Wirtschaft

Bantleon Werteforum 2025: Werte als Kompass in unsicheren Zeiten

Olympische Ideale, Künstliche Intelligenz, persönliche Klarheit und der Umgang mit Unsicherheit: Beim Bantleon Werteforum 2025 trafen sehr unterschiedliche Lebens- und Berufswelten aufeinander – verbunden durch die Frage, welche Werte heute Orientierung geben.

05.12.2025

Bantleon Werteforum 2025: Werte als Kompass in unsicheren Zeiten
Michael Antwerpes moderierte das Bantleon Werteforum 2025.

Werte gelten als stabilisierende Größe – und stehen doch selbst unter Veränderungsdruck. Gesellschaftliche Umbrüche, politische Polarisierung, technologische Beschleunigung und globale Krisen verschieben nicht nur Prioritäten, sondern fordern auch persönliche und institutionelle Werteordnungen heraus. Genau an dieser Schnittstelle setzte das Bantleon Werteforum 2025 an. Die etablierte Veranstaltungsreihe widmete sich Mitte November erneut der Frage, wie Werte entstehen, sich verändern – und Orientierung geben können, wenn Gewissheiten schwinden.

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Ein etabliertes Forum für Austausch und Reflexion

Bereits seit einigen Jahren bringt das Werteforum Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammen, um jenseits tagespolitischer Debatten über Verantwortung, Haltung und Entscheidungsfindung zu sprechen. Auch 2025 stand weniger die schnelle Antwort im Vordergrund als die gemeinsame Reflexion. Oder, wie Rainer Janz, Bereichsleiter Produkt- und Qualitätsmanagement bei Bantleon, betont: „Wichtig ist, dass wir eine große gemeinsame Schnittmenge schaffen.“ Gerade der offene Austausch zwischen Referierenden und Teilnehmenden ebenso wie in den Gesprächen dazwischen präge den besonderen Charakter des Formats. Das Werteforum sei eine „äußerst wertvolle und besondere Veranstaltung“, die Respekt und Anerkennung für das Wirken anderer fördere und Impulse setze.

Werte zwischen Ideal, Haltung und Verantwortung

Inhaltlich spannte das Forum einen weiten Bogen. Die ehemalige Profi-Turnerin Kim Bui rückte die olympischen Werte in den Mittelpunkt. Unter dem Titel „Olympische Werte – zeitlos oder wertlos?“ stellte sie die Frage, ob die olympische Idee im Spannungsfeld globaler Machtverschiebungen sowie von Klimawandel und Nachhaltigkeitsdebatten zukunftsfähig bleibt. Bui war über viele Jahre Teil des deutschen Spitzensports, gewann Medaillen bei Europameisterschaften und absolvierte parallel ein naturwissenschaftliches Studium. Heute arbeitet sie als Speakerin und Coach. „Mein Antrieb ist es, Menschen zu inspirieren und zu unterstützen, mutig zu sein, neue Wege einzuschlagen und ihre Leidenschaft zu leben“, erklärt sie auf ihrer Website.

Einen anderen Zugang wählte Christopher Peterka, Autor, Speaker und Innovationsberater. In seinem Beitrag „Die Maschine im Spiegel: Künstliche Intelligenz als Prüfstein unserer Werte“ stellte er Künstliche Intelligenz in einen normativen und gesellschaftlichen Kontext. Im Zentrum stand die Überlegung, wer die Zukunft programmiert – und mit welchen Überzeugungen. Künstliche Intelligenz wurde dabei weniger als reine technologische Entwicklung, sondern als Spiegel menschlicher Haltungen und Wertorientierungen verhandelt. Thematisiert wurden auch ethische Wechselwirkungen in der Entscheidungsfindung sowie die wachsende Bedeutung individueller und kollektiver Wertmaßstäbe im Spannungsfeld von digitalem Fortschritt und gesellschaftlicher Verantwortung. „Als Zukunfts-Coach ist es meine Aufgabe, Menschen und Organisationen zu inspirieren, mutig neue Wege zu gehen und die Chancen der Transformation zu nutzen“, beschreibt Peterka sein Selbstverständnis.

Wie Werte Orientierung schaffen

Die ehemalige Politikerin Katja Suding brachte ihre Erfahrungen aus Politik und persönlichem Wandel in die Diskussion ein. Sie war mehrere Jahre Abgeordnete im Deutschen Bundestag sowie in der Hamburgischen Bürgerschaft und arbeitet heute als Beraterin, Coach und Speakerin. „Wenn meine Zuhörer sich inspirieren lassen, eine andere Perspektive einnehmen, neu motiviert sind, ich auch mal Widerspruch erzeuge und damit zum Denken anrege, dann habe ich mein Ziel als Speakerin erreicht“, schreibt Suding auf ihrer Website. Zum Nachdenken und Diskutieren regte auch ihr Vortrag „Innere Klarheit als Wertefundament“ an. Der Blick richtete sich dabei auf die Rolle persönlicher Entscheidungen für Orientierung und Haltung sowie auf den bewussten Umgang mit eigenen Bedürfnissen, Überzeugungen und Grenzen. Werte erschienen dabei als Entscheidungshilfe – und als Kompass in Zeiten des Wandels.

Anselm Pahnke gestaltete schließlich den Abschluss. Der Geophysiker, Ozeanograf, Dokumentarfilmer und Buchautor ist bekannt für seine Expeditionen, bei denen er über lange Zeit allein unterwegs war, unter anderem auf einer mehr als 15.000 Kilometer langen Fahrradtour durch Afrika. Unter dem Titel „Sicher leben oder sich erleben? – Strategien zwischen Logik und Bauchgefühl“ thematisierte sein Vortrag den Umgang mit Unsicherheit und die Frage, welche Werte helfen können, Sicherheit und persönliche Entwicklung miteinander zu verbinden. Dabei bezog er sich auf Erfahrungen aus seinen Reisen, in denen er Unsicherheit, Risiko, aber auch Vertrauen erlebte.

Für Rainer Janz spiegeln gerade diese unterschiedlichen Perspektiven den Anspruch des Werteforums wider. Entscheidender Bestandteil sei dabei der geschützte Rahmen, der Tiefe und offenen Austausch ermögliche. Diese Qualität werde nicht nur in den Beiträgen selbst sichtbar, sondern auch in den Rückmeldungen der Referierenden, die das besondere Format des Werteforums wiederholt betonten. Auch in öffentlichen Kommentaren wurde das Werteforum vielfach als inspirierend, dialogorientiert und ungewöhnlich offen beschrieben. „So wie eben das Bantleon Werteforum selbst“, fasst Janz zusammen. Mit Blick nach vorn gelte zudem: Nach dem Werteforum ist vor dem Werteforum.

Quelle: UmweltDialog
 

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