CSR-Management

Nachhaltigkeit im Wandel: Soziales und Governance rücken in den Vordergrund

In ihrem Bestreben, Nachhaltigkeit zu fördern, legen Unternehmen in ihrer ESG-Strategie zunehmend Wert auf soziale Themen und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Dies geht aus den jüngsten Umfrageergebnissen der Zertifizierungsgesellschaft DNV hervor.

19.02.2024

Nachhaltigkeit im Wandel: Soziales und Governance rücken in den Vordergrund

Soziale und Governance-Kennzahlen gewinnen in der Geschäftswelt zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen erkennen ihre Relevanz als wichtigen Bestandteil ihrer ESG-Strategie zur Förderung nachhaltigen Wachstums. Dies geht aus der aktuellen ViewPoint-Umfrage von DNV hervor. Demnach gewinnen zertifizierte Managementsysteme, die sowohl Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) als auch die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen berücksichtigen, weiter an Bedeutung. Denn mit einem zertifizierten Managementsystem schaffen Unternehmen bei Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern Vertrauen in ihre Nachhaltigkeitsbemühungen. 

Barbara Frencia, CEO von Business Assurance bei DNV
Barbara Frencia, CEO von Business Assurance bei DNV

Dabei gibt es „[...] eine bemerkenswerte Verschiebung hin zu einem stärkeren Fokus auf Soziales und Governance. Dies ist insbesondere bei großen Unternehmen mit größerer Marktverantwortung zu erkennen und auf ein sich wandelndes Risikobild zurückzuführen“, kommentiert Barbara Frencia, CEO von Business Assurance bei DNV, die Ergebnisse. „Insbesondere der Governance wird eine höhere Priorität eingeräumt, da Unternehmen zunehmend eine Verbesserung der Leistung in Bereichen wie Informationssicherheit und KI-Implementierung anstreben, die nicht mehr als optional, sondern als wesentlich für den Aufbau von Vertrauen, die Entwicklung von Widerstandsfähigkeit und die Gewährleistung der Geschäftskontinuität eingestuft wird.“

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Mehr als die Hälfte der Befragten legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, da sie zu einem unverzichtbaren Aspekt der Unternehmensaktivitäten geworden ist. Eine große Mehrheit (85 Prozent) hat bereits Maßnahmen in diesem Bereich auf den Weg gebracht. Die restlichen 15 Prozent befinden sich noch in der Planungsphase. Zudem haben sich 70 Prozent der Befragten bereits zu einem der SDGs verpflichtet oder planen dies in Zukunft zu tun. Eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit nehmen dabei die Großunternehmen ein: 94 Prozent von ihnen ergreifen Maßnahmen, bei den kleinen Unternehmen sind es 75 Prozent. Dies ergibt sich in erster Linie aus der Notwendigkeit, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Hinzu kommen regulatorische Anforderungen, Ansprüche von Investoren und langfristige Entwicklungspläne. Grüne Projekte wie Energieeffizienz, Abfallmanagement und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen bleiben für viele Unternehmen ein zentrales Thema.

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Soziales und Governance rücken in den Fokus

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Unternehmen den Bereichen Soziales und Governance eine immer größere Bedeutung beimessen. Laut Umfrage machen diese Aspekte 73 Prozent beziehungsweise 65 Prozent der Nachhaltigkeitsbemühungen aus – Tendenz steigend. Insbesondere das Thema Governance gewinnt an Relevanz und wird verstärkt aufgegriffen. Hier wird ein Anstieg von derzeit 65 Prozent auf 86 Prozent erwartet, da mehr Unternehmen Initiativen in Bereichen  wie Corporate Responsibility, interne Richtlinien und Vorschriften sowie Risikomanagement planen. Die Umfrage identifiziert die „neue Risikowirklichkeit“ als treibende Kraft hinter dem verstärkten Fokus auf Corporate Governance, wobei Themen wie Korruptionsbekämpfung, Informationssicherheit und DEI besonders wichtig sind.

„Dies könnte auf ein zunehmend volatiles Risikobild zurückzuführen sein, das das Geschäft zu stören droht. Themen wie Cyber- und Informationssicherheit, DEI und Korruptionsbekämpfung üben Druck auf Unternehmen aus, einen strukturierten Ansatz für die Geschäftskontinuität zu verfolgen und Widerstandsfähigkeit aufzubauen“, heißt es im Bericht zur Umfrage.

Große Unternehmen engagieren sich am stärksten in allen drei ESG-Dimensionen, wobei insbesondere Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz im sozialen Bereich an erster Stelle stehen, gefolgt von Wohlbefinden, Ausbildung und Entwicklung sowie DEI (Diversity, Equity & Inclusion).

Unternehmen betonen Bedeutung von strukturiertem Ansatz und Zertifizierung für Nachhaltigkeitsmaßnahmen

83,5 Prozent der Unternehmen sind davon überzeugt, dass ein strukturierter Ansatz mit Managementsystemen nach anerkannten ISO-Normen dazu beiträgt, ihre Verpflichtungen in Bezug auf ESG- und SDG-Themen zu erfüllen. 87 Prozent der Befragten sehen einen Mehrwert in einer unabhängigen Zertifizierung dieser Systeme. Ein solcher Ansatz könnte auch dazu beitragen, die wichtigsten Nachhaltigkeitsherausforderungen durch die Bereitstellung eines standardisierten Modells anzugehen. Dazu gehören laut Umfrage die Datenerhebung und -verfügbarkeit, die Qualität und Validierung sowie die Integration. Für den Erfolg von Nachhaltigkeitsmaßnahmen ist laut Umfrage der Ansatz entscheidender als der Zeitpunkt des Beginns. Wichtig sind die Priorisierung des Themas, die Fähigkeit, eine umfassende ESG-Perspektive einzunehmen und ein strukturiertes Vorgehen.

Darüber hinaus gaben 85 Prozent der Befragten an, dass ein strukturierter Ansatz mit einem unabhängig zertifizierten Managementsystem ihnen einen Mehrwert bei der Compliance bietet. Weitere 81 Prozent stimmten zu, dass eine Zertifizierung das Vertrauen gegenüber Kunden und anderen Stakeholdern erhöht. Dies unterstreicht die Bedeutung von Vertrauen als wesentliches Element auf dem Weg von Unternehmen zur Nachhaltigkeit.

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde im Mai 2023 mit der CAWI-Methode (Computer Assisted Web Interview) durchgeführt. Insgesamt nahmen 893 Kunden von DNV Business Assurance aus verschiedenen Branchen in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Asien an der Befragung teil. Unternehmen, die keine Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetzen oder planen (sieben Prozent), wurden nicht berücksichtigt. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Stichprobe nicht als statistisch repräsentativ für Unternehmen weltweit angesehen werden kann.

Die gesamten Ergebnisse können Sie hier auf Englisch nachlesen.

Quelle: UD/cp
 

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