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E-Auto leasen oder kaufen? Ein Überblick

Ein E-Auto zu leasen oder zu kaufen, liegt im Trend – nicht zuletzt aufgrund der guten Förderungsmöglichkeiten. 2021 gingen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 625.260 Anträge zur Förderung des Kaufs eines Elektroautos ein.

30.03.2022

E-Auto leasen oder kaufen? Ein Überblick

Diese Förderungen gibt es aktuell für E-Autos:

  • Umweltprämie: Wenn Sie vorhaben, ein E-Auto zu leasen, profitieren Sie – genau wie beim Kauf – von der BAFA-Förderung, auch bekannt als Umweltprämie. Hier können Sie je nach Listenpreis und Laufzeit bis zu 9.000 Euro sparen.
  • Steuervorteil: Arbeitnehmer:innen, die ihren Firmenwagen mit Elektroantrieb privat nutzen, profitieren von einer steuerlichen Begünstigung. Bei einem E-Auto bis 60.000 Euro Listenpreis beträgt die Dienstwagensteuer nur 0,25 Prozent statt wie bei Verbrennern 1,0 Prozent.
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Wichtig: Um Förderungen vom Bund zu erhalten, muss der Wagen auf der Förderliste des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stehen.

E-Auto leasen oder kaufen?

Soll es ein Elektrofahrzeug als Neuwagen sein, stellt sich wie bei der Anschaffung eines Verbrenners vermutlich erst einmal die Frage: Ein E-Auto leasen – lohnt sich das? Die Antwort darauf ist nicht pauschal zu treffen. Zwei Dinge sind ausschlaggebend, um zu entscheiden, ob Sie ein E-Auto leasen oder kaufen sollten:

  • Wie steht es um Ihre finanzielle Situation? Haben Sie einen größeren Betrag angespart, mit dem Sie das Fahrzeug komplett bezahlen oder einen Großteil der Finanzierung bestreiten können, lohnt sich E-Auto-Leasing für Sie vermutlich nicht. Der Grund: Auf den Preis des Autos müssen Sie noch den Wertverlust sowie Leihgebühren aufschlagen. „Wenn alle anderen Faktoren gleich sind, insbesondere der Preis des Autos inklusive aller Rabatte, dann ist der Barkauf immer am günstigsten“, sagt YouTuber Saidi von Finanztip. Haben Sie dagegen wenig Erspartes oder möchten Sie dieses in etwas anderes investieren, kann sich das Leasen eines E-Fahrzeugs für Sie anbieten.
  • Ist ein E-Auto überhaupt das Richtige? Sind Sie unsicher, ob Sie Ihren Alltag auf Dauer mit einem E-Auto bestreiten können und ob diese Art des Fahrens zu Ihnen passt, kann es sinnvoll sein, zunächst einmal per Leasing ein E-Auto auszuprobieren, ohne sich zu lange festzulegen.

E-Auto leasen: Ihre Vor- und Nachteile

Wie bei einem Diesel- oder Benzinfahrzeug bringt das Leasing eines E-Autos Vor- und Nachteile mit sich.

E-Auto leasen – Vorteile:

  • Sie sparen sich eine einmalige, hohe Investition.
  • Sie müssen sich nicht um die Batterie-Lebensdauer sorgen.
  • Sie können nach Ablauf eines Zeitraums zum neuesten Modell wechseln.
  • Sie haben keinen Aufwand mit dem Weiterverkauf Ihres Wagens.

E-Auto leasen – Nachteile:

  • Das Auto gehört Ihnen nicht. Im Prinzip mieten Sie es beim Leasen und können es erst am Ende des vereinbarten Zeitraums für den Zeitwert kaufen oder zurückgeben.
  • Sie sind auf einen bestimmten Zeitraum fest gebunden, der sich meist nicht so einfach verändern lässt.
  • Sie sind für Check-ups an meist teurere Vertragswerkstätten gebunden.
  • Oft fallen höhere Kosten für die Kfz-Versicherung an.
  • Es können Kilometer-Begrenzungen gelten, die sich gerade für Vielfahrende nicht rechnen.

Übrigens: Da Anschaffungskosten eines E-Fahrzeugs im Vergleich zu einem Verbrenner meist höher sind, ist auch das Leasen eines E-Autos in der Regel teurer.

