Geldanlage

Podcast: Kann Geld die Welt verbessern?

Die Gesamtsumme nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland stieg im Jahr 2020 um 25 Prozent auf 335,3 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekordwert. Mit dem Kundeninteresse wächst auch die Zahl der Angebote – und nicht alle sind wirklich nachhaltig. In unserer neuen Podcast-Folge sprechen wir mit Stefan Fritz und Berenice Brügel von der GLS Bank.

20.05.2022

Podcast: Kann Geld die Welt verbessern?

Eine besonders engagierte Anlageform ist das Impact Investing. Damit sind Investitionen gemeint, die neben der finanziellen Rendite einen messbaren sozialen und ökologischen Beitrag leisten. Unsere heutigen Gesprächspartner sind Stefan Fritz und Berenice Brügel von der GLS Bank. Stefan Fritz ist Spezialist für Investmentfonds mit dem Fokus auf Sustainable Finance Regulatorik. Berenice Brügel ist im Nachhaltigkeitsresearch der GLS Investments tätig. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Prüfung von Unternehmen.

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Beide befassen sich schon länger mit dem Thema Impact Investment und beobachten aufmerksam, wie diese Anlageform sich stetig von der Nische in den Mainstream entwickelt. Doch der Weg bleibt steinig: So fehlt es unter anderem an klaren rechtlichen Rahmenbedingungen, an impactorientierten Unternehmensgründungen und nicht zuletzt an einheitlichen Meßmethoden.

Letzteres liegt zum Teil daran, dass es keine einheitliche Definition oder Herangehensweise für die Messung von Impact-Ergebnissen gibt, weder quantitativ noch qualitativ. Und Wirkungsdaten können uneinheitlich und für einen Investor recht schwierig zu erheben sein.

Ein Praxisbeispiel: Manchmal lässt sich nicht klar trennen, ob Investoren den Impact durch ihr finanzielles Engagement wirklich auslösen oder nicht eher der Entwicklung hinterherrennen: Wenn zum Beispiel ein Unternehmen CO2-Emissionen reduzieren will, dann wird es für grüne Anleger attraktiv. Aber unternimmt es die CO2-Reduktion nur deshalb, oder ist der Applaus der Anleger lediglich ein willkommener Nebeneffekt?

Bei der Bewertung bestehender Angebote sollten Anleger deshalb genau hinschauen: Im Unterschied zu sogenannten ESG-Investments steht beim Impact Investing nicht der Ausschluss von Nachhaltigkeitsrisiken im Fokus, sondern die Erzielung eines positiven Netto-Impacts durch das Unternehmen. Und hier haben viele Fondsanbieter oft ihre eigenen Beurteilungsmaßstäbe. Experten halten Impact Investment deshalb für besonders anfällig für Greenwashing.

Andererseits: Richtig und gut gemacht leistet Impact Investing neben guter Rendite einen messbaren positiven gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag. Nachhaltiger kann Geldanlage nicht sein.

Quelle: UmweltDialog
 

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