Business Case

Erster nachhaltiger Gewerbepark

Erstmals in Deutschland hat die Stadt Meckenheim einen nachhaltig ausgerichteten Unternehmerpark geplant und umgesetzt. Im „Unternehmerpark Kottenforst“ siedeln sich ausschließlich Unternehmen an, die bewusst einen Nachhaltigkeitsbeitrag für die Klimaschutzziele einbringen. Die verbindende Klammer aller Beteiligten ist, dass sich Nachhaltigkeit auch ökonomisch rechnen muss.

02.11.2020

Erster nachhaltiger Gewerbepark

„Diese Zukunftsmodelle werden nur dann realisiert, wenn sich die Veränderung für alle Beteiligten auch rechnet“, so Dirk Schwindenhammer, Wirtschaftsförderer der Stadt Meckenheim. „Unser Ansatz beginnt beim ökologischen Bau der Gebäude auf dem Gelände und der nachhaltigen Ausrichtung der Betriebe, beinhaltet E-Mobilty-Konzepte und mündet in Zukunft in der klimaneutralen Energiegewinnung unseres Unternehmerparks.“ Denn im Unternehmerpark Kottenforst planen Investoren die Errichtung eines Biomassekraftwerks, das dann auch die Wärmeversorgung des Gewerbegebietes übernehmen kann.

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Größtes Augenmerk legen die Akteure auf den nachhaltigen Bau von Gebäuden. Auf einem Grundstück im Unternehmerpark wurde vergangene Woche die aus nachwachsenden Rohstoffen gebaute „Workbox“ offiziell an die Stadt Meckenheim übergeben. Diese Workbox dient interessierten Unternehmen und Investoren als Anschauungsbeispiel, wie man aus Öko-Materialien ein nachhaltig funktionierendes Gebäude gestalten kann. Für 12.000 Euro entstand auf 21 Quadratmetern das Demonstrationsgebäude, das als Werkstatt und Umkleideraum dient. Die Workbox ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Biobasierte Produkte“, an der die Universität Bonn, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Alanus Hochschule und fast 50 Unternehmen beteiligt sind. Ziel ist es, weitere Gebäude aus innovativen Baumaterialien zu realisieren und so das „NRW-Kompetenzzentrum für Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“ zu schaffen.

Im weitesten Sinne vergleichbare Projekte haben gezeigt, dass der Wechsel auf Ökostrom und nachhaltige Konzepte auf Industriegeländen funktioniert und tausende Tonnen CO2 einspart. Ökonomisch sind solche Maßnahmen unter dem Strich lukrativer als zuvor und der CO2-Fußabdruck geht deutlich zurück.

Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, ist ein erhebliches Umdenken verschiedener Branchen gefragt. Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen haben heute einen Anteil von 44 Prozent am gesamten deutschen Energieverbrauch. Und bis zu 30 Prozent Energieeinsparung können die unterschiedlichen Branchen durch typische Energieeinsparmaßnahmen erreichen, so die Deutsche Energie-Agentur.

Ein Weg, um den hohen Industrie-Energieverbrauch zu senken, könnten nachhaltig ausgerichtete Unternehmerparks sein, so genannte Öko-Unternehmerparks. Hier können Unternehmen miteinander kooperieren, Ressourcen teilen und diese effizienter nutzen – von Landflächen und Materialien über Transport bis hin zu Know-how und Energie. Auch die Nutzung grüner Energien spielt eine wichtige Rolle. Der Effekt dahinter: Firmen sollen ihren eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Ein Vorzeigeunternehmen des Unternehmerparks Kottenforst ist zum Beispiel der Catering-Service „Aubergine & Zucchini“ aus Bonn, der in Kürze den ersten Spatenstich für seinen Neubau in Meckenheim tätigen wird. Zum einen arbeitet „Aubergine & Zucchini“ im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und Erhaltung der Ressourcen mit regionalen Lieferanten zusammen und garantiert kontrolliert biologischen Anbau mit Biosiegel. Zum anderen wird der Neubau des Unternehmens mit viel Holz und nachhaltig nutzbaren Baustoffen durchgeführt werden. Ein ausgeklügeltes Energiekonzept für die Großküche spart Kosten und schont und die Umwelt.“

Der Unternehmerpark Kottenforst ist Deutschlands erster Öko-Gewerbepark. Er hat eine Bruttofläche von 45 Hektar. Unternehmen, die sich dort ansiedeln möchten, müssen einen bestimmten nachhaltigen Kriterienkatalog erfüllen. 

Mehr Informationen  finden Sie hier.

Quelle: UD/pm
 

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