Lebensmittel

Wie viel Geld können wir sparen, wenn wir Gemüse selbst anbauen?

Es führt kein Weg mehr daran vorbei: Nachhaltigkeit ist ein heißes Thema. Und das aus gutem Grund. Wir alle sorgen uns um die Auswirkungen, die wir auf die Umwelt und die Zukunft unseres Planeten haben. Die gute Nachricht ist: Wenn wir alle dazu beitragen, ist es leicht, etwas zu verbessern. Und es kann sogar Spaß machen!

31.05.2021

Wie viel Geld können wir sparen, wenn wir Gemüse selbst anbauen?

von Ladenzeile.de

Was viele nicht auf dem Schirm haben: Der weltweite Lebensmittelkonsum trägt erheblich zur Umweltzerstörung bei und erzeugt enorme Mengen an nicht recycelbarem Kunststoffabfall. Du willst deinen ökologischen Fußabdruck verringern und nachhaltiger leben? Schon mal daran gedacht, Lebensmittel im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen? Wie einfach das geht, verraten wir dir hier.

Das ganze Plastik ...

Wenn wir uns in unserem eigenen Haushalt genauer umschauen, stellen wir fest, dass wir viel nicht-recycelbaren Abfall produzieren. Da gibt es Pflegeprodukte und Plastikprodukte, die ausgetauscht werden müssen, aber auch in der Küche entsteht eine Menge Müll: Grüne Bohnen werden in Plastik verpackt verkauft und wir verwenden Wegwerfbeutel aus Kunststoff, um unsere Bananen hinein zu legen und so weiter.

Bei einer Umfrage in unserem Team fanden wir heraus, dass wir pro Person und Jahr etwa zehn Kilogramm Plastik verschwenden. In Zahlen für Deutschland umgerechnet bedeutet dies, es werden 830 Millionen Kilogramm pro Jahr weggeworfen. Wir werden dir dabei helfen, deinen Fußabdruck für Plastik zu verringern, dabei Spaß zu haben und Geld zu sparen!

Der einzige 100 Prozent biologisch abbaubare Kurturtopf aus reiner lokaler aus Frankreich stammender Holzfaser ist der fertilpot. Er ist im Bioanbau zugelassen und verwandelt sich im Boden wieder komplett zu Humus.

Was können wir tun?

Viele Plastikprodukte schaffen es in unsere Küche, denen wir ein zweites Leben geben können. Es gibt zum Beispiel viele Gemüsepflanzen, die ganz einfach in Plastikbehältern oder auch Anzuchttöpfen angebaut werden können. Auch wenn du nicht viel Platz hast, kannst du so einige leckere Pflanzen anbauen! Gut geeignetes Gemüse dafür sind beispielsweise: Rote Beete, Karotten, grüne Bohnen, Kräuter, Erbsen, Kartoffeln, Radieschen, Chilischoten, Paprika, Salate, Frühlingszwiebeln und auch Tomaten.

Nimm einfach mal deinen Abfall unter die Lupe und stürze dich ins Upcycling. Blechdosen eignen sich beispielsweise hervorragend, um einen Kräutergarten auf der Fensterbank anzulegen. Oder wie wäre es mit einem vertikalen Garten aus Plastikflaschen? Lass deiner Kreativität hier freien Lauf und gebe deinem Plastikabfall eine zweite Chance.

Wusstest du, dass du zum Kompostieren nur drei Dinge benötigst? Du brauchst „braune“ Bestandteile, wie vertrocknete Blätter, die sich leicht mit Hilfe eines Laubgreifers einsammeln lassen, Zweige und Äste. Danach kommen die „grünen” Komponenten hinzu. Das sind Grasschnitt, Gemüseabfälle, Obstreste oder Kaffeesatz. Aufgefüllt wird das Ganze mit etwas Wasser und schon hast du deinen eigenen Kompost zuhause!

Solange du die drei Bestandteile in Balance hältst, sollte der Kompost eine gute Qualität haben. Wenn du also das nächste Mal Essensreste oder -abfälle in deiner Küche hast, weißt du, was zu tun ist: Statt in den Mülleimer – ab auf den Kompost damit! Kompostierung reduziert den Bedarf an chemischen Düngemitteln, die Methanemissionen und deinen CO2-Fußabdruck.

Aber da hört der Recycling-Spaß in der eigenen Küche noch nicht auf. Es gibt viele Kräuter und Gemüsearten, die du aus deren Resten neu ziehen kannst. Kopfsalat, Sellerie, Zitronengras, Süßkartoffeln, Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch – um nur ein paar von ihnen zu nennen – können leicht nachwachsen. Es lässt das Gärtnerherz in dir höher schlagen, ist gut für die Umwelt und spart Geld!

