Lebensmittel

Fasten gut für Klimaschutz und Gesundheit

Ernährungsberichte zeigen immer wieder ein deutliches Bild der Gesellschaft: Die meisten essen zu fett, zu süß und zu viel. Nicht nur die Blutwerte sind davon beeinflusst, sondern auch das Wohlbefinden des Planeten. Doch nach der Karnevalszeit ist ab Aschermittwoch für viele wieder fasten angesagt. „Wer richtig fastet, hilft nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern auch dem Klimaschutz", versucht „die umweltberatung" Fastenwillige zu motivieren.

09.03.2011

Foto: von Michael Bravo/flickr.com
Foto: von Michael Bravo/flickr.com
Rund 20 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen entstehen durch Produktion und Transport von Lebensmittel. Vor allem die obligatorische Portion Fleisch im Speiseplan vieler Menschen setzt der Umwelt zu. Laut „die umweltberatung" ist die durchschnittliche Produktion von einem Kilo industriell produziertem Rindfleisch genauso klimaschädlich wie eine Autofahrt von 250 Kilometern. So entspricht der durchschnittliche Rindfleisch-Verbrauch pro Person und Jahr hierzulande einer Autoreise von 5.000 km.

„Bei der Herstellung von einem Kilo Rindfleisch entstehen 6.450 Gramm CO2, die Produktion von einem Kilo Gemüse erzeugt nur 150 Gramm, das ist um rund 98 Prozent weniger", erklärt Mag. Michaela Knieli, Ernährungsexpertin bei „die umweltberatung". Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten kann, hilft Klima und Gesundheit auch mit einer Reduktion auf zwei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche. Von den Vegetarier als Alternative zu Fleisch als Eiweißquelle längst entdeckt, sind Hülsenfrüchte.

Einkaufstipp: Bio und saisonal

Der Konsum von umweltschonend und gentechnikfrei produzierten Bio-Lebensmitteln schützt im Vergleich zu konventionellen Produktionen das Klima. Der Einsatz von Pestiziden in der biologischen Landwirtschaft ist streng verboten. Statt energieaufwendigen und synthetischen Mineraldüngern setzt der Bio-Landbau auf organische Dünger wie Kompost oder Tiermist. So spart die österreichische Bio-Landwirtschaft jährlich 200.000 Tonnen an synthetischen Düngemitteln.

„Mit einem Bio-Menü lassen sich bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen einsparen, die bei der Lebensmittelproduktion entstehen," weiß Knieli. Lebensmittel sind umso umwelt- und klimafreundlicher, je kürzer ihr Transportweg ist. Je näher die Lebensmittel am Wohnort angebaut werden, desto weniger Treibstoff wird verbraucht. Wer dann beim Einkauf noch auf saisonale Produkte achtet, hilft dem Klima doppelt. Denn der Anbau von Gemüse im Glashaus ist bis zu 60-mal energieintensiver als im Freiland.

Autoverzicht in der Fastenzeit

In der Fastenzeit auf das Auto soweit wie möglich verzichten und Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und Fußwege entdecken - das fordert die Aktion „Autofasten" der katholischen und evangelischen Kirche. Wer in der Fastenzeit weniger Auto fährt, verringert nicht nur die Spritkosten, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Wie eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclub Österreich zeigt, verbrauchen Österreichs private Autofahrer etwa 9,8 Mio. Liter Sprit pro Tag und allein durch das Fahren werden rund 24.600 Tonnen CO2 pro Tag verursacht. Ein durchschnittlicher Autofahrer, der in der Fastenzeit das Auto nicht benützt, erspart sich Spritkosten von rund 145 Euro und vermeidet insgesamt rund 310 Kilo CO2, wie die Untersuchung zeigt.
Quelle: UD / pte
 
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