CSR-Management

Vier wichtige Nachhaltigkeitstrends für 2017

Justin Leavenworth ist der neue UTZ Global Markets Director. Seine Aufgabe wird sein, die Beziehungen von UTZ zu anderen Unternehmen auf der ganzen Welt zu führen und ihnen dabei zu helfen, Nachhaltigkeit zum Kern ihrer Geschäftspraktiken zu machen. Hier teilt er seine Ansichten zu den Top-4-Trends für die Nachhaltigkeit in Unternehmen.

16.01.2017

Vier wichtige Nachhaltigkeitstrends für 2017

1. „Wir haben den Wendepunkt erreicht“

Wir haben den Punkt erreicht, an dem niemand mehr den Kopf in den Sand stecken und das Thema Nachhaltigkeit ignorieren kann.

Schauen wir uns zum Beispiel den Klimawandel an. Seit mehreren Jahrzehnten steht er auf der Tagesordnung, mit ständig wachsendem Bewusstsein, aber kaum ernstzunehmenden Verpflichtungen. Und doch wurde 2015 ein ambitioniertes neues Abkommen in Paris unterzeichnet und sogar die USA und China – die weltweit größten Umweltsünder und zwei Länder, die traditionell nur zögerlich Verpflichtungen eingehen – haben das Abkommen ratifiziert. Wir sind noch weit von einer Lösung des Problems entfernt, aber wir haben einen Wendepunkt erreicht, an dem die mächtigsten Akteure alle an Bord sind.

Derselbe Trend ist auch in der Geschäftswelt zu beobachten. Vor 20 Jahren, zu Beginn meiner Karriere, galt ein Unternehmen schon mit einer einfachen Nachhaltigkeitsstrategie als innovativ. Das gilt heute nicht mehr. Wir erleben einen entscheidenden Moment, an dem es sich die Unternehmen nicht leisten können, nicht aktiv zu werden. Es geht nicht mehr darum, anderen voraus zu sein, sondern darum, nicht zurückzubleiben.

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2. „Weg von Einheitslösungen“

Mein Unternehmen kauft keine nachhaltigen Rohstoffe ein. Was jetzt? Es gibt viele unterschiedliche Beweggründe, warum Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit aktiv werden – um ihren Ruf zu wahren, die Anlieferung ihrer Rohstoffe zu sichern oder um die Anforderungen ihrer Kunden zu erfüllen. Ein nachhaltiger Bezug über ein vertrauenswürdiges Programm wie UTZ ist eine einfache Möglichkeit, um diese Anforderungen zu erfüllen.

Das bedeutet aber nicht, dass Nachhaltigkeit mit dem Aufkleben von Labeln auf Ihre Produkte getan ist. Ganz im Gegenteil. Dieser „One-Size-Fits-All“-Ansatz reicht nicht mehr. In der Zukunft wird es immer wichtiger werden, dass Unternehmen eine klare, ansprechende Nachhaltigkeitsbotschaft für ihre Marke formulieren. Diese Botschaft muss authentisch und mit den Werten Ihrer Marke und den Anliegen Ihrer Kunden im Einklang sein.

Nehmen wir Nestlé als Beispiel. Nestlé bezieht riesige Mengen Kakao mit UTZ-Siegel und hat diesen nachhaltigen Bezug in seinen weitergefassten ‘Cocoa Plan’ integriert. Teil dieses Programms sind auch Aspekte, auf die wir uns bei UTZ nicht ausdrücklich konzentrieren, beispielsweise der Bau von Schulen und die Bereitstellung von Setzlingen mit höheren Erträgen an Farmer.

Dies ist ein Trend, der in den kommenden Jahren noch weiterwachsen wird. Immer mehr Unternehmen werden beim Thema Nachhaltigkeit ihre eigenen Wege gehen und Nachhaltigkeit zunehmend als Unterscheidungsmerkmal von der Konkurrenz verwenden.

Justin Leavenworth, der neue Global Markets Director bei UTZ.

3. „Es dreht sich alles um Transparenz“

Es mag zwar sein, dass jedes Unternehmen seinen eigenen Weg findet, dennoch gibt es einen Faktor, den alle erfolgreichen Nachhaltigkeitsansätze gemeinsam haben: Transparenz. Es ist vielfach einfach nicht realistisch, ein ganzes Unternehmen über Nacht zu verändern. Und das ist in Ordnung, solange Sie Fortschritte nachweisen können.

Manche Unternehmen gehen die Verpflichtung ein, ab einem bestimmten Datum 100 Prozent aus nachhaltigen Quellen zu beziehen, andere verwenden ein „Drei-Säulen-Modell“, das gesellschaftliche, umweltbezogene und wirtschaftliche Ziele berücksichtigt.

Dieser Schwerpunkt auf Transparenz ist der Grund, warum glaubwürdige von Dritten geprüften Zertifizierungsprogramme wie UTZ auch in den kommenden Jahren das Rückgrat der Nachhaltigkeit sein werden. Bei strengen Standards und einem belastbaren Qualitätssicherungssystem ist ein Nachhaltigkeitszertifikat ein Vertrauenssiegel.

4. „Nachhaltigkeit ist für jeden relevant“

Stets mehr Konsumenten ändern aktiv ihr Verhalten, um nachhaltige Produkte zu kaufen. Sie recherchieren vor dem Einkauf und geben höhere Summen ihres hart erarbeiteten Gelds in speziellen Geschäften oder auf dem Bauernmarkt aus. Das ist Grund zum Feiern, aber es darf nicht die einzige Option sein.

Wir haben alle viel zu tun. Wir haben nicht die Zeit, vor jedem Einkauf zu recherchieren, und wir können es uns nicht alle leisten, mehr auszugeben. Auch sind Qualität, Markentreue und Zweckmäßigkeit noch genauso wichtig wie zuvor. Das bedeutet aber nicht, dass uns Nachhaltigkeit nicht wichtig ist. Ganz im Gegenteil. Untersuchungen zeigen, dass sich die große Mehrheit Gedanken über Nachhaltigkeit macht.

Deshalb sehen wir bereits jetzt eine steigende Erwartungshaltung bei den Konsumenten, dass Nachhaltigkeit zum Standard wird. Wir erwarten von Unternehmen, dass sie garantieren, dass ihre Produkte sicher sind. Gleichermaßen erwarten wir von ihnen, uns im Hinblick auf die Nachhaltigkeit die Arbeit abzunehmen. Wir möchten unsere Lieblingsprodukte mit der Gewissheit kaufen können, dass sie nachhaltig hergestellt wurden.

Aus diesem Grund ist UTZ mit aller Kraft darum bemüht, das Angebot von nachhaltigem Kaffee, Tee und Kakao aufzustocken und die Kosten so gering wie möglich zu halten. Wir möchten sicherstellen, dass Nachhaltigkeit für jeden erreichbar ist.

Quelle: UD/pm
 

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