Geldanlage

Nachfrage bei nachhaltigen Finanzanlagen seit 2017 verfünffacht

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) hat in Zusammenarbeit mit dem NKI - Institut für nachhaltige Kapitalanlagen eine der umfangreichsten Marktstudien zum Umgang von Privatanleger:innen mit nachhaltigen Finanzanlagen veröffentlicht. Demnach rückt dieses Thema bei immer mehr Anlegern in den Fokus.

10.08.2022

Nachfrage bei nachhaltigen Finanzanlagen seit 2017 verfünffacht

Wer sein Geld anlegt, möchte es in der Regel vermehren – zum Beispiel durch Zinsen oder Dividenden. Neben einer guten Rendite ist immer mehr Menschen auch wichtig, mit ihrer Kapitalanlage einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten: Sie setzen auf nachhaltige Anlageprodukte. Seit einer Vergleichsstudie des NKI aus dem Jahr 2017 hat sich die Bereitschaft bei Verbraucher:innen, in nachhaltige Finanzanlagen zu investieren verfünffacht. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die höhere Sensibilität für soziale und grüne Nachhaltigkeit sowie der damit verbundene Impact auf eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft.

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Die Herausforderungen innerhalb der aktuellen Energie- und Klimakrise, geopolitische Verwerfungen wie der Ukraine-Krieg sowie die steigenden inflationsbedingten Lebenskosten führen aber auch zu Unsicherheiten bei Privatanleger:innen. Nachhaltige Kapitalanlagen werden in diesem Zusammenhang als sinnvolle Anlageentscheidung empfunden, um die Transformation der deutschen Energiewirtschaft zu beschleunigen und zugleich zukunftsorientiert an den Märkten zu agieren.

Die wesentlichen Studienergebnisse im Überblick

  • Bekanntheit: Jede:r zweite Privatanleger:in in Deutschland (53 Prozent) hat bereits von nachhaltigen Kapitalanlagen gehört. Der Anteil hat sich damit gegenüber der Vorbefragung aus dem Jahr 2017 knapp verdoppelt.
  • Motivation: Fast zwei von drei Privatanleger:innen (58,8 Prozent) können sich grundsätzlich vorstellen, bei der eigenen Kapitalanlage sogenannte können sich grundsätzlich vorstellen, bei der eigenen Kapitalanlage sogenannte ESG-Kriterien zu berücksichtigen. Im Vergleich zur Vorbefragung ist der Anteil somit um rund 20 Prozentpunkte gestiegen. Vor allem persönliche Werte und Ziele wie unter anderem die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Förderung des Klima-, Arten- und Umweltschutzes sind den Anleger:innen dabei wichtig. Der Renditeaspekt steht dabei nicht an erster Stelle. Mit der Einhaltung fundamentaler Arbeitsrechte und der Bekämpfung von Korruption folgen Themen, die ebenfalls zu den Prinzipien des UN Global Compact gehören.
  • Mehr Anleger:innen: Darüber hinaus hat jede:r vierte Privatanleger:in (22,8 Prozent) bereits in nachhaltige Anlageprodukte investiert. Gegenüber der Vorbefragung hat sich der Anteil beinahe verfünffacht. Bei Befragten mit hohem Sparverhalten beziehungsweise Vermögen liegt der Anteil noch einmal deutlich höher. Die „Lücke“ zwischen Attraktivität und Investment hat sich damit im Vergleich zur Vorstudie deutlich verringert. War 2017 nur jede:r achte Befragte, der nachhaltige Kapitalanlage als attraktiv bezeichnete, auch investiert, waren es in der aktuellen Befragung rund vier von zehn Befragten.

Investitionen in erneuerbare Energien besonders attraktiv

Bei der Form der Kapitalanlage werden vor allem Direktanlagen in erneuerbare Energien von den Befragten als besonders interessant bezeichnet – gegebenenfalls auch im Hinblick auf deren direkten Beitrag zum Klimaschutz. Es folgen Aktien nachhaltiger Unternehmen sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds. Befragte, die bereits nachhaltig investiert sind, finden nachhaltige ETFs besonders interessant.

Neue EU-Regulierung tritt heute in Kraft

Banken und Versicherungen sind im Kontext der EU-Regulierungen mit dem Namen „MiFID II“ verpflichtet, bei der Anlageberatung Kund:innen zu fragen, ob sie in grüne/soziale Kapitalmarktprodukte investieren wollen und ob es dazu entsprechende Erwartungen gibt. Damit bekommen ESG-konforme Finanzprodukte (englisch für: Environmental Social Governance) einen festen Platz in der Anlageberatung und damit auch bei der Anlageentscheidung von Privatanleger:innen.

Gutes Gewissen und gute Rendite sind kein Widerspruch – aber: Vorbehalte gegenüber nachhaltigen Finanzanlagen bestehen weiter

Trotz des hohen Zuspruchs, mehr in grüne und soziale Finanzprodukte zu investieren, sind viele Verbraucher:innen noch unsicher und entscheiden sich für altbewährte Anlagestrategien beziehungsweise wechseln diese nur ungern. Dabei spielen sehr unterschiedliche Faktoren eine Rolle, beispielsweise der Mythos, dass nachhaltige Kapitalanlagen nicht so rentabel sein können oder fehlendes Wissen zu nachhaltigen Finanzoptionen und dem mit ihnen verbundenen Potential.

Woran man nachhaltige Finanzanlagen erkennt und auf was man achten sollte, hat die DKB in diesem Artikel zusammengefasst.

Zur Marktstudie gelangen Sie hier

Quelle: UD/pm
 

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