Reporting

Nestlé: mehr Klimaschutz, weniger Salz & Zucker

„Die COVID-19-Krise hat gezeigt, wie anfällig unsere Gesellschaft für Störungen in den etablierten Prozessen ist“, sagt Marc-Aurel Boersch, Vorstandsvorsitzender Nestlé Deutschland. Er sieht dies aber auch als Ansporn für das Unternehmen, widerstandsfähiger, ökologischer, nahbarer und menschlicher zu werden. Wie der Konzern das erreichen will, zeigt der neue Nachhaltigkeitsbericht.

29.07.2020

Nestlé: mehr Klimaschutz, weniger Salz & Zucker
Nestlé Deutschland auf der Grünen Woche 2020

„Die Krise darf jedenfalls keine Ausrede dafür sein, so weiterzumachen wie bisher und wichtige Anliegen wie den Schutz von Klima und Biodiversität oder gesündere Ernährung zu vertagen“, betont Boersch im Vorwort des Nachhaltigkeitsberichts 2019 von Nestlé Deutschland. Daher wolle man mit gutem Beispiel vorangehen – noch schneller und entschlossener als vor der Pandemie.

Klimaneutral bis 2050

So hat sich Nestlé global zum Ziel gesetzt, seine Netto-Treibhausgasemissionen bis 2050 komplett auf null zu senken. Und zwar von der gesamten vorgelagerten Lieferkette bis hin zu wichtigen nachgelagerten Prozessen wie der Entsorgung der Verpackungen. Zunächst einmal sollen die Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2018 um die Hälfte reduziert werden. Hier steht man aber erst am Anfang: Vergangenes Jahr konnte Nestlé Deutschland seine spezifischen CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um etwas weniger als drei Prozent senken. Immerhin: Seit 2010 erreichte das Unternehmen eine CO2-Reduktion von über 67 Prozent. Um das Ziel für 2050 zu erreichen, erarbeitet der Konzern in den kommenden Jahren außerdem gemeinsam mit seinen Marken konkrete CO2-Reduktionspläne für die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten.

Einen Hebel für die Reduzierung der Umweltauswirkungen sieht Nestlé im Bereich Verpackungen. Hier ist man bei den Zielen gut vorangekommen, meint Bernd Büsing, Leiter Corporate Packaging Nestlé Deutschland: „Wir haben unser Portfolio analysiert, die Schwachstellen identifiziert und entsprechende Strategien und Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit unseren internen und externen Partnern definiert.“ So sind 97 Prozent der Verpackungen recyclingfähig oder wiederverwendbar und 31 Prozent bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen. Herausforderungen gebe es noch bei den hocheffizienten Verpackungsfolien, sagt Büsing. Diese seien aufgrund ihres mehrlagigen Aufbaus und der Materialkombinationen heute nicht recyclingfähig. Aber auch hier habe man an Lösungen gearbeitet und befände sich derzeit in der Validierungsphase.

Nestlé YES! Proteinriegel

Gesündere Ernährung

Stolz ist Nestlé auch auf die Verpackung des neuen YES! Riegel. Er ist der erste Süßwarenriegel, der mit einer Hochgeschwindigkeits-Schlauchbeutel-Maschine in recyclingfähiges Papier verpackt wurde, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Dafür gab es auch eine Auszeichnung: den „Packaging Europe Readers’ Award“. Der Riegel ist außerdem ein Beispiel für Nestlés Engagement im Bereich gesündere Ernährung. Er enthält den Angaben des Unternehmens zufolge einen erhöhten Anteil von positiven Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Nüsse. Darüber hinaus arbeitet der Lebensmittelkonzern weiterhin an der Reduktion von Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren in seinen Produkten. Bei der Produktreihe von Maggi Asia Noodle wurde der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren durchschnittlich um 86 Prozent reduziert. Die Wagner Steinofen Range wartet mit über vier Prozent weniger Salz auf. Sie ist auch die erste Nestlé-Produktreihe in Deutschland, die mit dem Nutri-Score, einer freiwilligen, europaweiten Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel und Getränke, gekennzeichnet ist. In den nächsten zwei Jahren soll die Kennzeichnung sowohl bei allen Marken, die vollständig zu Nestlé gehören, als auch bei den Frühstücksprodukten des Joint Ventures „Cereal Partners Worldwide“ eingeführt werden.

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Zertifizierte Rohstoffe

Im Bereich Lieferkette setzt der Konzern weiterhin auf zertifizierte Nachhaltigkeit. So stammt etwa das Palmöl bereits seit den letzten Jahren komplett aus RSPO-zertifiziertem Anbau. Im Berichtsjahr steigerte sich darüber hinaus der Anteil von Palmöl, das nach dem Segregation-Modell (SG) zertifiziert ist, von knapp über 30 auf 100 Prozent. Eigenen Angaben zufolge kommt ein Großteil (97 Prozent) des Öls außerdem aus transparenten Lieferketten bis zum Anbau – das Jahr davor lag der Anteil daran noch bei knapp unter 70 Prozent. Der Kaffee für das Nescafé Dolce Gusto Werk Schwerin ist zu fast 80 Prozent nach dem 4C-Standard, einem Mindeststandard für nachhaltigeren Kaffeeanbau der 4C-Association, zertifiziert. Und den Kakaobedarf des Schokoladenwerks Hamburg beispielsweise deckt der Konzern, wie in den Jahren davor, mit zu 100 Prozent UTZ-zertifiziertem Kakao aus dem Nestlé Cocoa Plan.

Über den Bericht

Der Nachhaltigkeitsbericht 2019 von Nestlé Deutschland ergänzt die internationale Berichterstattung des Nestlé-Konzerns, die nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wurde. Soweit verfügbar wurden die Zahlen im Bericht von Nestlé Deutschland ebenfalls in Anlehnung an die GRI-Leitlinien erhoben.

Screenshot Nestlé Deutschland Fortschrittsbericht 2019
Quelle: UmweltDialog
 

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