Oikocredit liegt im Trend

Immer mehr Anleger möchten mit ihrem Kapital etwas Positives bewirken. Besonders wichtig ist ihnen dabei laut einer aktuellen Forsa-Umfrage die Armutsbekämpfung. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Jahresbilanz 2013 der internationalen Genossenschaft Oikocredit, die jetzt in Frankfurt vorgestellt wurde. Über die deutschen Oikocredit-Förderkreise legte eine wachsende Zahl von Anlegern mehr Geld bei Oikocredit an als je zuvor.

27.03.2014

Oikocredit liegt im Trend zoom

Über 21.700 Menschen und Institutionen aus Deutschland investierten im Jahr 2013 bei Oikocredit; 2012 waren es noch 20.600 gewesen. Mit einem Netto-Kapitalzufluss von 42 Millionen Euro erreichte das Anlagekapital der deutschen Oikocredit-Förderkreise Ende 2013 299 Millionen Euro. Damit kommen die meisten Anlegerinnen und Anleger aus Deutschland, und sie haben im internationalen Vergleich auch die größte Summe investiert (48 Prozent des verfügbaren Darlehenskapitals).

Dank dieser guten Entwicklungen konnte Oikocredit im Jahr 2013 die Finanzierungen ihrer Partnerorganisationen in Entwicklungs- und Schwellenländern um 11 Prozent auf 591 Millionen Euro steigern. Oikocredit vergibt Darlehen und Kapitalbeteiligungen dort, wo sie besonders hohe soziale und entwicklungsfördernde Wirkungen entfalten, also an Organisationen in Regionen wie Afrika und in Bereichen wie Mikrofinanz und Landwirtschaft.

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Die Genossenschaft erzielte 2013 einen konsolidierten Nettoerlös von 13,4 Millionen Euro. 11,6 Millionen Euro wurden als Dividende vorgeschlagen, die von der Oikocredit-Generalversammlung im Juni 2014 bewilligt werden muss.

Drei Millionen Euro für Beratung von Partnern
Das Ziel, Entwicklung zu fördern, verfolgt Oikocredit nicht nur mit Finanzierungen. Denn oft reicht Geld allein nicht aus. Daher hat Oikocredit 2013 zusätzlich rund 3 Millionen Euro bereitgestellt für Weiterbildungen, Organisations- und Personalentwicklung und andere Maßnahmen bei den Partnerorganisationen. „Damit finanzieren wir zum Beispiel Fachleute, die Mikrofinanzorganisationen dabei beraten, ihr Angebot besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zuzuschneiden“, erläuterte Ging Ledesma, Direktorin für soziales Wirkungsmanagement und Kreditanalyse bei Oikocredit International, in Frankfurt. „Zudem unterstützen wir unsere Partner dabei besser zu überprüfen, ob sie mit ihrer Arbeit die gewünschten sozialen Wirkungen bei der benachteiligten Bevölkerung erreichen.“

Ausblick: stärkeres Engagement in ländlichen Regionen

Besonders das Engagement in ländlichen Regionen der Entwicklungsländer will Oikocredit weiter intensivieren. Denn dort lebt weltweit die größte Zahl von Menschen in Armut. 2014 sollen allein 27 Millionen Euro neuer Darlehen im Bereich Landwirtschaft vergeben werden – mit einem Schwerpunkt auf kleinbäuerlichen Genossenschaften und ländlichen Wertschöpfungsketten. Denn sollen Arbeitsplätze und eine bessere Lebenssituation für die ländliche Bevölkerung entstehen, geht es nicht nur um bessere Ernten. Es muss auch in die Verarbeitung der Erzeugnisse vor Ort und in eine bessere Vermarktung investiert werden.

Ein Beispiel aus Afrika

Ein Beispiel für einen solchen Aufbau einer Wertschöpfungskette ist die Zusammenarbeit von Oikocredit und der kenianischen Mikrofinanzorganisation Molyn Credit. Oikocredit beriet Molyn Credit dabei, passende Angebote für die Landbevölkerung zu entwickeln. Nach einer Befragung von Kleinbauernfamilien legte Molyn Credit in einer Pilotregion ein Programm zum Aufbau einer Milchwirtschaft auf. Das geht weit über übliche Mikrokredite hinaus: Als Kredit bekommen die Kleinbauernfamilien eine Milchkuh, aber auch Schulungen und laufende Beratung. Parallel wurde die Infrastruktur aufgebaut: Ein neues Vermarktungszentrum organisiert nicht nur den Vertrieb der Milch, sondern bietet auch Futter, Medikamente, Versicherungen und tierärztliche Betreuung. Bislang beteiligen sich bereits 700 Kleinbäuerinnen und -bauern. Sie konnten ihr Einkommen verbessern und neue Arbeitsplätze in der Milchproduktion schaffen.

Quelle: UD/pm
 

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