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Bei CWS dreht sich alles um Nachhaltigkeit

Nach dem Motto „Think Circular“ will CWS das nachhaltigste Unternehmen der Branche werden. Wie der Textil-Service-Anbieter dabei im Jahr 2020 vorangekommen ist, dokumentiert der jetzt erschienene Nachhaltigkeitsbericht. UmweltDialog fasst die Highlights zusammen.

21.07.2021

Bei CWS dreht sich alles um Nachhaltigkeit

Unser Ressourcen-Budget ist für dieses Jahr bereits verbraucht. Berechnungen des Global Footprint Networks zufolge beanspruchen wir in Deutschland bereits seit dem 5. Mai mehr natürliche Ressourcen, als uns rein rechnerisch zur Verfügung stehen. Umweltschutzorganisationen fordern deshalb neben klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen den Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft. „Unsere lineare Wirtschaft entnimmt dem Planeten Ressourcen, verbraucht sie und wirft sie weg. Dabei entsteht ein großer Teil der klimafeindlichen Treibhausgase, artenreiche Ökosysteme wie tropische Wälder werden zerstört, wertvolle Rohstoffe werden massenhaft verschwendet“, mahnt etwa Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland.

Circular Economy

Kreislaufwirtschaft bedeutet, Abfälle zu vermeiden und Rohstoffe so lange wie möglich zu nutzen und so die Ökosysteme zu schonen. Damit das funktioniert, gilt es schon beim Design eines Produkts über dessen Reparatur- und Recyclingfähigkeit nachzudenken. Auch neue Nutzungsformen wie das Teilen oder Mieten von Produkten spielen beim Thema Circular Economy eine Rolle. Die damit einhergehende Verantwortung für Hersteller und Vertreiber wurde in Deutschland zunächst in der Verpackungsverordnung und anschließend im Kreislaufwirtschaftsgesetz gesetzlich verankert. Dieses wurde infolge neuer Vorgaben der EU-Abfallrahmenrichtlinie erst vor Kurzem novelliert und soll vor allem die Getrenntsammlungspflicht von Abfällen wie Alttextilien stärken.

Think Circular

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel CWS. Der Serviceanbieter von Lösungen für Hygiene, Arbeitskleidung und Brandschutz hat das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in sein Kerngeschäft integriert. „Bei CWS dreht sich alles um ganzheitliche Verantwortung und Ressourcenschonung“, erklärt CEO Jürgen Höfling. „Indem wir konsequent in Kreisläufen denken, tragen wir bereits heute zu einer gesünderen und sicheren Zukunft bei. Diesen Ansatz fassen wir mit unserer Leitidee ‚Think Circular‘ zusammen. Damit bekennen wir uns klar zu unserer Unternehmensverantwortung“.

Mieten statt Kaufen

So bietet CWS seit vielen Jahren Arbeitskleidung im Mietservice an. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern nützt auch dem Klima: Durch die Reparatur und den Wiedereinsatz von Gebrauchtwaren lassen sich im Schnitt 76 Prozent CO2-Emissionen im Jahr einsparen, wie CWS durch eine Analyse herausfand (UmweltDialog berichtete). „Im Normalfall entstehen für jeden Arbeiter, den wir in Deutschland ein Jahr lang mit Arbeitskleidung ausstatten, rund 72 Kilogramm Kohlendioxid“, erklärt Nachhaltigkeitsmanager Tobias Steffen, der die „Circular Advantage Study“ begleitet hat. Durch das Servicemodell reduziere sich der CO2-Ausstoß auf 17 Kilogramm CO2-Ausstoß ohne Transport. „Über unsere Customer Fulfillment Center ersetzen wir rund 26 Prozent der beschädigten oder verschlissenen Stücke durch Gebrauchtwaren. Das sind alles Teile, die eine Privatperson einfach wegwerfen und neu kaufen würde“, sagt Tobias Steffen. „Das verschafft uns eine sehr klare Vorstellung davon, wie viele Kilo Kleidung dank unseres Service nicht neu produziert werden müssen.“ Ist ein Kleidungsstück verschlissen und kann es nicht mehr repariert werden, kommt es in die Textilverwertung und wird anderweitig genutzt, zum Beispiel als Reinigungstuch.

Neues Leben für alte Kleider

Trotz aller Anstrengungen bei der Wiederverwendung von Mietkleidung fallen jedes Jahr mehr als 600 Tonnen Alttextilien bei CWS an. Das soll sich künftig ändern. Doch wie? Und wie lassen sich Textilien zurückgewinnen? CWS ging diesen Fragen im letzten Jahr im Rahmen der Workwear Challenge gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden nach. Nach dem Motto „Immer wieder Stoff“ kamen viele Ideen zusammen, von denen fünf ausgearbeitet und der Geschäftsführung vorgestellt wurden und nun umgesetzt werden sollen.

Jedes Textil, das nicht neu produziert werden muss, verringert unseren ökologischen Fußabdruck.

