Geldanlage

Nachhaltigkeit: Für jeden dritten CFO kein Thema

Der Nachhaltigkeitsfaktor spielt für die finanzielle Performance von Unternehmen eine zunehmende Rolle. Die meisten Chief Financial Officer (CFOs) teilen länder- und branchenübergreifend diese Ansicht. Dennoch ist Nachhaltigkeit für knapp ein Drittel in der Praxis gar kein oder kaum ein Thema, wie eine Studie von Deloitte zeigt. Auf der anderen Seite erwarten über 70 Prozent, dass finanzielle Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle bei Compliance und Risikomanagement spielen wird.

24.10.2011

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Insgesamt rechnen nur 20 Prozent der Befragten damit, dass das Thema innerhalb der nächsten zwei Jahre einen signifikant höheren Stellenwert für ihre Tätigkeit und ihre strategischen Ansätze haben wird. 38 Prozent glauben an einen evolutionären Prozess und ein glattes Drittel sieht gar keine Dynamik.

Die Bedeutung des CFO wächst laut der Analyse weiter - ebenso der Stellenwert einer nachhaltigen Unternehmenspolitik, zum Beispiel in puncto Energiemanagement und -effizienz, Rohstoffbeschaffung und Erfüllung von Umwelt- und Emissionsauflagen. Beide Entwicklungen laufen darauf hinaus, dass gerade CFOs immer stärker in Nachhaltigkeitsfragen involviert werden. „Nicht nur der Finanzvorstand, sondern die gesamte Führung muss sich für Nachhaltigkeit einsetzen, sonst macht es keinen Sinn", betont Manfred Hoefle, Coach und Business Angel, im Gespräch.

CFOs werden laut der Erhebung mehr Zeit und Energie darauf verwenden müssen, den Faktor Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren. Zurzeit gibt ein Drittel an, sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, etwas über ein Drittel tut das eher sporadisch und ein weiteres Drittel kaum oder gar nicht. Jedoch glauben viele an einen wachsenden Einfluss des Themas auf das Risikomanagement bzw. auf die Finanzberichterstattung. „Ein Problem hierbei ist das Paradox der Kurzfristigkeit, sie sind zu sehr auf kurzfristiges Quartalsdenken ausgerichtet", meint Hoefle.

Trotz der Zurückhaltung eines Drittels der Befragten in Sachen Nachhaltigkeit ist sich die Mehrheit einig: Sie sieht in der aktiven Kommunikation mit Share- und Stakeholdern eine zentrale Aufgabe und will das Thema in ihr Compliance- und Risikomanagement integrieren. Zudem plant etwa die Hälfte konkrete nachhaltigkeitsrelevante Investitionen.

Deutschland vorbildlich

Die Ansätze der einzelnen Umfrageteilnehmer zur Integration des Nachhaltigkeitsfaktors sind durchaus unterschiedlich, nicht zuletzt bedingt durch verschiedene regionale Umstände und Besonderheiten. So beschäftigen sich CFOs in chinesischen Unternehmen - anders als zum Beispiel in Südafrika - kaum mit dem Thema und sehen keinen direkten Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Unternehmensperformance.

„In Deutschland gibt es eine Reihe von hervorragenden Firmen, fast der gesamte Mittelstand ist vorbildlich. Auch in Österreich setzen viele Firmen auf Nachhaltigkeit", meint Hoefle. Zwischen den Branchen gibt es ebenso Unterschiede: Am wenigsten ausgeprägt ist das Bewusstsein in der Automotive- und der Bauindustrie, besonders stark dagegen im Rohstoffsektor, wobei die maßgeblichen Treiber und Risiken in allen drei Branchen ähnlich gelagert sind.
Quelle: UD / pte
 
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