Circular Economy

Wie sich Holz wiederverwenden lässt

An sich ist Holz bereits ein nachhaltiger Rohstoff. Er erneuert sich durch das Wachstum neuer Bäume von selbst und, sofern er nicht strengstens behandelt wurde, zerfällt er mit der Zeit in kleinste Bestandteile, die den Boden erneuern und mit wichtigen Stoffen versorgen. Aber lässt sich dieser Prozess vielleicht noch verbessern? Wie wäre es mit dem Recycling von Holz?

08.11.2021

Wie sich Holz wiederverwenden lässt
Die Pausenlounge bei der Freenet AG in Hamburg mit Möbeln von Wittekind.

Möbel: Recycling bringt spannende Lösungen 

In einem gewissen Rahmen haben die meisten Menschen schon das Recycling von Möbeln genutzt. Jeder, der schon einmal ein altes Möbelstück übernommen und es weiterverwendet hat, trug automatisch zu dieser Wiederverwertungsform bei. In diesem Fall geht es einfach darum, dass ein noch brauchbares Holzstück nicht entsorgt wird, sondern woanders weiterleben darf. Doch es gibt noch weitere Beispiele:

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  • Restaurierung: Es gibt ganze Berufssparten und Hobbytischler, die sich mit der Restaurierung alter Holzmöbel befassen. Das Ziel ist meist nicht, sie auf neu zu trimmen, sondern die bisherigen Spuren der Zeit herauszuarbeiten, sodass das Möbelstück intakt ist, aber sein Leben erzählt. 
  • Neue Kreationen: Hersteller wie WITTEKIND arbeiten gezielt mit schon einmal genutztem Fichtenholz, welches im Außenbereich wittern durfte. Aus den Hölzern, die natürlich frei von Schimmel und Schädlingen sind, werden attraktive Möbelstücke für den Außenbereich hergestellt. Gerade Loungemöbel aus gebrauchtem Holz, Terrassenmöbel, Gastro-Möbelstücke oder Sonderkreationen stechen dabei hervor. In den verschiedenen Referenzen zeigt sich, dass das Konzept ankommt und bereits viele Kunden begeistert hat. 
  • Paletten?: Bis vor ungefähr fünf Jahren wurden diejenigen, die alte Europaletten suchten, um sich daraus Betten, Tische, Außenmöbel oder Senkrechtbeete zu gestalten, noch spöttisch belächelt. Und heute? Heute gibt es auf Verkaufsseiten ganze Bereiche, die ausschließlich diese Möbelstücke bieten und das zu Preisen, die die Selbermacher wohl nie zahlen würden. 
Ein Schreiner hämmert Nagel in eine Holzplatte

Das Schöne an Möbeln aus recyceltem Holz, sei es Möbelstück oder einzelner Planke, ist, dass die Schöpfungsmöglichkeiten unendlich groß sind. So lässt sich praktisch mit einem einfachen Baumstamm und zwei oder drei alten Regalbrettern ein Katzenkratzbaum für den Innen- oder Außenbereich gestalten.

Weitere Recyclingmöglichkeiten 

Wer Holz als recycelfähigen Werkstoff sieht, der muss auch das Holz, welches es gar nicht erst in die Produktion schafft, mitbedenken. Denn genau hier finden sich traumhafte Gestaltungsideen, die wahrlich nicht überall zu finden sind: 

