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Chips: USA müssen 500 Milliarden Dollar investieren

Wesentlich mehr als die 52 Milliarden Dollar (rund 45,5 Milliarden Euro), die Präsident Joe Biden der angeschlagenen Chip-Branche als Subventionspaket in Aussicht gestellt hat, sind nötig, um die heimische Halbleiterproduktion anzukurbeln und längerfristig gegen Lieferengpässe abzusichern. Zu dem Ergebnis kommen Experten des Potomac Institute for Policy Studies.

24.02.2022

Chips: USA müssen 500 Milliarden Dollar investieren

Ihren Berechnungen nach würde die Erreichung dieses Ziels mehr als 500 Milliarden Dollar verschlingen - also fast zehnmal mehr als die versprochenen Fördergelder.

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„Längere und nachhaltige Investition“

„Über die nächsten beiden Jahrzehnte gerechnet, werden die Ausgaben, die vom öffentlichen und privaten Sektor notwendig sind, um genügend Infrastruktur zu erschaffen und zu betreiben, damit die USA eine verlässliche Versorgung für die Produktion im eigenen Land sicherstellen kann, wahrscheinlich die Marke von 500 Milliarden Dollar überschreiten“, erklärt John Nichols, Senior Fellow am Potomac Institute for Policy Studies. Falls die Regierung in diesem Bereich wirklich eine zielführende Strategie verfolgen will, müsse sie sich auf eine „längere und nachhaltige Investition“ einstellen.

Neben den Kosten für den Bau neuer Fabriken dürfe man dabei auch nicht vergessen, den durchaus kostenintensiven Betrieb der Infrastruktur in die Rechnung miteinzubeziehen. „Der Grund, warum US-Unternehmen das letzte Mal ins Ausland gegangen sind, war, dass wir beim Preisfaktor nicht wettbewerbsfähig waren“, meint Nichols und ergänzt: „Ohne nachhaltige Investitionen seitens der Regierung, die helfen, diese Branche im internationalen Vergleich preisgünstig zu halten, werden wir in zehn Jahren wieder dasselbe Problem haben. Es darf nicht zu teuer sein, in den USA zu produzieren.“

Anknüpfen an erfolgreichere Zeiten

Wie dramatisch die Lage in Sachen Halbleitermangel in den Vereinigten Staaten mittlerweile ist, zeigt ein Bericht des US-Handelsministeriums. Darin wird festgestellt, dass die meisten Firmen im Land derzeit nur noch über Halbleiterbestände verfügen, die wenige Tage ausreichen, um die Produktion aufrechtzuerhalten (pressetext berichtete). Es ist noch keine drei Jahrzehnte her, dass die USA für knapp die Hälfte der weltweiten modernen Computer-Chip-Produktion verantwortlich zeichnete. Gegenwärtig schafft das Land nur noch lediglich zwölf Prozent am globalen Markt. Mit dem Subventionspaket, das aktuell vom Kongress begutachtet wird, will man wieder an die alten Marktanteile herankommen. Für den Bau einzelner Fabrikprojekte sollen deshalb Förderungen von bis zu drei Milliarden Dollar ausgeschüttet werden.

Quelle: UD/pte
 

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