E-Auto gewerblich leasen

Wenn Sie Unternehmer:in oder selbstständig sind, kann sich das Leasen eines E-Fahrzeugs gleich mehrfach lohnen.

  • Sie können – wie Privatpersonen auch – die Umweltprämie geltend machen.
  • Sie können die Leasingraten vom zu versteuernden Gewinn abziehen.
  • Statt den bei Verbrennern üblichen 1,0 Prozent Steuern auf Ihren geldwerten Vorteil fallen bei E-Autos nur 0,25 Prozent bis 0,5 Prozent an.

Aufgepasst: Für Plug-In-Hybride, die ab dem 1. Januar 2022 angeschafft beziehungsweise erstmals an Arbeitnehmer:innen zur Privatnutzung überlassen wurden, hätten sich die Voraussetzungen verschärft, erklärt Erich Nöll vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin. Die Vergünstigung greift bei diesen Fahrzeugen jetzt nur noch, wenn sie eine rein elektrische Reichweite von mindestens 60 Kilometern haben. Bei früheren Anschaffungen genügte eine rein elektrische Reichweite von 40 Kilometern.

E-Auto leasen: So funktioniert es

Sie haben sich entschieden, ein E-Auto zu leasen? So läuft das Leasing ab:

1. Sie entscheiden sich für einen Wagen.

Welches E-Auto zu Ihnen passt, können Sie über eine Produktrecherche sowie Probefahrten in Autohäusern oder über Carsharing- oder Vermietungsangebote herausfinden. Kaufen Sie zum ersten Mal ein Auto, finden Sie hier Tipps zum besten Zeitpunkt und für die Wahl eines Modells.

2. Sie finden einen Leasinggeber.

Ein E-Auto leasen können Sie zum Beispiel über ein Autohaus oder direkt beim Hersteller.

3. Sie verhandeln über Konditionen.

Im Vertrag mit dem Leasinggeber werden die Laufzeit und die Leasingrate festgehalten. Die Laufzeit beträgt meist zwischen 24 und 48 Monaten. Die Leasingrate – also der Betrag, den Sie monatlich zahlen – wird ebenfalls festgelegt. „Die Leasingrate ist umso höher, je teurer das Auto ist, je mehr Kilometer Ihr vereinbart, die Ihr fahren dürft und je kürzer die Leasingdauer ist“, sagt Finanztip-Experte Saidi. Was Sie außerdem noch verhandeln können:

  • Konditionen für Versicherungen
  • Inspektionen
  • die Übernahme des E-Autos nach dem Leasing.

Achtung: Da der Wertverlust bei E-Autos im Moment noch unberechenbar ist, sollten Sie kein sogenanntes Restwertleasing abschließen. Bei diesem wird vor Vertragsabschluss ein Restwert des Autos nach Ende des Leasingzeitraums festgehalten, für den Sie als Leasingnehmer:in garantieren.

4. Sie beantragen Ihre Prämie.

Haben Sie sich über die Konditionen geeinigt und wollen die BAFA-Förderung in Anspruch nehmen, ist nun der richtige Zeitpunkt, diese zu beantragen. Das können entweder Sie selbst oder der Leasinggeber tun.

E-Auto gebraucht kaufen

Wollen Sie ein E-Fahrzeug kaufen, aber nicht den Neupreis zahlen, bietet es sich an, ein E-Auto gebraucht zu kaufen. Der Vorteil: Die Wagen haben weniger Verschleißteile als Verbrenner. Allerdings entwickelt sich der Restwert von E-Autos nicht so linear wie der von Diesel- und Benzinfahrzeugen. Das liegt vor allem daran, dass die Batterieleistung über die Zeit der Nutzung eines E-Autos nachlässt. Je nachdem, wie der Wagen gefahren und geladen wurde, kann das sehr unterschiedlich sein.

Lassen Sie in jedem Fall die Batterie prüfen, bevor Sie ein E-Auto gebraucht kaufen. Auf was Sie sonst noch bei gebrauchten Stromern achten sollten, können Sie bei uns nachlesen

Tipp: Statt ein E-Auto zu leasen oder gebraucht zu kaufen, kann es sich für Sie auch lohnen, ein E-Auto zu kaufen und die Batterie zu mieten. So haben Sie alle Vorteile eines E-Fahrzeugs und sparen sich Sorgen um die Batterieleistung.

Quelle: UD/cp
 

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