Mobilität & Logistik

Elektromobilität made by BMW

Der Mythos vom Auto „made in Germany“ hat seinen Ursprung in der Innovationskraft deutscher Autobauer. Mit dem neuen i3 bestätigt BMW jetzt ein weiteres Mal diese Sichtweise und präsentiert ein Auto, das vollständig für den elektrischen Betrieb konzipiert und umgesetzt wurde. Neben dem Elektromotor wurden auch Teile der Karosserie vollkommen neu entwickelt und eine umweltfreundliche Produktionsstrecke am Standort Leipzig eingerichtet. Damit ruhen auf dem neusten Modell der BMW-Familie aber auch die Hoffnungen all derer, die auf einen Durchbruch der Elektromobilität auf dem Massenmarkt warten.

04.12.2013

Der BMW i3 könnte die Mobilität in der Stadt revolutionieren, Foto: BMW
Der BMW i3 könnte die Mobilität in der Stadt revolutionieren, Foto: BMW

Will Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen, muss auch der Straßenverkehr einen Teil beitragen. Geht es nach dem Willen der politischen Entscheidungsträger, sollen bis zum Jahr 2030 etwa 6.000.000 E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Bei der Umsetzung dieser Zahlen setzten die Verantwortlichen weniger auf staatliche Anreize, sondern hoffen vielmehr auf die Einsicht der Bürger und die Wirtschaftskraft der deutschen Industrie.

BMW i3 - ein Fahrzeug für die Zukunft

Mit dem i3 kann BMW jetzt beweisen, dass die Politik mit ihrem Vertrauen in den Einfallsreichtum deutscher Autobauer richtig lag: Von Grund auf neu konzipiert und mit modernen Materialien umgesetzt soll der Mittelklassewagen Fahrkomfort mit ökologischem Bewusstsein verbinden. Als erstes serienmäßig produzierte Auto der Welt verfügt der Wagen über eine Karosserie aus Kohlefaserverbundstoffen. Mit diesem äußerst leichten und gleichzeitig extrem robusten Material gleicht BMW das Gewicht der schweren Batterien aus. Bauteile aus Karbon sind um die Hälfte leichter als baugleiche Erzeugnisse aus Stahl und immer noch ein Drittel leichter als vergleichbare Produkte aus Aluminium. Auch aus diesem Grund werden Kohlefaserverbundstoffe beispielsweise bei Boings Dreamliner eingesetzt.

Das neue Design und die modernen Materialien zahlen sich auch bei den Fahreigenschaften aus. So hat der i3 nach Angaben von BMW bei Werkseinstellungen und einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h eine Reichweite von 160 km. Damit erfüllt das Fahrzeug alle Voraussetzungen, um im Markt für Stadt- und Servicefahrzeuge zu bestehen. Die typisch sportlichen Fahreigenschaften sorgen darüber hinaus auch bei klassischen BMW-Kunden für großen Fahrspaß. „Von Null auf 60 km/h ist der i3 so schnell wie ein M3", betont Erik Santer, Leiter der BMW-Niederlassung Hamburg, auf einer Vorab-Premier des neuen Fahrzeugs.

Nachhaltigkeit auch im Innenraum

Dass Nachhaltigkeit für den i3 auch bei der Gestaltung des Innenraums ein wichtiger Faktor ist, erkennen Kunden erst auf den zweiten Blick. So wirkt die Ausstattung vordergründig zwar schlicht, aber auch BMW-typisch elegant und funktional. Erst bei genauerem Hinsehen erschließen sich zahlreiche Besonderheiten. So werden die Holzelemente aus zertifiziertem Eukalyptus gefertigt, während für die Türverkleidung Fasern der Kenafpflanze verwendet werden. Dieses Malvengewächs gilt als besonders nachhaltig und unterstreicht nach Herstellerangaben „mit seiner charakteristischen Faserstruktur, die auch nach der Verarbeitung sichtbar bleibt, den Premium-Anspruch von BMW i“. Eine wirkliche Besonderheit bieten zudem die Sitzbezüge des i3. Diese bestehen zu 100 Prozent aus Recyclingmaterialien, wobei 34 Prozent aus wiederverwendeten PET-Flaschen gewonnen werden. Der Innenraum besticht somit nicht nur durch seine Stilelemente, sondern auch durch die Idee, Qualität und Nachhaltigkeit bewusst zu verbinden.