Ob Berufs- und Schutzkleidung aus Bio-Baumwolle, Schmutzfangmatten aus recyceltem Nylongarn oder die ausgemusterte Stoffhandtuchrolle, die als Wischmopp zu neuem Leben erweckt wird: CWS will sein nachhaltiges Angebot weiter ausbauen und plant, bis 2025 mehr als 90 Prozent seines Neugeschäfts mit nachhaltigen Produkten zu machen. Gemeinsam mit allen Unternehmen des Haniel-Konzerns hat CWS ein Bewertungssystem entwickelt, das die Produkte entsprechend ihrer Nachhaltigkeit klassifiziert und offenlegt, wo Verbesserungsbedarf besteht. Dabei spielen Kriterien wie die verwendeten Materialien und die Langlebigkeit eine Rolle. So werden die Kleidungsstücke jeder neuen Kollektion einem speziellen Härtetest unterzogen, bevor sie ins Sortiment aufgenommen werden. Auch die Reparierbarkeit sowie die Frage, wie die Produkte nach Ende ihrer Nutzungsphase eingesetzt werden können, sind für die Nachhaltigkeitsbewertung entscheidend. Product Quality Lead Melanie Deppe erläutert: „Aus meiner Sicht ist die Langlebigkeit von Produkten die Grundvoraussetzung für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Jedes Textil, das nicht neu produziert werden muss, verringert unseren ökologischen Fußabdruck. Bei CWS kaufen wir jährlich mehrere Millionen neue Kleidungstücke ein. Wenn wir die Lebensdauer dieser Produkte auch nur um zehn Prozent verlängern, müssen mehrere hunderttausend Produkte nicht hergestellt werden.“

„Grüne“ Matten

CWS hat im vergangenen Jahr einen neuen nachhaltigen Mattentyp auf den Markt gebracht. Die „GreenMats“ bestehen aus recyceltem PET. Für jeden Quadratmeter würden etwa zehn gebrauchte Getränkeflaschen wiederverwertet. Auf ein Jahr gerechnet seien das mehr als eine Million Flaschen, die ein neues Leben als Schmutzfangmatte beginnen könnten, erklärt Produktmanager Alexander Glatzer. Mit dem Ziel, künftig alle alten Matten zu neuen Matten zu recyceln und damit den Kreislauf komplett zu schließen, beteiligt sich CWS an einem Forschungsprojekt, das an einem solchen Verfahren arbeitet. Zurzeit spendet CWS ausrangierte Matten an gemeinnützige Organisationen.

CWS setzt auf Vielfalt und Fairness

Für ein Unternehmen wie CWS, das in mehr als 16 Ländern präsent ist, gehört Vielfalt wie selbstverständlich zur Unternehmenskultur dazu. Für CEO Jürgen Höfling sind die Wertschätzung verschiedener Perspektiven und Erfahrungen und unternehmerischer Erfolg untrennbar miteinander verbunden: „Ich bin überzeugt, dass Vielfalt der Nährboden für Innovation, Leistung und unternehmerischen Erfolg ist.“ Das sieht nicht nur die Geschäftsführung so. Auf die Initiative einer Gruppe von Führungskräften hin wurde im vergangenen Jahr das Diversity & Inclusion Council gegründet. Als erste Maßnahme führte das Team eine Umfrage zum Thema Diversität durch. Demnach geht es für die Mehrheit der Befragten fair zu, was die Verantwortungsübertragung, Positionsvergaben und Neueinstellungen betrifft. Aus der Befragung nimmt das Team außerdem die Anregung mit, sich künftig auf vier Schwerpunktbereiche zu fokussieren: auf die Belange von Beschäftigten verschiedener Altersgruppen, von Menschen mit Behinderung, von Angehörigen verschiedener Nationalitäten und das Thema Geschlechter. Hierzu wird das Team in diesem Jahr eine Roadmap mit konkreten Maßnahmen erarbeiten. Ein weiterer Meilenstein in puncto Diversity war die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im September 2020.

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Neben einem vielfältigen, gesunden Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden zählen auch ein faires Geschäftsverhalten und die Einhaltung aller gesetzlichen Pflichten zu den zentralen Anliegen von CWS – und das über die gesamte Lieferkette hinweg. Alle Social-Compliance-Grundsätze hat das Unternehmen in einem Verhaltenskodex festgehalten. Um Regelverstößen zuvorzukommen und die Sozial- und Arbeitsstandards durchzusetzen sowie die Mitarbeitenden zu sensibilisieren, finden Compliance-Trainings statt und wurde jetzt eine neue Compliance-Hotline eingerichtet. Diese wird von einem externen Anbieter betrieben und stellt sicher, dass die Hinweise vertraulich und anonym behandelt werden. Das System steht allen Ländern und Gesellschaften der CWS Gruppe seit April 2021 zur Verfügung.

CWS trotzt Corona-Pandemie

Insgesamt kann die CWS Gruppe auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken. So wurde der Umsatz auf 1,24 Milliarden Euro gesteigert, was aber vor allem auf die Eingliederung der akquirierten Unternehmen – insbesondere im Bereich Brandschutz – zurückzuführen ist. Zudem profitierte das Unternehmen von der durch die Corona-Pandemie ausgelösten verstärkten Nachfrage nach Hygieneprodukten.

Über den Bericht

Der CWS Nachhaltigkeitsbericht 2021 fasst die wichtigsten Nachhaltigkeitskennzahlen und -maßnahmen zusammen, mit denen CWS 2020 zum Klima- und Ressourcenschutz beigetragen und sich für seine Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen und Kund:innen eingesetzt hat. Mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie 2025 konzentriert sich CWS dabei auf drei Fokusfelder: „Putting people first“, „Sustain Business!“ und „Optimise cycles!“. Die Zahlen und Daten basieren auf dem GRI Reporting-Standard. Wegen der Corona-Pandemie sind die Angaben nicht mit Werten aus anderen Geschäftsjahren vergleichbar, so CWS.

Quelle: UmweltDialog
 

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