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Kräuter und Gemüse züchten: Eine Anleitung für Anfänger

Mit deinem grünen Daumen kannst du jetzt loslegen, die Umwelt schützen und deinen CO2-Fußabdruck verringern. Was gibt es zu beachten, wenn du deine ersten Kräuter und Gemüse anbauen willst? Das hier sind die Basics:

  • Bei der Standortwahl solltest du einen Platz wählen, der über den Tag viel Sonnenlicht abbekommt.
  • Ein nährstoffreicher Boden ist der Schlüssel zu allem. Nutze hier den hausgemachten Kompost, organischen, gut kompostierten Tierdung oder organischen Dünger.
  • Versuche nicht, dich selbst sofort zu übertreffen. Beginne in den ersten Jahren mit etwas Leichtem und lerne erst einmal die Dos und Don'ts bei der Pflege deines kleinen Gartens.
  • Insekten wie Bienen, Marienkäfer und Schmetterlinge sind in deinem Gemüsegarten willkommene Gäste. Um sie anzulocken, kannst du insektenfreundliche Pflanzen, wie Steinkraut, Zinnien, Kosmeen und Sonnenblumen zwischen deinen Kräutern und Gemüsen säen.
  • Bewässerung, nachhaltig zum Beispiel aus der Regentonne, ist ein weiterer wichtiger Faktor zum Gelingen. Auch wenn es selbstverständlich scheint, ist es wichtig, zu lernen, wie und wann Pflanzen gegossen werden müssen. Besonders wenn sie frisch gesät wurden, brauchen deine Pflanzen möglicherweise viel Wasser, wohingegen größere Pflanzen mit acht bis neun Zentimetern Wasser pro Woche auskommen.

Du und dein ökologischer Fußabdruck

Wie schon erwähnt, macht es nicht nur Spaß, eigenes Gemüse anzubauen, sondern es lohnt sich auch für die Umwelt und deinen Geldbeutel. Zeit, sich einige Zahlen dazu genauer anzusehen.

Wusstest du beispielsweise, dass eine dreiköpfige Familie im Durchschnitt 1.200 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr verbraucht? Das entspricht der Ladung eines leichten Lastwagens. Wenn ein solcher LKW vollständig beladen ist, stößt er 150 Gramm Kohlenstoffdioxid pro gefahrenem Kilometer aus. Das sind 150 Kilogramm CO2 bei einer Tour von 1.000 Kilometer! Um dies ins rechte Licht zu rücken: Das ist die gleiche Menge Kohlenstoffdioxid, die eine kommerzielle Fluggesellschaft bei einem dreistündigen Flug produziert. Insgesamt ist der Straßenverkehr für 72 Prozent aller CO2-Transportemissionen in der EU verantwortlich.

Um eine große Menge Lebensmittel anzubauen, brauchst du weniger Platz als du denkst. 252 Quadratmeter Gartenfläche sind genug, um 1.200 Kilogramm Gemüse und Kräuter für eine dreiköpfige Familie anzubauen.

Damit kannst du viele kreative Mahlzeiten für dich und deine Familie zubereiten! Balkongärtner halten sich am besten an Gemüse und Kräuter (zum Beispiel im Hochbeet), die nur wenig Platz benötigen.

Und jetzt wird es spannend: Werfen wir einen Blick auf das Geld, das gespart werden kann. Auch hierzu haben wir einige Zahlen für dich. Wir haben uns zehn unterschiedliche Arten von Gemüsen und Kräutern herausgesucht, nämlich Kirschtomaten, Hokkaidokürbisse, Karotten, grünen Salat, Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Basilikum, Dill und Grünkohl.

Um Ergebnisse zu bekommen, haben wir für die genannten Pflanzen mittels eines Rechners die benötigte Gartengröße berechnet. Danach haben wir die Menge an Gemüse in Gewicht und Kräutern pro Portion mit den Standardmarktpreisen von Bio-Lebensmittelmärkten verglichen.

Als dreiköpfige Familie kann man bis zu 974 Euro sparen, wenn man diese zehn Gemüse vom Frühlingsanfang bis zum Herbstende für sich anbaut. Du siehst also: Es macht nicht nur Spaß und ist gesund, eigene Lebensmittel anzubauen, sondern du sparst auch noch jede Menge Geld, welches du dann für andere Dinge als den Einkauf von Lebensmitteln verwenden kannst!

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Und dann kannst du ernten, was du gesät hast

Die Menschen hinter Kraut-kopf.de kennen dieses Konzept sehr gut und bauen viele Gemüsesorten selbst an, um sie in leckeren Rezepten zu verarbeiten. So konnten sie einiges an Expertise zu Themen wie Pflanzenanbau, Gartenarbeit, Zero-Waste-Küche und dem nachhaltigen Lebensstil im Allgemeinen sammeln und ihre schöne Webseite dazu starten.

