Geldanlage

Marktübersicht: Klimafreundliche Sparanlagen

Sie sind selten, aber es gibt sie: Sparanlagen, mit denen man das Klima schützen kann. Die Verbraucherzentrale Bremen hat eine bundesweite Marktübersicht mit allen Angeboten und Details veröffentlicht. Sie basiert auf Recherchen des bundesweiten Projektes „Klimafreundliche Geldanlage“, für das sich die Verbraucherzentralen Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein zusammengeschlossen haben. Die Ergebnisse belegen: Immerhin 49 Banken und Sparkassen bieten momentan klimafreundliche Sparanlagen an. Die Studie steht Interessierten über das Internet kostenlos zur Verfügung.

10.01.2013

Foto: Marion Lenzen
Foto: Marion Lenzen
„Für viele Verbraucher ist die Sicherheit das A und O der Anlageentscheidung. Klimafreundliche Sparanlagen sind sicher, bieten eine marktgerechte Verzinsung und schützen das Klima“, sagt Irmgard Czarnecki, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Bremen. „Die Marktübersicht zeigt, dass Verbrauchern in diesem Bereich leider nur ein begrenztes Angebot zur Verfügung steht. Die großen Banken wie die Commerzbank, Deutsche Bank, ING-DiBa oder Postbank bieten keine klimafreundlichen Sparanlagen an. „Großbanken schaffen nicht, was einigen regionalen Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie alternativen und kirchlichen Banken gelingt.“
 
Denn einige Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken bieten klimafreundliche Sparanlagen an. Hier ist die Mittelvergabe zweckgebunden und die Gelder fließen zum Beispiel in Erneuerbare Energien oder in die energetische Gebäudesanierung. Diese Sparanlagen werden in Form von Tagesgeldern, Sparbüchern, Sparbriefen oder Ratensparverträgen angeboten. Allerdings sind sie oft regional und zeitlich begrenzt. Aktuell bieten nur zwölf von über 1.000 Volks- und Raiffeisenbanken und 27 von über 400 Sparkassen klimafreundliche Sparanlagen an.
 
Irmgard Czarnecki bemerkt zudem: „Um das Klima zu schützen, sind nicht nur Investitionen in Erneuerbare Energien oder in Energieeffizienzmaßnahmen nötig. Damit das Klima nicht weiter angeheizt wird, darf kein Geld mehr in die Öl- und Kohlebranche fließen.“ Bisher schließen nur einige der alternativen und kirchlichen Banken wie die GLS Gemeinschaftsbank, die KD-Bank, die Triodos Bank und die Umweltbank Investitionen in diesen Bereichen klar aus.
 
Generell spielt das private Vermögen der Deutschen - immerhin fast fünf Billionen Euro - eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Eine Studie des Politikanalyse-Instituts adelphi zeigt, dass ein Anleger mit einem klimafreundlichen Sparprodukt im Vergleich zu einem herkömmlichen 67 Prozent Treibhausgasemissionen einsparen kann.
 
Dr. Armin Haas, der im Rahmen des Global Climate Forum über den Zusammenhang von Klimawandel und Finanzmärkten forscht, ergänzt: „Der Umbau des Weltenergiesystems, wie auch die deutsche Energiewende, muss im Wesentlichen von privaten Investoren finanziert werden. Damit dies gelingt, muss der Finanzsektor entsprechende Investitionsmöglichkeiten anbieten. Für einen ernsthaften Umbau der Energiesysteme müssen aber alle relevanten Akteure zusammenarbeiten: Die Finanz- und Realwirtschaft mit Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.“
 
Für die Marktübersicht hat das Projekt „Klimafreundliche Geldanlage“ eine Umfrage bei 1.644 Kreditinstituten durchgeführt. Weitere umfassende Verbraucherinformationen zu klimafreundlichen Investmentfonds, Altersvorsorgeprodukten und Unternehmensbeteiligungen werden folgen.
Quelle: UD / pm
 
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