  • Teelichtleiste: Wer liebt sie nicht, die Teelichter im Herbst und Winter? Aus einem gespaltenem Ast eines Baumes lässt sich mit dem passenden Equipment ein dekorativer Halter bauen. Die geschnittene Seite des Holzes wird glatt gefeilt, damit ein ebener Untergrund entsteht. Nun wird auf der gebogenen Oberseite des Astes mit einem Lochbohrer in Teelichtgröße die Anzahl der Löcher gebohrt, die gewünscht wird. Gerade mit Birkenästen entsteht ein echter Hingucker. 
  • Kerzenhalter: Ähnlich wie bei der Teelichtleiste kann mit Baumscheiben oder alten Holzbrettern vorgegangen werden. Nun werden einfach die Löcher so gehalten, dass Kerzengläser in die Vertiefung gestellt werden können. 
  • Gläser: So viele Gläser oder Glasflaschen können heute wiederverwendet werden. Wer eine alte Bierflasche noch schön dekoriert, der erhält eine schmale Vase. Alternativ lässt sich daraus eine Laterne basteln. Wer es möchte, der kann die Gläser mit Servietten, Tapetenresten oder anderen Materialien bestücken. Auch durchsichtige, bunte Plastikfolien sind gute Dekorationshilfen. 
  • Konservendosen: Sie sind wahrlich der Gral der Wiederverwendbarkeit. Einmal sorgfältig gereinigt und vom Etikett befreit, können sie dutzende Aufgaben übernehmen. Unbehandelt dienen sie im Keller oder in der Werkstatt der Aufbewahrung von Werkzeugen oder Kleinstutensilien dienen. Schön aufbereitet und nach dem Schleifen des Randes halten sie Stifte, dienen an der Wand als Aufhängung oder werden zu Übertöpfen.

Wie weit das Upcycling und Recycling von Materialien gehen kann, haben Jungunternehmer in Bayern gezeigt. Sie erstellten als alten Ringordnern Handtaschen und Umhängetaschen. Im privaten Umfeld sind manchmal nur ein wenig Mut und Geduld gefragt. Eigentlich lässt sich fast alles umfunktionieren und weiterverwenden. Nur wenige Ausnahmen gibt es: 

  • Furniertes Holz: Das lässt sich aufgrund der Furnierung nur schwer weiterverwenden. Wird das Furnier beschädigt, dringt zu schnell Feuchtigkeit in den Pressspan. 
  • Geschädigtes Holz: Alte Möbelstücke, die schon Feuchtigkeit zogen oder auch mit dem Holzwurm in Berührung kamen, lohnen sich für Laien oft nicht. Meist muss das Holz ausgiebig bearbeitet werden, damit die Schäden für den neuen Besitzer kein Problem darstellen. 
  • Bearbeitetes Holz: Laien sollten möglichst von Bahnschwellen oder alten Telefonmasten Abstand nehmen. Das Holz wurde damals oft geteert oder mit anderen Materialien behandelt, die nach dem heutigen Standard nicht unbedingt als gesundheitsfördernd bezeichnet werden können. 
Bei einem Baumstumpf sieht man die Ringe und die Rinde.

Auch im Wald dürfen übrigens nicht einfach Holzscheite, Baumscheiben oder geschnittene Äste mitgenommen werden. Oft dienen sie zur Aufbereitung des Waldes, alternativ gehören sie dem zuständigen Förster. Besser ist es, Kontakt zum Waldbesitzer aufzunehmen und um Erlaubnis zu bitten. Die wenigsten Förster haben ein Problem damit, wenn hin und wieder mal eine dünne Baumscheibe mitgenommen wird. 

Rund um den Möbelbau ist ein wenig Vorwissen sinnvoll, zumindest dann, wenn das Möbelstück nicht nur dem eigenen Zwecke dienen soll. Alternativ helfen Tutorials und Anleitungen. So ist ein Stuhl für den Laien recht gut zu bauen, das Bett hingegen ist schon auf einem anderen Level.

Fazit: Wiederverwendung ist in

Die Weiterverwendung schon gebrauchter Materialien ist nicht nur im Trend, sondern absolut sinnvoll. Warum sollte etwas entsorgt werden, wenn es noch einen weiteren Lebenszyklus an anderer Stelle leben kann? WITTEKIND hat sich das ebenfalls gedacht und arbeitet gezielt mit bereits gebrauchtem Fichtenholz und erstellt daraus Außenmöbel. Doch auch im Privaten kann jeder mit dem sogenannten Upcycling beginnen. Aus vielen alltäglichen Gebrauchsgütern lässt sich etwas Neues kreieren – und wenn es nur der Stiftehalter aus der Ravioli-Dose ist.

Quelle: UD/cp
 

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