Welche Tipps könnt ihr uns aus erster Hand zur nachhaltigen Gartenarbeit geben?

Eine nachhaltige Lebensweise ist eine ehrenwerte und großartige Sache und kann auf viele verschiedene Arten umgesetzt werden. Einige der hier genannten Tipps für nachhaltiges Gärtnern helfen dir zu entdecken, wie einfach es ist, einen nachhaltigen Garten anzulegen. Ein toller erster Schritt für Nachhaltigkeit in der Gartenarbeit besteht darin, hauptsächlich einheimisches Gemüse und Kräuter anzupflanzen, da diese gesünder wachsen. Da sie einheimisch sind, sind sie weniger anfällig für lokale Mikroben, was dazu führt, dass nur wenige oder gar keine Pestizide verwendet werden müssen.

Gibt es noch weitere Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in das Gärtnern zu integrieren?

Auch bei der Gartenarbeit können fast alle Tätigkeiten nachhaltig gestaltet werden. Nehmen wir beispielsweise einmal Dünger. Dieser kann zu 100 Prozent auf natürliche Weise hergestellt werden. Egal wie groß dein Garten oder Balkon ist, die Beete sollten nicht zu dicht bepflanzt sein, um Raum für Insekten und andere freundliche Krabbeltiere zu lassen, die deiner Ernte einen Besuch abstatten möchten.

Was sollte man beachten, wenn man einen Gemüsegarten anlegen möchte?

Wir möchten niemandem vorschreiben, was zu tun ist, aber es ist gut, sich klar zu machen, dass es fast immer die richtige (und natürlich auch nachhaltige) Entscheidung ist, biologisch hochwertige Samen zu verwenden, da diese immer wieder neu gepflanzt werden können. Die Pflanzen machen sich so mit der Umgebung vertraut und fühlen sich in dem Beet, in dem sie angebaut werden, immer wohler. Für uns klingt das wie ein Homerun!

Wir haben bereits über Kompostierung gesprochen. Welche nützlichen Tipps habt ihr zu diesem Thema?

Ah ja, nicht zu unterschätzen ist der treue Begleiter deines grünen Daumens: der Kompost! Aus praktischen Gründen solltest du in Betracht ziehen, ihn nicht zu weit vom Haus und Garten entfernt zu platzieren. Ein sehr nützlicher Tipp ist es, ihn auf offenem Boden zu haben, da das letzte, was du um den Kompost herum möchtest, aufgestautes Wasser ist. Wenn du einen Platz findest, der halb im Schatten und halb in der Sonne liegt, dann sollte der Kompost dort angelegt werden. Hast du sogar noch einen Baum dort? Umso besser! Der Baum bietet Schutz vor Feuchtigkeit.

Eines der Rezepte von Kraut-kopf.de, das du probieren musst, ist die Gemüsepizza mit Kernen. Und noch viel wichtiger: Die Leckerei aus dem Ofen kann mit einer Menge Gemüse und Kräutern aus deinem Garten oder von deinem Balkon zubereitet werden.

Rezept für 6-8 Stücke

Die Pizzen können mit allem belegt werden, was der Sommergarten hergibt – vergesse dabei nicht die Kräuter.

Wie wäre es mit Kartoffeln, Schalotten und Rosmarin?

Oder Kirschtomaten, Oliven, Büffelmozzarella und Basilikum?

Wir haben auch eine schmackhafte Variation mit gegrillten Auberginen, Zucchini, Pilzen, Artischockenherzen, Tomaten und Oliven getestet.

Auch ohne Käse ist die Pizza lecker – und damit sogar vegan.

Die Hefe in einer großen Schüssel mit Wasser auflösen. Die Kürbis- und Sonnenblumenkerne zu Mehl mahlen, mit dem Vollkornmehl, Salz und Olivenöl mischen und zu einem glatten Teig kneten. Das Mehl-Wasser-Verhältnis muss immer individuell angepasst werden.

Wenn es zu klebrig ist, mehr Mehl zufügen. Ist der Teig zu hart, sollte etwas mehr Wasser hinzu gegeben werden. Es ist wichtig, dass der Teig mindestens 5 Minuten lang geknetet wird.

Danach die Schüssel mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt für 30 Minuten an einen warmen Ort stellen, damit Hefe und Teig aufgehen können.

Den Knoblauch hacken, mit den passierten Tomaten für die Sauce mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Pizzateig zu kleinen Portionen formen, ausrollen und mit Gemüse belegen.

Die Pizzas bei einer Temperatur von 250°C für 10-15 Minuten auf der mittleren Schiene des Ofens backen.

Quelle: UD
 

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