Freizeit

Tropenträume erhalten dank Müllmanagement

Nur mit einem geeigneten Abfallmanagement lassen sich Touristen in die Inselparadiese der Südsee locken. Zu diesem Schluss kommt Tuilepa Aiono Sailele, Premierminister der polynesischen Samoa-Inseln. Aufgefordert sind unter anderen regionale aber auch überregionale Programme wie etwa das South Pacific Regional Environment Programme (SPREP). Ziel ist die Schaffung einer nachhaltigen Entwicklung in der gesamten Region.

26.09.2005

Erst Anfang des Jahres ist beim Treffen der Small Islands Developing States (SIDS) in Mauritius darauf aufmerksam gemacht worden, welche Probleme die Inselstaaten am Ärgsten treffen. "2005 ist zum Jahr der Aktion gegen Abfall ausgerufen worden", so Sailele, der derzeit auch Vorsitzender des Pacific Island Forum ist. Nicht nur Umwelt, sondern auch Gesundheit der Bevölkerung werde durch unzureichende Müllentsorgung und ungeeignetes Müllmanagement bedroht. "Dies ist nicht nur ein Problem, das es in Samoa gibt, sondern im gesamten pazifischen Raum", erklärt der Premier-Minister.
 
Wie lebensnotwendig dieses Müllmanagement ist, kann gar nicht oft genug erwähnt werden, meinen Experten. "Ich habe bemerkt wie rückständig unsere Inseln waren, als ich zum ersten Mal von hier weggegangen bin", erklärt Moelagi Jackson, eine Pionierin für nachhaltigen Tourismus und Betreiberin des Safua-Hotels auf der Samoa-Insel Savaii. "Samoaner lebten Jahrtausende lang im Einklang mit der Natur", erklärt Cherelle Jackson, Moelagis jüngste Tochter und Journalistin. Die Jacksons versuchen Ökologie, traditionelles Wissen und Tourismus unter einen Hut zu bringen. "Wir sind stolz auf unsere Tradition", so Cherelle. Daher ist 1990 die Faasao Savaii Society ins Leben gerufen worden, die sich für den gemeinsamen Schutz von kulturellen Werten und Umweltschutz einsetzt.
 
"Samoa ist vom Tourismus abhängig", meint Ula Fasitau vom Samoa Tourist Board. Knapp 100.000 Nächtigungen jährlich verzeichnen die beiden Inseln Upolu mit der Hauptstadt Apia und Savaii im Jahr. Dabei zielt der Tourismus in Samoa nicht auf Masse, sondern auf Qualität. Ein gutes Beispiel ist der luxuriöse Coconut Beach Club im Süden der Hauptinsel Upolu. "Wer hier herkommt, hat Interesse an Land und Leuten", meint Manager Ned Brown. Einmal pro Woche gibt es einen traditionellen samoanischen Tanz mit Musik. "Am Sonntag ist in der lokalen Kirche die erste Sitzreihe für Touristen des Coconuts Beach Club reserviert", erzählt Brown. Die Akzeptanz dieser Veranstaltungen bei den Papalagi, wie die Weißen in Polynesien genannt werden, ist hoch. Dabei unterscheiden sich die angebotenen Folklore-Abende von jenen in Hotelburgen mancher Massentourismusdestinationen deutlich. Darauf legen die Samoaner selbst größten Wert.
 
Bis jetzt gibt es keine großen Hotelburgen auf den beiden Samoa-Inseln. Allerdings plant die Regierung zumindest zwei internationale Ressorts zu  errichten. Das ist nicht zur Freude vieler Einheimischer. "Das Leben hier ist beschaulich. Und es soll so bleiben", meint Cherelle. Vom großen Fortschritt halten die Samoaner nicht viel. "Teilweise ist es sogar schwierig moderne Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanken in die Köpfe mancher Dorfältester bekommen", erzählt die Journalistin. Allerdings beginnt Naturschutz innerhalb der Dorfgemeinde, wie schon Pastor Asotasi Time vom Uafato im Norden Upolus, der für den Erhalt des Urwaldes um sein Dorf kämpft, richtig erkannt hat. "Diese Aufgabe muss allerdings von Samoanern selbst in Angriff genommen werden", meint Cherelle.
Quelle: pte
 
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