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Moderne Sklaverei verletzt grundlegende Menschenrechte

Im Durchschnitt hält ein Mensch in Deutschland 60 Sklaven. In sämtlichen Wirtschaftszweigen werden Menschen als Sklaven gehalten und ausgebeutet. Allen Betroffenen gemein ist der Entzug ihrer Grundrechte. Um Sklaverei zu beenden, müssen die Menschen Zugang zu ihren Rechten bekommen.

13.12.2016

Dieser Aufgabe widmet sich die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM) seit 20 Jahren, indem sie mit den jeweiligen Regierungen Rechtssysteme transformiert und Menschen in Unterdrückung Recht schafft. Die Philippinen zeigen dabei Erfolg und Notstand zugleich.

Laut dem Global Slavery Index werden weltweit über 45 Millionen Menschen in Sklaverei festgehalten. Sie haben keine Freiheit. Harte Arbeit bis zu 16 oder 18 Stunden am Tag sind ihr Alltag. Sie dürfen ihren Arbeitsort nicht verlassen und leben in ärmsten Verhältnissen in Massenunterkünften oder provisorischen Hütten. Ihre Arbeitgeber bestimmen über die Betroffenen mit brutaler Gewalt, sodass sie nicht fliehen können.

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Sexuelle Ausbeutung bekämpfen

Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung ist eine Form der modernen Sklaverei. Vor 20 Jahren war die Anzahl der Kinder in den Rotlichtmilieus der Großstädte auf den Philippinen alarmierend hoch. Organisationen und Behörden in Metro Manila schätzten, dass allein in dieser Stadt 100. bis 400.000 Kinder sexuell ausgebeutet werden. International Justice Mission gründete 2000 ein erstes Büro von IJM auf den Philippinen in Manila, um dieses Verbrechen zu bekämpfen.

Zusammen mit den Behörden konnten sie dort, in Cebu City und im Norden des Landes in Pampanga insgesamt 1.500 Kinder aus Menschenhandel und sexueller Ausbeutung befreien. "Neben der Befreiung ist die Strafverfolgung des Verbrechens zentral", sagt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland. "Anwälte von IJM zogen die mutmaßlichen Täter zur Verantwortung und erzielten 645 Verurteilungen." In den vergangenen 15 Jahren wurden Tausende Beamte im gesamten Land geschult, Menschenhandel und die sexuelle Ausbeutung von Kindern effektiv und konsequent aufzuklären. Mit Erfolg: Die Anzahl der Kinder, die im Rotlichtmilieu ausgebeutet werden, sank um 75 Prozent in Manila, um 79 Prozent in Cebu und um 86 Prozent in Pampanga.

Laut Unicef sind allein auf den Philippinen 60. bis 100.000 Kinder sexueller Ausbeutung im Internet ausgesetzt. Die meisten betroffenen Kinder sind laut IJM zwischen zwei und zehn Jahren alt. In Privaträumen werden sie live vor einer Webkamera sexuell missbraucht. Zuschauer sind Kunden aus aller Welt, die für solche Live-Shows zwischen 20 und 150 US-Dollar zahlen, darunter auch Deutsche.

Seit 2016 fokussiert sich IJM auf die Bekämpfung von sexueller Online-Ausbeutung von Kindern. 124 Kinder konnten bereits befreit werden. Eine spezielle Polizeieinheit zur Bekämpfung dieses Verbrechens in Cebu wird derzeit von IJM geschult.

Quelle: UD/na
 

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