Wirtschaft

Green CRM: Warum Nachhaltigkeit in der IT kein Nice-to-have mehr ist

Auch wenn es im Moment den Anschein hat, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf der politischen und gesellschaftlichen Agenda in den Hintergrund rücken, so entscheidet sich genau jetzt, ob wir im digitalen Zeitalter die Weichen richtig stellen. Pioniere haben die Welt immer dann verändert, wenn sie ihrer Zeit voraus waren. Wer heute Verantwortung übernehmen will, kann gar nicht anders, als jetzt zu handeln.

23.10.2025

Green CRM: Warum Nachhaltigkeit in der IT kein Nice-to-have mehr ist

Rechenzentren – unterschätzte Klimafresser

Die IT-Branche treibt Innovationen voran, gleichzeitig wächst ihr Energieverbrauch rasant. Rechenzentren gehören nicht zu den absolut größten Stromverbrauchern weltweit – Industrie, Verkehr und private Haushalte liegen deutlich darüber –, aber sie zählen zu den am schnellsten wachsenden Verbrauchergruppen. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) könnte sich ihr Strombedarf in Europa bis 2030 verdoppeln. Jede eingesparte Kilowattstunde ist deshalb ein Gewinn für Klima und Wettbewerbsfähigkeit.

Warum die Wahl des Servers zählt

Doch wer unternehmerisch nachhaltig agieren will, der beginnt bei der Infrastruktur. Rechenzentren, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, reduzieren den ökologischen Fußabdruck erheblich. Brevo zum Beispiel setzt auf europäische Standorte, die wasserkraft betrieben sind. Sie zeigen, dass technologische Leistungsfähigkeit und ökologische Verantwortung zusammengehen können.

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Doch die Infrastruktur ist nur die Basis. Genauso entscheidend ist der Umgang mit den Daten, die auf diesen Servern liegen – und hier beginnt das Problem des digitalen Mülls.

Datenmüll als Klimaproblem

Es ist vielen noch nicht ganz bewusst, aber: Gespeicherte Daten verbrauchen auch dann Energie, wenn sie nicht genutzt werden. Laut Studien summiert sich der Ausstoß einer einzelnen gespeicherten E-Mail auf bis zu 10 Gramm CO2e – je nach Serverstandort und Strommix. Klingt gering, kann aber bei Millionen archivierter Mails zum echten Problem werden. Initiativen wie Email Expiration Date oder das Feature „Email Deletion“ zeigen, dass die Zeit des digitalen Hortens zu Ende gehen muss.

Drei Hebel, mit denen Unternehmen und jeder Einzelne sofort handeln können:

  • E-Mail-Lebenszyklen definieren: Nachrichten müssen nicht ewig gespeichert werden. Über die Initiative Email Expiration Date können Absender ein Ablaufdatum im HTML-Code hinterlegen. Noch fehlt die breite Umsetzung bei Anbietern wie Gmail, Outlook oder Apple Mail – hier sind die großen Player gefragt.

  • Cloud-Speicher entrümpeln: Alte Backups, Dubletten und Testdaten regelmäßig entfernen.

  • Regeln für Datenqualität: Je weniger unnötige Datensätze im CRM liegen, desto besser für Umwelt und Kampagnenerfolg.

Wie aus weniger Mails mehr Wirkung entsteht

E-Mails sind im Marketing unverzichtbar – und zugleich ein unterschätzter Emissionstreiber. Denn nicht nur der Versand selbst, auch Softwarebetrieb, Erstellung, Empfang und Speicherung fließen in die Klimabilanz ein. Für einen Massenversand von 100.000 Mails in Deutschland summiert sich das auf rund 11,7 Kilogramm CO2e – so viel wie eine 80-Kilometer-Autofahrt (Quelle: CO2-Rechner auf brevo.com).

Von effektivem Ressourceneinsatz und achtsamer Kommunikation

Deshalb ist eine kluge Kommunikationsstrategie unabdingbar. Empfänger sollten für bestimmte Messages kuratiert, digitale Belagerung mit verschiedenen Themen reduziert und Botschaften verdichtet werden, um wenige Kampagnen mit höherem Mehrwert zu launchen. Das Ergebnis: weniger Emissionen – und gleichzeitig höhere Wirkung jeder einzelnen Botschaft.

Noch dazu bedeutet es auch einen achtsamen Umgang mit den Menschen, die digital erreicht werden sollen. Kunden sind keine Datensätze, die beliebig beschossen werden dürfen. Nachhaltige Kommunikation respektiert Aufmerksamkeit und Lebenszeit – und setzt auf Qualität statt Quantität.

Zertifizierung als Wegweiser

Wer heute auf Nachhaltigkeit setzt, der sollte auch Partner und Brands nach ihren Green-Standards auswählen. Labels wie B-Corp machen sichtbar, welche Unternehmen sich freiwillig strengeren Regeln unterwerfen – über gesetzliche Vorgaben hinaus. Für Verbraucher und Geschäftspartner ist das ein wichtiger Indikator, um echte Vorreiter von bloßen Mitläufern zu unterscheiden.

Kurzvita

Maximilian Modl ist CEO Germany von Brevo. Das europäische Unternehmen bietet eine DSGVO-konforme, intuitive All-in-One CRM-Plattform an, mit der Unternehmen jeder Größe ihre Marketingaktivitäten organisieren können. Mehr als 500.000 Unternehmen in 180 Ländern, darunter eBay, Michelin, Doctolib und Louis Vuitton, vertrauen auf Brevo, das als erstes CRM-Unternehmen weltweit mit dem B Corp-Zertifikat ausgezeichnet wurde.

Quelle: UD
 

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