Verbraucher

Thunfisch boomt – und wird nachhaltiger denn je

Die meisten Thunfischbestände gelten nicht mehr als überfischt, nachhaltige Fischerei nimmt zu – und deutsche Supermärkte setzen Maßstäbe. Warum der beliebte Speisefisch jetzt nicht nur lecker, sondern auch verantwortungsvoll ist.

14.05.2025

Thunfisch boomt – und wird nachhaltiger denn je

Thunfisch ist buchstäblich in aller Munde. Fast zwei Drittel (63,3 Prozent) der Deutschen essen mindestens einmal im Monat Thunfisch, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Appinio im Auftrag des Marine Stewardship Council (MSC) unter 1201 Personen in Deutschland durchgeführt hat. Auch weltweit betrachtet ist Thunfisch eine der nachgefragtesten Fischarten überhaupt.

Der MSC, eine Nonprofit-Organisation, die für nachhaltige Fischerei und gegen Überfischung kämpft, setzt sich daher seit Jahren mit besonderem Nachdruck für mehr Nachhaltigkeit in der Thunfischfischerei ein. So geriet einiges in Bewegung – und mündete nun endlich in einem großen Sprung hin zu gesünderen Beständen, verantwortungsvollerer Fischerei und mehr Nachhaltigkeit in den Supermärkten und somit auf dem Teller. Hier also fünf Good News zum Weltthunfischtag 2025:

Anzeige

1. Die meisten Thunfischbestände sind nicht überfischt

Während die weltweite Überfischung weiter zunimmt, zeigt sich beim Thunfisch ein anderes Bild: Seine Bestände entwickeln sich deutlich positiv – und das weltweit. Von 23 kommerziell genutzten Thunfischbeständen gelten aktuell nur noch zwei (8,6 Prozent) als überfischt. Eine Verbesserung um rund zehn Prozent allein im Vergleich zum Vorjahr. Besonders relevant für Verbraucher:innen in Deutschland, die Thunfisch hauptsächlich aus der Dose essen: Der Echte Bonito, die Thunfischart, die für Dosenthunfisch verwendet wird, ist in keinem Ozean überfischt. Ein Beleg dafür, dass nachhaltige Fischerei wirkt.

2. Immer mehr Thunfischfänge kommen aus nachhaltiger Fischerei

Der Anteil von Thunfischfängen aus nachhaltiger Fischerei ist in den letzten Jahren merklich gestiegen: Während heute 53 Prozent aller Thunfischfänge aus umweltverträglicher, MSC-zertifizierter Fischerei kommen, waren es 2018 nicht einmal halb so viele (22 Prozent). Mehr als 70 konkrete Verbesserungen zum Schutz der Meere und Thunfischbestände haben diese Fischereien in den letzten vier Jahren umgesetzt. Was hinter diesem Wandel steckt? Eine bessere internationale Regulierung des Thunfischfangs, Forschung und Investitionen in umweltfreundlichere Fangmethoden, bessere Kontrollen und ein Anreiz für die Fischereien zu mehr Nachhaltigkeit, der vom Einzelhandel und den Verbrauchern ausgeht.

3. Der Anteil von nachhaltigem Thunfisch im Supermarkt ist auf 82 Prozent gestiegen

Nachhaltigkeit wirkt – und verändert die Branche messbar. Nach Jahren des Umdenkens stammt 2025 erstmals der Großteil (82 Prozent) des im deutschen Einzelhandel verkauften Thunfischs (Produktkategorien Konserven, Tiefkühlung und Kühlung) aus nachhaltiger Fischerei. Der deutsche Einzelhandel wird damit zum weltweiten Vorreiter in Sachen Thunfisch-Nachhaltigkeit. Waren die Markenhersteller Followfood, Hawesta und FishTales schon länger zu 100 Prozent auf nachhaltigen, MSC-zertifizierten Thunfisch umgestiegen, haben nun auch die großen deutschen Supermärkte und Discounter mit ihren so wichtigen, weil verkaufsstarken, Eigenmarken nachgezogen. Das ist weltweit einmalig und ein Meilenstein für verantwortungsvollen Thunfischkonsum.

4. Bezahlbare Vielfalt für Verbraucher

Der wachsende Anteil nachhaltiger Thunfischprodukte erhöht auch Auswahl und Produktvielfalt für nachhaltigkeitsbewusste Köchinnen und Köche. Ob für den schnellen Salat mit Dosenthunfisch oder die raffinierte Poke Bowl mit mariniertem Gelbflossenthunfisch: Das hiesige Thunfischsortiment ermöglicht mittlerweile eine nachhaltige Wahl für jeden Anspruch – und auch für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Aber aufgepasst bei Aktionsware und Sonderangeboten: Auch hier sollten Verbraucher nicht auf eine nachhaltige Herkunft des Produktes verzichten! Die erkennt man zum Beispiel am blauen MSC-Siegel.

5. Thunfisch ist gesund: Aktuelles zu Nährwerten, Proteinen und Quecksilber-Risiko

Laut aktueller Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio im Auftrag des MSC nehmen 63 Prozent der Deutschen Thunfisch als „gesund“ (50,3 Prozent) und/oder als „hochwertige Proteinquelle“ (40,4 Prozent) wahr. Tatsächlich hat Thunfisch mit 22 bis 29 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Fisch einen höheren Proteingehalt als die meisten anderen Fischarten. Dazu kommen wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Vitamine (B3, B12, D) sowie Selen, Jod und Eisen – gut für Herz, Kreislauf, Immunsystem und Stoffwechsel. Praktisch: Diese Nährstoffe bleiben auch in der Dose erhalten.

Auch für die Verbraucher:innen, die durch das Thema Quecksilberbelastung verunsichert sind, gibt es gute Nachrichten: Für den Echten Bonito – den üblichen Thunfisch in der Dose – zeigten jüngste Tests unbedenkliche Werte bei allen Dosenproben auf dem deutschen Markt. Kleinere, kurzlebigere Thunfischarten wie der Echte Bonito laufen grundsätzlich weniger Gefahr, Schadstoffe anzureichern, als große Arten wie etwa der Blauflossenthunfisch. Aber auch für die größeren Thunfischarten wären hohe Verzehrmengen nötig, um an ein gesundheitsgefährdendes Belastungsniveau durch Quecksilber zu kommen.

Hohe Verzehrmengen wiederum sind schon aus ökologischer Sicht tabu: Damit Thunfisch ein verlässlicher Nährstofflieferant für die Weltbevölkerung und für zukünftige Generationen bleibt, sollten wir ihn als Delikatesse sehen und verhindern, dass seine Bestände überfischt werden. Nur gesunde Bestände sichern gesunde Ernährung!

Nur zwei von 23 Thunfischbeständen weltweit sind aktuell überfischt
Quelle: UD/pm
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche