue Polyformer, um sie in Ruanda einzusetzen, und sie entwickeln auf dem Polyformer-Projekt aufbauende neue Erfindungen wie den Polyjoiner, den Polydryer und den Polyspooler. Die beiden Erfinder stellten während eines Aufenthalts in Ruanda fest, dass es keine Infrastruktur für das Recycling von Plastikflaschen gibt und dass der Einsatz von 3D-Druckern aufgrund der hohen Preise für den Import von Fasern nicht möglich ist. 

Zweitplatziertes Projekt auf internationaler Ebene: Ivvy

Erfunden von Charlotte Blancke

University of Antwerp, Belgien

Ivvy ist ein von Charlotte Blancke, einer Absolventin der Universität Antwerpen, entwickelter tragbarer Infusionsständer, der dem Patienten mehr Komfort und Mobilität bietet. Anlass für die Erfindung von Ivy war die Unzufriedenheit einer Kollegin ihrer Mutter mit den unbequemen Geräten, die ihr Kind für seine medizinische Behandlung benutzen musste.

Bei der weiteren Recherche stellte Charlotte Blancke fest, dass die medizinische Behandlung zu Hause zunimmt, dass aber für die intravenösen Therapien zu Hause die gleichen Geräte verwendet werden wie in Krankenhäusern, obwohl die häusliche Umgebung ganz anders ist. Da immer mehr Patienten zur Genesung oder Langzeitpflege auf häusliche Pflegedienste zurückgreifen, werden komplexe medizinische Geräte nun immer häufiger zu Hause eingesetzt, oft unter ungeeigneten Bedingungen.

Die Erfindung Ivy bietet eine Lösung für dieses Problem, indem es die herkömmliche Infusionspumpe durch ein tragbares Gerät ersetzt, das den Patienten optimale Mobilität, eine einfach zu bedienende Infusionspumpe und eine integrierte Software bietet, mit der das Pflegepersonal die Patienten aus der Ferne überwachen kann.

James Dyson Award

Der James Dyson Award hat bereits über 300 Erfindungen mit Preisgeldern unterstützt und wird von der James Dyson Foundation durchgeführt. Die Aufgabenstellung des James Dyson Award ist: Entwirf etwas, das ein Problem löst. Dabei kann es sich um ein Problem handeln, mit dem wir alle im täglichen Leben konfrontiert sind, oder um ein globales Problem. Wichtig ist, dass die Lösung effektiv und durchdacht ist. Die Einreichungen werden zunächst auf nationaler Ebene von einer unabhängigen Jury aus Designexperten und einem Ingenieur von Dyson bewertet. In jedem Teilnahmeland werden ein nationaler Gewinner und zwei Zweitplatzierte gekürt. Aus diesen Gewinnern wählt eine Jury aus Ingenieuren von Dyson eine Shortlist der 20 besten Einreichungen, aus denen James Dyson schließlich die internationalen Gewinner bestimmt. Der internationale Gewinner erhält ein Preisgeld von 30.000 Pfund, ebenso wie der Gewinner im Bereich Nachhaltigkeit. Die Zweitplatzierten auf internationaler Ebene erhalten 5.000 Pfund. Die Gewinner auf nationaler Ebene erhalten jeweils 5.000 Pfund. Projekte können Online auf der Website des James Dyson Award eingereicht werden. Start des James Dyson Award 2023 ist im März 2023.

Die James Dyson Foundation und das Dyson Institute of Engineering and Technology ermutigen angehende Ingenieure und Problemlöser, ihr Wissen anzuwenden und neue Wege zu entdecken, um das Leben durch Technologie zu verbessern. James Dyson und die James Dyson Foundation haben bislang mehr als 140 Millionen Pfund für bahnbrechende Konzepte im Bildungsbereich und andere wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt. Dazu gehören zwölf Millionen Pfund für das Imperial College London, um die Dyson School of Design Engineering zu gründen, und acht Millionen Pfund für die Universität Cambridge, um das Dyson Centre for Engineering Design und das James Dyson Building zu errichten. Auf Ebene der Schulen bietet die James Dyson Foundation Robotik-Workshops an, die von Dyson-Ingenieuren geleitet werden, und stellt kostenlose Lehrmittel zur Verfügung. Dazu gehört auch die Veröffentlichung Engineering Solutions: Air Pollution, die jungen Menschen das Thema Luftverschmutzung und die Rolle der Technik bei der Suche nach Lösungen näherbringt. Die James Dyson Foundation unterstützt auch die medizinische Forschung und die Projekte in Malmesbury, dem Sitz von Dyson in Großbritannien. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Quelle: UD/cp
 

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