Neue Wege bei Produktion und Verkauf

Für BMW geht es jetzt vor allem darum, dem i3 auch kommerziell zum Durchbruch zu verhelfen: Hierfür wurden bereits im Produktionsprozess die Weichen gestellt. Etwa bei der Fertigung in Leipzig: Da die Karosserie aus Karbon - anders als bei bisherigen Modellen aus Aluminium - nicht mehr geschweißt, sondern geklebt wird und zudem schneller lackiert werden kann, spart der Autobauer Zeit. Gleichzeitig wurde das hochmoderne Werk mit eigenen Windkraftanlagen ausgestattet, was dauerhaft weitere Einsparungen bei den Produktionskosten bringen können.

Auch beim Vertrieb gehen die Münchener neue Wege. In Workshops vor dem eigentlichen Verkaufsstart wurden lokale Händler zu so genannten „Product Genius“ ausgebildet. Dadurch sollen die Kunden bereits beim Händler von Experten im Gebiet E-Mobilität beraten werden. Mit diesem Vorgehen trägt BMW den vielen neuen Materialien und einem veränderten Fahrtzeugkonzept Rechnung. Gleichzeitig soll auch der hinter dem Fahrzeug stehende Nachhaltigkeitsgedanke für die Verkäufer und Käufer plausibel erläutert werden.

Mit dem neuen i3 können Kunden eine Wallbox für einen schnellen Ladevorgang erwerben. Foto: BMW
Mit dem neuen i3 können Kunden eine Wallbox für einen schnellen Ladevorgang erwerben. Foto: BMW

Verbesserte Infrastruktur entscheidend

Dass die Verwendung neuer Antriebsformen für die nachhaltige Entwicklung der Autoindustrie notwendig ist, wird heute kaum noch bestritten. Ob der i3 aber das Zugpferd dieser Entwicklung werden kann, steht noch lange nicht fest. Zwar gingen bei BMW bereits vor der Präsentation über 9.000 Vorbestellungen ein, allerdings könnte sich die lückenhafte Ladeinfrastruktur in Deutschland einmal mehr als Problem erweisen. Noch immer ist es Regierung, Energiekonzernen und Autobauern nicht gelungen, eine einheitliche und flächendeckend verfügbare Ladetechnologie zu entwickeln und umzusetzen.

Bei BMW ist man sich dieses Problems durchaus bewusst. Gegenüber der Presse berichtet das Unternehmen: „Ganz wesentlich für Kundenakzeptanz und Kaufverhalten ist bei Elektrofahrzeugen die Flexibilität, auch weite Strecken problemlos zurücklegen zu können.“ Seit einigen Jahren arbeiten die Münchener daher mit verschiedenen Initiativen an Lösungen. Unter anderem werden in Kooperation mit Siemens und E.ON auf ausgewählten Autobahnen Schnellladestationen errichtet. Ein Pilotprojekt gibt es auf der A9 zwischen München und Leipzig mit dem Ziel die gesamte Strecke München-Berlin elektrisch zu erschließen. Mit dem dänischen Ladeinfrastrukturbetreiber CleanCharge arbeitet man zudem an anbieterübergreifenden Ladesäulen. Auch hier ist das Ziel, die Alltagstauglichkeit von E-Mobilität zu erhöhen. Mit dem neuen i3 können Kunden zudem eine sogenannte Wallbox erwerben, die die Zeitspanne des Ladevorgangs halbiert und zukünftig auch an öffentlichen Orten einen schnellen Stromzugang schaffen könnte.

Quelle: UD
 

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